Bucky
Die Höhle der Hydra lag auf einer kleinen Lichtung, sodass das fahle Mondlicht die ewige Nacht im Verbotenen Wald zumindest auf diesem Flecken vertrieb. Ich konnte es nicht genau erkennen, aber wir hatten ungefähr noch eineinhalb Stunden, um zurück zu kommen. "Ihr bleibt hier. Vielleicht kann ich das Alraunenblatt holen, ohne das Hydra aufwacht. Haltet mir den Rücken frei", sagte T'Challa und ging bereits zu dem kleinen Busch in der Nähe des Höhleneingangs, ohne unsere Antwort abzuwarten. In der einen Hand den Zauberstab in der anderen noch immer die Karte. Wir hielten alle angespannt den Atem an und beobachteten stumm wie T'Challa eine der Blätter pflückte und langsam zurück schlich. Beinahe war er bei uns und ich wollte mich schon entspannen, da hörten wir ein kratzendes Geräusch. Riesige Pranken mit unterarmlangen Krallen scharten über steinigen Boden. Mein Kopf schien plötzlich komplett leer zu sein, bis ein Wort in meinem Geist auftauchte: Hydra. Das Monster trat aus der Höhle und der Anblick war schlimmer, als dass uns je jemand darauf vorbeireiten hätte können. Ein Körper, größer als die meisten Drachen, aschfahle Schuppen und acht Köpfe, alle mit Mäulern voller messerscharfen Reißzähnen. Ich war wie erstarrt. Jedes Augenpaar waren so pechschwarz wie die dunkelste Nacht und bohrte sich tief in mein Gedächtnis. Einen Moment schien die Welt stillzustehen. Das Monster starrte uns an und wir starrten das Monster an. Jeder seiner Köpfe fixierte einen anderen von uns. Einer der Köpfe stieß ein ohrenbetäubend schreckliches Brüllen aus. Meine Starre war gelöst und ich warf mich mit Natasha zur Seite. Wir beide landeten hart auf dem Boden. T'Challa, welcher der Kreatur am nächsten von uns allen stand, hatte nicht so viel Glück. Er wurde von einen der Köpfe getroffen und gegen einen Baum geschleudert, wo er bewusstlos liegen blieb. "Bleib unten", befahl ich Natasha, doch diese fauchte nur: "Ich kann auf mich selbst aufpassen, Barnes!" "Scott, bring T'Challa hier raus!", rief ich Scott zu, welcher dem Schwanz der Kreatur auswich. "Alles klar, mach ich!" Während Scott T'Challa aus der Gefahrenzone hievte, griffen wir Hydra an. Doch keiner der Zaubersprüche zeigte Wirkung. Je länger der Kampf dauerte, umso wütender wurde die Bestie. Es schien als würden tausende Dinge in einer Sekunde passieren. Das Blut dröhnte in meinen Ohren und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Der Kampf war anstrengend und ich wurde langsam erschöpft. Mir fiel es immer schwerer, die Zaubersprüche heraufzubeschwören und es wurde anstrengender auszuweichen. "Scott hat T'Challa fast in Sicherheit gebracht", keuchte Clint und tauchte unter einen der Köpfe durch. Ich drehte mich um und tatsächlich: Man konnte Scott, welcher den Wakandaner durchs Unterholz zog, gerade noch so erkennen. Einen Moment vernachlässigte ich meine Deckung- einen Moment zu lang. Natashas Warnruf kam zu spät. In einem Augenblick sah ich den schuppigen Schwanz der Hydra auf mich zukommen, im nächsten wurde ich schon gegen einen Baum geschleudert. Die Luft wurde mir aus der Lunge gepresst und Schmerz betäubte meinen gesamten Körper. Selbst das viele Adrenalin, was durch meine Adern schoss, konnte den Schmerz nicht dämpfen. Dort wo der Schwanz der Riesenechse meine Brust getroffen hatte, fühlte es sich an als wäre ich entzwei gerissen. Vermutlich waren mehr als nur eine Rippe gebrochen, weshalb jeder einzelne Atemzug höllisch brannte. Mein Schädel brummte von dem Aufprall und ich fasste an meinen Hinterkopf. Voller Entsetzen sah ich, dass meine komplette Hand vollständig mit glänzendem Blut bedeckt war und ich kämpfte gegen die Ohnmacht an. Meine Sicht war verschwommen und es war, als stünde jede einzelne Faser meines Körpers in Flammen. Ein Schrei holte mich halbswegs ins Hier und Jetzt zurück. Ich sah gerade wie Natasha sich schützend vor Clint aufgebaut hatte, welcher am Boden lag und vor Schmerzen schrie. Sein rechtes Bein stand in einem unnatürlichem Winkel ab. "Scott, komm wieder zurück und helf mir mit Clint!", brüllte Natasha in den Wald und wehrte weiter Hydra ab. Ich wollte ihr helfen, doch ich konnte mich nicht bewegen. Hoffentlich ist meine Wirbelsäule nicht gebrochen, schoss es mir durch den Kopf, doch für mehr Gedanken blieb keine Zeit. Da kam Scott aus dem Wald gehechtet und fasste Clint unter die Arme, welcher aufstöhnte. Natasha gab ihnen Deckung. Sie blutete aus einer Wunde an der Stirn. Ich wollte etwas sagen, dass ich hier bin, öffnete meinen Mund, doch es kam kein Ton heraus. Da erblickte mich Natasha. "Geht's dir gut?!", rief sie über das Brüllen der Hydra hinweg. Na klar geht's mir gut. Zwar ist nur gefühlt jeder Knochen meines Körpers gebrochen aber ja, es geht mir gut, dachte ich sarkastisch und biss die Zähne zusammen. "Brauchst du Hilfe?", fragte sie und zog sich schon zu Scott und Clint in die Bäume zurück. Ich winkte ab. Natasha sollte sich wegen mir nicht in Gefahr bringen. Obwohl jeder einzelne Knochen in meinem Körper protestierte, rappelte ich mich auf, griff mit zittrigen Fingern nach meinem Zauberstab, der etwas neben mir lag und versuchte mit wackeligen Beinen aufzustehen. Beinahe wäre ich umgekippt und ich musste mich an einem Baum festhalten, um nicht hinzufallen. Im Augenwinkel sah ich, dass einer der Köpfe mich angreifen wollte. "Stupor", murmelte ich mit letzter Kraft, wehrte den Kopf ab und stürzte dann den anderen hinterher ins Unterholz.
Als ich zu den restlichen kam sah ich, dass T'Challa mittlerweile wieder aus der Ohnmacht erwacht war. Meine Beine gaben nach und ich setzte mich auf den Boden, um durchzuatmen. Dieses Vieh folgte uns zum Glück nicht, hatte aber an uns genügend Schaden angerichtet. Körperlich und seelisch. Ich denke nicht, dass ich jemals diese pechschwarzen Augen vergessen werde. Lange Zeit sagten wir nichts, sondern erholten uns erstmal so gut es eben ging, schließlich waren wir hier im Verbotenen Wald und wer weiß, welches Ungetüm aus dem Unterholz springen könnte. Natasha hatte Clint in eine einigermaßen stabile Position gebracht. Jedoch mussten wir so schnell wie möglich hier weg. Nicht nur wegen der Gefahr, sondern Clint musste auch medizinisch versorgt werden, ehe irreperable Schäden zurückblieben, was auch für mich galt. Nachdem das Adrenalin nachließ, traf mich die Welle des Schmerzes mit voller Wucht und vor meinen Augen tauchten immer mehr schwarze Punkte auf. "Wir müssen hier weg", entschied Scott, welcher als einziger unverletzt geblieben war. "Schaut", sagte T'Challa und hielt triumphierend das Alraunenblatt hoch. Zumindest hatte die Sache sich gelohnt. "T'Challa helf' Bucky, Natasha du trägst mit mir Clint. Schaffst du das?", wollte Scott wissen. "Äh, ja. Ist nur ein Kratzer", meinte Natasha. Ich legte einen Arm um T'Challas Hals und verlagerte so viel Gewicht wie möglich auf mein weniger schmerzendes Bein. Clint stöhnte auf, als Scott ihn unter die Arme packte und Natasha seine Hüfte hochhob. "Halt' ihn so ruhig wie möglich", sagte Scott und langsam brachen wir auf. Nur T'Challas Zauberstab spendete etwas Licht, da alle anderen alle Hände voll hatten. Ich konnte meinen anderen Arm nicht einmal bewegen.
Mit aller Kraft versuchte ich gegen die androhende Ohnmacht anzukämpfen, doch sie näherte sich unaufhaltsam wie ein Fluss, der über die Ufer trat. Waren wir überhaupt richtig? Ich war kurz vor dem Zusammenbrechen, da hörte ich nach einer gefühlten Ewigkeit Stimmen und in der Ferne sah ich... Licht. Der Rettungstrupp hatte uns gefunden! Unfähig, mich noch wieter auf den Beinen zu halten, ließ ich mich zu Boden fallen und überließ mich erschöpft und dankbar der ruhigen Dunkelheit.
Ich hab noch so viele Ideen für dieses Buch. Bleibt also gespannt! ;D
DU LIEST GERADE
Die Avengers in Hogwarts [Avengers x Harry Potter Crossover]
Fiksi PenggemarDas vierte Jahr in Hogwarts bricht für Steve, Tony und die anderen an und natürlich gibt es Probleme: Hausaufgaben, Aufsätze und Prüfungen. Doch ahnen sie nicht, dass eine viel größere Bedrohung, nur einen Steinwurf entfernt, im Verbotenen Wald, dar...