Kapitel 6

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YOONGI

Geschockt hörten wir noch die Tür in Schloss fallen.
"Krass, der Kleine hat wohl ganz schön was durchgemacht", sprach ich meinen ersten Gedanken laut aus.
"Ich kann's nicht glauben", hörte man jetzt leise von Jin, welcher auf Namjoons Schoß umgezogen war, "Man Joonie, du triffst aber heute auch von einem Fettnäpfchen ins Nächste. Du bist so ein Tollpatsch. Wir müssen ihm auf jeden Fall helfen!" Mit diesem Satz glitt sein Blick zu mir.

"No way! Nein! Hilf du ihm wenn du willst, aber ich kümmer mich nicht um den Zwerg", blockte ich sofort ab.
Natürlich, wie hätte es auch anders sein können, pflichtete Namjoon sofort seinem Ehemann bei:
"Suga, du bist der beste für diesen Job." Mir war natürlich sofort klar was sie wollten. Sie wollten dass ich dafür sorge, dass sich der Kleine bei  uns eingelebt und über seine Sorgen spricht.
"Ja, weißt du noch, wie du mich damals zum Reden gebracht hast? Ich wollte so gar kein Wort über meine Eltern verlieren, aber du hast mein Vertrauen gewonnen", mischte sich nun auch Jungkook ein.
"Leute, er wird sich nur bei mir ausheulen und ich muss 24/7 für ihn da sein. Ne, echt nicht! ", blieb ich standhaft.

"Hyung, ich lackiere meinetwegen deinen Flügel neu", kam es von Jungkook. Er wusste genau, dass das der große Flügel oben in meinem Zimmer meine große Leidenschaft und Schwäche war. Ich liebte es, stundenlang irgendwelche schaurig, traurigen Melodien zu spiele. Nur leider war ich noch nicht zu der äußerst zeitaufwendigen Pflicht gekommen, ihn neu anzustreichen und somit den alten teils rissigen, teils abgeplatzen Lack zu ersetzen. Es war schon sehr verlockend.

"Warum genau kann Jin sich nicht um ihn kümmern?", legte ich einen letzten Protest ein.
"Ich bin immerzu mit Haushalt beschäftigt und muss auch noch für ihn kochen." Immernoxh wenig begeistert schaute ich in die Runde.
Dann kam Namjoon mit seinem Trumpf um die Ecke:
"Wenn du nicht willst tapeziere ich das ganze Haus mit dem Foto." Er zog ein zerknittertes Bild heraus, was entstanden war, als ich komplett besoffen war, angezogen hatte.

" Er zog ein zerknittertes Bild heraus, was entstanden war, als ich komplett besoffen war, angezogen hatte

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"Du hast gesagt du hast es nicht mehr!", rief ich entgeistert. Er zuckte lediglich mit den Schultern.
"Na schön ich mach's", ergab ich mich schließlich. Alle strahlten mich an von Hobi hörte man ein: "Du hast ihn ja auch nicht durchgehend. Ich werde ganz oft mit ihm tanzen."
"Danke Hope, ich weiß das zu schätzen", lächelte ich ihn an.
-
Wir redeten noch eine ganze Weile und ein Blick auf die Uhr verriet mir  dass schon 02:55 Uhr war. Von Jimin hatte man nichts mehr gehört und ich vermutete, dass er schon zu Bett gegangen war. Wir besprachen, dass wir vielleicht erstmal warten sollten bis Jimin uns vertraut bis wir damit rausrücken,  dass wir nicht so menschlich sind wie er momentan wahrscheinlich  dachte. Gerade holte Jin mehrere Gläser und eine Karaffe voll mit Blut, damit wir nicht aushungern, als von oben ein schrilles  "Jacksooon" erklang. Erschrocken sah ich auf. Uhh, dann halt kein Blut heute, dachte ich angenervt. Noch ein weiter Schrei erklang von oben.
"Sag Mal, hackt's? Geh sofort hoch!", wies mich Jin an.

In Vampirgeschwindigkeit sprintete ich hoch. Man konnte schon wieder ein Wimmern vernehmen. Ich stieß die Tür zu Jimins Zimmer auf und sah ihn, wie er sich unter der  Decke zusammengerollt hatte, zitterte und weinte. Ich eilte zum Bett, also der Matratze, und rüttelte an seiner Schulter. Erfolglos, denn er wachte nicht auf. Immer wieder tat ich es und schließlich öffnete er seine Augen einen Schlitz weit.
"Schhht, alles ist gut. Es war nur ein Traum. Ich bin ja da!", flüsterte ich.
"Dank-...danke fürs- wecken", schluchzte er immer noch. Er setzte sich auf und lehnte sich an mich. Seinen Herzschlag konnte ich deutlich spüren. Er war hektisch und kräftig. Ich musste daran zurückdenken, als ich noch einen hatte. Ich schmunzelte leicht.
Ich wurde durch eine leise Stimme, man könnte sagen ein Hauchen, aus der kurzen Nostalgie gerissen: "Kannst du...bitte heute Nacht ähm h-hier bleiben?" Er sah schüchtern weg.
"Klar, willst du schlafen oder wollen wir einen Film schauen?", wollte ich überrascht wissen. Ixh wollte ihn nicht dazu drängen einem fast Fremden etwas so privates zu erzählen. Vielleicht kam es ja noch, dass er sich mir anvertraut.
"Hast du Drachenzähmen leichtgemacht 3?", wollte er sofort aufgeregt wissen. Merk ich mir, Kinderfilme mag er anscheinend. Ich stand wortlos auf was er mit großen Augen verfolgte.
"Kommst du, ich dachte wir schauen bei mir? Ich meine ich hab einen Fehrnseher", meinte ich und ging einfach schon mal vor.

Ich mein ich bin zwar jetzt der Babysitter, aber er kann ja alleine laufen. Er rappelte sich auf und folgte mir in mein Zimmer. Ich ließ mich auf mein heißgeliebtes Bett fallen, was er mir gleich tat. Er bemerkte meinen missbilligenden Blick nicht, welcher ihm galt, da er nicht mal gefragt hatte, da er sich in meinem Zimmer umsah.

JIMIN POV

Das Zimmer war riesig und dunkelrot gestrichen. In einer Ecke stand das Bett und im der schräg gegenüberliegenden, ein weißer Flügel. Darauf standen Kerzen und gerahmte Fotos. Es erinnerte sehr an eine Gedänkstädte. Abgesehen von dem schwarzen Wandteppich und diversen Kerzenständern war es relativ schlicht gehalten. Auf dem dunklen Nussbaumholzboden stand sonst nur noch ein kleiner Nachttisch. Das Bett war, wer hätte es gedacht, dunkelrot bezogen und war größer als ein Doppelbett. Das Bettgestell hatte ein paar Fledermäuse eingraviert und sah sehr edel aus.

Mittlerweile hatte ich mich wieder etwas von dem schrecklichen Traum erholt und war gespannt auf den Film.

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~917 Worte

~silvern_tear


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