Und ich spürte deutlich, dass er nicht aufhören konnte, in den Kuss hineinzulächeln.
▪︎
|Taehyung|
Die Tür fiel hinter Jungkook ins Schloss und ich stand nur wie angewurzelt da.
"Taehyung ... es tut mir so leid. Ich wollte das nicht sagen, es ist mir einfach rausgerutscht.", murmelte Jin schuldbewusst und ließ die Schultern hängen.Ich blickte ihm nur stumm entgegen, denn ich wusste nicht, was ich entgegnen sollte.
Ich wusste nicht, wo mir der Kopf stand.
Doch ich wusste, dass ich nicht hier stehen bleiben und Jungkook davon laufen lassen konnte.Ich verließ eiligen Schrittes das Filmstudio und irrte durch die Flure des Gebäudes. Entgegen meiner Erwartungen fand ich Jungkook weder auf dem Balkon, noch im Konferenzraum. Also klapperte ich jeden Raum ab, der nicht verschlossen war und irgendwann fand ich Jungkook.
Er saß auf dem Boden in einem der Lagerräume und hielt seine Beine fest, die er eng an seinen Körper gezogen hatte.
Ich trat vorsichtig ein, um ihn nicht zu erschrecken, denn er sah nach unten, auf seine Hände, die mit dem Saum seines T-Shirts spielten.Er schaute zu mir auf, als er meine Füße erblickte und sah mir aus glasigen Augen entgegen. "Was willst du, Taehyung?"
"Ich will mit dir reden, Kookie ...", murmelte ich leise."Worüber reden? Ich weiß alles, was ich wissen muss. Und jetzt lass mich bitte allein.", antwortete er ruhig.
"Kookie ...hör zu, ich wollte nicht-"
"Geh einfach!", erwiderte er nun schärfer.
"Nein. Bitte hör mir doch zu.", widersprach ich ihm sanft."Ich will dir nicht mehr zuhören. Ich hab dir schon oft genug zugehört und vermutlich war jeder Satz, der aus deinem Mund kam, voll mit Lügen.", zischte er und machte Anstalten aufzustehen, doch ich versuchte ihn davon abzuhalten, indem ich in die Hocke ging und eine Hand auf sein Knie legte.
"Nein, so ist das nicht! Jungkook, du hast mich am Anfang immer von dir gestoßen! Wie hätte ich das denn überwinden sollen?", beteuerte ich energisch. Jungkook schlug meine Hand von seinem Knie.
"Hätte ich doch niemals damit aufgehört ...
Ich hab dir vertraut, Taehyung. Mehr als jedem anderen zuvor. Ich hab dir alles von mir gezeigt, meinen Körper, wie auch meine Seele. Ich habe meine Vorurteile abgelegt und bin über meinen Schatten gesprungen. Weißt du, wie schwer das für mich war? ...
Ich hab gelernt, dich zu lieben ... und du hast gelogen, damit das alles passiert. Wie soll ich mich denn, deiner Meinung nach, jetzt fühlen?", fauchte er mich an und ich sah deutlich wie seine Augen immer glasiger wurden, bis sich schließlich einzelne Tränen ihren Weg über seine blassen Wangen bahnten. Aus seinem Gesicht war jegliche Farbe gewichen.Ich spürte ein Stechen in meiner Brust und es fühlte sich an, als hätte es die Macht, mich hier und jetzt umzubringen.
Er hatte Recht.
Ich hatte einen furchtbaren Fehler gemacht."Es ... es tut mir so leid, Kookie ...", murmelte ich nur, denn was würde es bringen, wenn ich noch versuchen würde, mich zu rechtfertigen?
"Nenn mich nicht so.", murmelte er, ohne jegliche Gefühlsregung in seiner Stimme und ehe ich mich versah, war er aufgestanden und hatte das Lager verlassen.
Ich blieb alleine zurück in diesem Raum voller Kostüme und ich wünschte, ich könnte mir eines davon nehmen, mich bis zur Unkenntlichkeit verkleiden und nochmal von vorne anfangen.Wie konnte ich die schönste Zeit meines Lebens haben, in dem Glauben, dass alles gut gehen würde? Wie konnte ich diese Lüge verdängen und daran zweifeln, dass sie mir irgendwann das Bein stellen würde?
Ich hatte ihn wirklich verletzt. So verletzt hatte ich ihn zuletzt gesehen, als er dachte, ich würde Gefühle für Jimin hegen.
Verbindungen, die auf Lügen aufbauen, sind unehrliche Verbindungen. Ich war unehrlich und ich hatte seine Reaktion mehr als verdient.
Am Anfang dachte ich, er ist ein Arschloch. Dabei war ich eines und bin es noch immer.Ich spürte in mir eine Wut aufsteigen, die allein mir selbst galt und diesem dummen Spiel, das ich meinte, spielen zu müssen.
Ich hatte alles ruiniert. Ich war noch nie so glücklich gewesen und jetzt fühlte es sich an, als wäre alles vorbei.Ich hatte Angst. Angst, dass Jungkook mich nun verachten würde, was zwar sein gutes Recht war, doch es würde mir das Herz brechen.
Die Vorwürfe, die ich mir selbst machte, schienen sich zu überschlagen und dieser Raum kam mir auf einmal so beengend vor. Abwesend stolperte ich aus der Kammer und rannte beinahe in Jin, der gerade den Flur hinunter eilte.
"Taehyung! Geht's dir gut? Ich habe dich gesucht!", fing er an, doch ich wollte nicht mit ihm reden. Ich wollte mit niemandem reden.
"Lass mich in Ruhe, Jin.", murmelte ich nur heiser und wollte weiterlaufen, doch er hielt mich am Arm fest.
"Tae, jetzt warte doch mal!""Was willst du?", fragte ich genervt.
"Was ist denn zwischen euch passiert?", fragte er besorgt.
"Was passiert ist? Jungkook ist total verletzt. Das ist passiert.", fauchte ich ihn an und wollte wieder zum Gehen ansetzen."Hey, das kriegen wir wieder hin. Ich überleg mir was!", versuchte er mich allem Anschein nach aufzuheitern, doch es machte mich unsagbar wütend.
"Du hast dir genug überlegt! Ich hasse deine Pläne! Die zerstören nur alles! Und jetzt lass mich endlich in Ruhe!", brüllte ich beinahe und lief schnellen Schrittes davon.
Was sollte ich denn jetzt bloß machen? Wie sollte ich all das wieder in Ordnung bringen?
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Spotlight | Taekook [✔]
Fanfiction"Ich würde dich nicht küssen, wenn du der letzte Mensch auf dieser beschissenen Welt wärst." Kim Taehyung bekommt den Job seiner Träume. Er ist überwältigt von dem Ort und den Menschen, die er dort kennenlernt. Es ist alles perfekt. Zumindest fast. ...