Kapitel 15

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JIMIN

Im inneren des Zeltes war es so stickig, als wäre hier seit dem 1. Weltkrieg nicht mehr gelüftet worden. In einer Ecke stand ein Kessel neben einem Holzregal mit einigen Gläsern voller Kräuter und mehreren Mörsern.

Die Stimme gehörte einer kleinen, dürren Frau mit langem, grauen, struppigem Haar. Sie trug einen Umhang aus grünem Stoff mit vielen befüllten Taschen innen drin. Sie war zudem barfuß und hatte eine Art Traumfänger umgehängt. Dazu kamen viel zu große Ohrringe, die aus Moos, das an einem Stück Schnur fest gemacht worden war, bestanden.

Eigenwilliger Stil. Um hier nicht zu sagen potthässlich.

"Jungchen, sowas trägt man hier", ergriff sie wieder das Wort. " Schau nicht so überrascht, ich habe dir angesehen, dass du auf Geund meines Aussehens über mich urteilst."

Was zum Geier, hab ich ein Gesichtsausdruck für Hässligkeit oder was?

Sie drehte sich zu dem Regal um und nahm mehrere Gläschen heraus.
"Wir werden jetzt die Mischung machen, mit der wir dein früheres Icj erkennen können", sagte sie während sie mir einen zusammengebundenen Strauch Grünzeug in die Hand drückte. "Klein schneiden."

Als ob ich jetzt auch noch was für die Schrulle machen muss? Da hab ich ja richtig Bock drauf.

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Stunden später, naja eine halbe Stunde später, wenn auch eine sehr lange halbe Stunde, war die Pampe dann endlich zusammengerührt. Sie war grün, wie eigentlich alles hier, mit roten Stückchen.
"Jetzt kommt der Pulli aus", befahl sie als nächstes. Ich tat einfach was sie sagte, denn schon von Anfang an in diesem Zelt war der Plan gewesen, dass es vielleicht schneller vorbei sein könnte, wenn ich kein Gespräch anfinge. Sie schmierte mir die Matsche großflächig auf die Haut, zwischen meinem Herz und meinem Schlüsselbein.

"Pulli wieder an!", kam es von ihr. "Einwirken lassen bis zur Zeremonie. Und jetzt ab mit dir, husch husch!", scheuchte sie mich zur Zeltöffnung heraus.

So viel Liebe wäre ja gar nicht nötig gewesen. War auch toll mit ihnen, bis zum nächsten Mal.

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Ich schlug die Zeit bis zur Dämmerung irgendwie tot. Ich sprach mit niemandem, da mir die Leute hier alle sehr seltsam vorkamen. Zum Abendessen gab es Schwein, welches tatsächlich über dem Feuer gebraten wurde, und Gartensalat, bei welchem ich nicht sicher war, ob er vor der Zubereitung gewaschen worden war. Bei jedem Bissen quietschte es und der Sand rieb so sehr an meinen Zähnen, dass ich einen Nachschlag höflich ablehnte. Danach begaben sich alle zum Lagerfeuer und wir setzten uns auf Baumstämme, die ringsum verteilt wurden. Odin erzählte alte Legenden und Sagen, was mich fast einschlafen ließ, bis mich die Worte "So, und jetzt zu unserem Neuling. Jimin, bereit für die Zeremonie?" hellwach werden ließen.

Oh shit, jetzt wird's ernst...

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derweil bei den anderen 6 in der Villa

Perplex standen alle da und sahen Richtung Tür.
"Sag das nochmal!", forderte Yoongi.
Als Namjoon nicht antwortete, kam Yoongi immer näher bis kein Blatt mehr zwischen sie passte, schüttelte Namjoon an seinen Schultern grob und knurrte: "Sag das nochmal!"

"Ich glaube Jackson ist ein Ventum, aber ich kann mich auch täuschen", wiederholte Namjoon sachlich.

"Und du kannst dabei so ruhig bleiben?", kam es aufgewühlt von Jin neben ihm.

"Das frage ich mich allerdings auch", meldete sich jetzt auch Hobi zu Wort.

"Wir müssen Jimim sagen, mit was einer Art von Wesen er da zu tun hat", beschloss Namjoon.

"Aber dann auch von uns. Und wir werden ihn beschützen", fügte Yoongi bei.

"Ja, wir lassen ihn nicht damit allein", stimmte Jin Yoongi zu.

Und so war es beschlossen....

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~579 Worte
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silvern_tear


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