Kapitel 35

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JIMIN

Jungkook und ich machten diese Fitnessübungen nun schon seit mehreren Tagen und so langsam bemerkte man echt einen Unterschied.

So wäre es zumindest gewesen, wenn ich mal zum Training gekommen wäre. Statt täglich stundenlang zu trainieren, zog ich es vor mich mit Tae zu unterhalten oder mit Jae zu treffen.

Jungkook verzweifelte schon an mir, denn ich tischte ihm Tag für Tag eine billige Ausrede nach der anderen auf. Von "Meine Achillessehne tut zu doll weh" bis "Ich habe das Treffen mit Jae war schon voll lange ausgemacht" war da wirklich nichts dabei, was er geglaubt hatte.

Als ich eines Abends im Esszimmer saß und Nudelauflauf in mich reinschaufelte kam Jungkook mit Yoongi ins Zimmer.

Jungkook setzte sich, während Yoongi lieber stehen blieb. Yoongi setzte an etwas zu sagen, doch Jungkook redete schnell drauf los: "Yoongi hier glaubt, dass er dich locker schlagen könnte im Bereich Gym. Ich habe ihm gesagt, dass du so gut bist, dass du es nicht mal nötig hast zu trainieren. Stimmt doch oder? Du machst das, right?"

Verwirrt blickte ich von meinen Nudeln hoch und fragte mit vollem Mund: "Was soll ich machen?"

Yoongi meldete sich zu Wort: "Du gegen mich, morgen im Gym. Ich mach dich fertig!" Damit drehte er sich um und ließ uns alleine.

"Ich bin dann auch mal wieder weg", verkündete Jungkook und machte sich kurz darauf auch vom Acker.

Wtf.

Am nächsten Morgen wachte ich krank auf. Ich fühlte mich wie gerädert und komplett zugequollen. Ich hatte das Gefühl innerlich zu brodeln.

Es war immer so: Ging irgendwo ein Infekt rum, hielt mein Immunsystem bereitwillig die Tür auf.

Wie dem auch sei, als ich in Gammelklamotten unten ankam erwarteten mich schon Jungkook und Yoongi.

"Ach Jimin, ich dachte schon du kneifst. Wäre dir zuzutrauen", empfing mich Yoongi wenig herzlich.

Jungkook sah mich einmal abwägend an und sagte: "Du siehst irgendwie fiebrig aus, soll ich das Fieberthermometer holen?"

"Ach Quatsch, das passt schon", erwiderte ich, wurde ich kurz darauf aber schon von einem Hustenanfall geschüttelt.

"Jimin wir müssen echt nicht", meinte Yoongi ungewohnt empathisch.

Ich starrte ihn trotzig an. "Ich hab keine Angst. Ich kneif nicht!"

"Wenn du meinst", rollte Yoongi mit den Augen.

Dann meldete sich Jungkook wieder zu Wort: "Also dann, legen wir los!"

Unten im Gym angekommen, hielt mir Kookie eine Liste von Übungen hin.

Dips, Liegestützen, Sit-ups und diverse Übungen an Butterfly und co waren darauf zu finden. Allein bei dem Gedanken einen einzigen Dip zu machen, rann es.mir eiskalt über den Rücken.

"Mit was wollt ihr anfangen?", fragte Jungkook in die Runde.

"Dips!", ließ Yoongi mit Nachdruck verlauten.

"Ok für dich Jimin?", wandte Kookie sich nun an mich.

Mir wurde vom langen Stehen schwindelig, aber ich versuchte mit fester Stimme "Ja, klar" zu sagen.

"Also, ich würde sagen ihr macht parallel welche, der der als erstes aufgibt hat verloren. Nach den Dips dann die anderen Kategorien und am Ende zählen wir die Gewinnne zusammen und ermitteln somit den Gesamtgewinner", erklärte uns Jungkook.

"Ja."

"Ok."

Jungkook stellte sich in die Mitte beider Sprotgeräte und komandierte: "Jeder auf Position! Auf die Plätze, fertig, los! Eins... Zwei... Drei..."

Schon nach dem ersten drehte sich mir der Magen um. Aber aufgeben würde nur bedeuten, dass Yoongi gewonnen hat, und das würde ich ihm auf keinen Fall gönnen.

Ab zehn war ich komplett schweißgebadet und kaum noch ansprechbar. Alles drehte sich und ich hatte das Gefühl jemand hämmerte mit einem Presslufthammer an meinem Schädel herum.

Ich versuchte alle meine Kraft zu mobilisieren um noch weitere Dips zu machen. Ich blendete meine Umgebung vollkommen aus.

Als Jungkook mich anstupste und auf Yoongi zeigte, der aufgegeben hatte, wurde ich aus meiner Konzentration gerissen. Ich verlor das Gefühl für meinen Körper und kurz darauf wurde meine Welt in ein tiefes Schwarz gehüllt.

Ich kam dadurch zu Bewusstsein, dass mein Körper einmal kräftig zuckte.

Kurz darauf hörte ich Yoongis kratzige Stimme leise Murmeln: "Ach Jiminie, was machst du denn für Sachen?"

Mein Mund war staubtrocken, sonst hätte ich vermutlich geantwortet. Also musste ich es per Gedanken versuchen.

Yoongi, was ist passiert?

"Boa Jimin, erschreck mich doch nicht so!", sagte Yoongi, nachdem ich ein Zucken seiner Hand an meinem Bein gespürt hatte. "Du hast dich ein bisschen übernommen, Kleiner."

Sein 'Kleiner' war nicht wie sonst ausgesprochen. Gerade war es zärtlich ausgesprochen.

Kannst du mir bitte irgendwas zu trinken  bringen?

"Jimin, bei aller Liebe, ich bin nicht dein Kindermächen."

Bei aller Liebe?

"Ich bin dann mal ein Wasser holen", erklärte er sich schnell und sprang auf.

Wenige Sekunden später hörte ich die Tür aufgehen und kurz darauf ein Glas an meinen Lippen.

"Trinken", befahl Yoongi.

Nachdem ich ein paar Schlucke genommen hatte, machte ich einen Versuch zu reden, welche in einem Krächzen endete. Dann also wieder per Gedanken:

Was ist jetzt eigentlich passiert?

"Immer schön langsam, du bist gerade in Ohnmacht gefallen, wegen Überlastung. Es hat sich herausgestellt, du hast 39,7 Fieber."

Jetzt fiel es mir auch auf, ich schwitzte wie ein Eisbär auf Bali. Im Sommer. Mit Mütze und Schal.

Nimm mal die Decke von mir.

Yoongi schnaubte: "Ganz sicher nicht. Da kriegst du den Schüttelfrost des Todes."

Aber mir ist soo warm.

"Ja dann keine Ahnung... nimm... meine Hand oder so", bot er an und legte eben erwähnte neben ich auf Kopfkissen.

Auf der Suche nach Abkühlung griff ich dankbar nach der Hand und presste Yoongis ganzen Arm gegen meinen Oberkörper.

"Jimin, du verrenkst mir meine Schulter gerade komplett", beschweter sich Yoongi. Seine Stimme nahm ich nur noch im Halbschöaf war.

Er entzog mir einen Arm woraufhin  ich ihn angeummelte.

So warm.

Neben mir senkte sich die Matratze, die Decke wurde angehoben und kurz darauf schlüpfte Yoongi zu mir darunter.

Ich verlor keine Zeit und zog ihn direkt an mich.

Meine persönliche Tiefkühltruhe,

war das letzte was ich dachte  bevor ich in einen unruhigen Schlaf abdriftet.

Ich träumte von Jackson und dass er mich wieder in seinem ekelhaften heißen Keller einsperrte.

Ich wälzte mich ein paar mal hin und her, bis sich ein kalter Arm um mich legte und mich an Yoongis Brust drückte.

Und so wurde mein Schlaf doch noch ganz ruhig und erholsam.

×××

~1022 Worte

~silvern_tear


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