Spotlight | Taekook [✔]

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Wir redeten lange. Wie in der allerersten Nacht.

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"In der letzten Zeit ist viel passiert. Viel ist aus dem Ruder gelaufen.", begann Namjoon seine Ansprache, als wir alle im Konferenzraum versammelt waren.
Ich saß neben Jungkook und hielt seine Hand fest in meiner. Seit ich sie wieder fassen konnte, ließ ich sie nicht mehr los.

"Taehyung hat bei der Premiere ein eindeutiges Zeichen gesetzt und ich möchte nicht, dass das einfach an uns vorbeizieht." Namjoon sah mich eindringlich an und biss sich auf die Innenseiten seiner Wangen.
Alle betrachteten den Leiter mit aufmerksamen Blick.

"Zwischen uns wurde viel gelogen und verheimlicht und das hat viel Chaos ausgelöst. Ich möchte, dass wir es Taehyung gleich tun. Ich möchte, dass wir alle im Umgang miteinander, nichts als die reine Wahrheit sprechen.
Und ich würde jetzt gerne damit anfangen."
Wir blickten Namjoon wie gebannt an und warteten gespannt auf seine nächsten Worte.

"Jin und ich werden heiraten!", verkündete er und mir entfuhr urplötzlich ein heller Schrei. "Das ist großartig!", rief ich aufgeregt aus. Allgemeines Erstaunen lag in der Luft.

Jungkook beugte sich ein Stück zu mir. "Die beiden sind ein Paar? Seit wann das?", murmelte er irritiert.
Noch bevor ich antworten konnte, ergriff Yoongi das Wort. "Schon länger, als mir lieb ist."

Namjoon warf Yoongi einen scharfen Blick zu. "Hast du nicht auch was zu sagen?"
Yoongi seufzte tief, ehe er die Lippen öffnete und was er sagte, fühlte sich förmlich an, wie ein Schlag in mein Gesicht.

"Ich bin der Rapper Agust D."
Ich starrte ihn bloß ungläubig an.

Jimin, der meinen Blick bemerkte, ergriff daraufhin das Wort. "Tae, es stimmt. Deswegen war der Song auch auf dem Mixtape." Jimin drückte Yoongi einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und lächelte ihn sanft an.

"WAS? WIESO ERZÄHLST DU MIR DAS NICHT? WIESO ERFAHRE ICH ERST JETZT, DASS EINER MEINER ABSOLUTEN LIEBLINGSRAPPER YOONGI HÖCHSTPERSÖHNLICH IST?!"
Der Rapper konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

"Yoongi und ich rappen schon seit unserer Schulzeit unter den Pseudonymen Agust D und Rap Monster. Wir haben zusammen mit Jin diese Einrichtung gegründet und den größten Teil davon hat Yoongi gesponsert, weil er sich als Agust D einen Namen in der Rapszene gemacht und dementsprechend viel Geld damit verdient hat. Doch wir wollten nie unterschiedliche Wege gehen und wer könnte besser die Musik für unsere Stücke produzieren als Agust D?", erklärte Namjoon

"Moment mal, moment mal ... DU BIST RAP MONSTER?", rief ich schockiert aus.
Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass zwei meiner liebsten Rapper und der Lieblings-Underground-Tänzer meiner Schwester meine Kollegen waren? Und das ohne, dass ich davon wusste.

Namjoon lachte auf und nickte.
"Okay, gibt es noch irgendwelche Dinge, die ich wissen sollte?", fragte ich verständnislos.

"Allerdings.", hörte ich eine Stimme sagen, die mich die Augen aufreißen ließ.
Meine Schwester trat in den Raum ein und stellte sich neben Namjoon, der sie breit anlächelte.
"Was machst du denn hier?", fragte ich sie völlig verwirrt.

"Ich werde ab kommenden Frühling hier arbeiten.", verkündete sie und grinste.
Mich packte eine tiefe Freude, die mich beinahe dazu veranlasst hätte, aufzuspringen, hätte ich mich nicht gerade so zurückhalten können.
"Oh! Das ist wunderbar!", rief ich stattdessen energisch aus.

"Du musst wissen, deine Schwester und ich sind ebenfalls seit Schulzeiten befreundet und sie war es, die dir den Platz hier verschafft hat.", legte Namjoon noch einen drauf und ließ mich so langsam daran zweifeln, dass dieses Gespräch tatsächlich stattfand.

"Stop! Ich will nicht, dass du denkst, dass du den Job nur wegen mir bekommen hast. Ich habe lediglich ein gutes Wort für dich eingelegt und den Rest hast du dir selbst zu verdanken.", fügte sie wohlwollend an.
Namjoon nickte anerkennend.
"Ja, Taehyung, du bist wirklich ein guter Schauspieler. Und ich bin sehr froh darüber, dass du Teil unseres Teams bist, das bald auch um Djuna erweitert wird. Unsere kleine Familie wächst rasant, nicht wahr?"

Jin kicherte lautstark vor sich hin, während Djuna sich auf den Tisch zubewegte, um ebenfalls Platz zu nehmen. Sie setzte sich auf den Platz neben Hobi, der sich sofort zu ihr rüberbeugte und ihr einen Kuss auf die Lippen drückte, den sie, ohne zu zögern, direkt erwiderte.

Mir entgleisten zum bestimmt 84684. Mal an diesem Tag meine Gesichtszüge und ich starrte perplex meine Schwester an. Als sie meinen Blick bemerkte, fing sie lautstark an zu lachen und legte Hobi einen Arm um seine Schulter.
"Ich habe wohl vergessen, dir davon zu erzählen."

"WAS DU NICHT SAGST?! WOLLT IHR MICH EIGENTLICH ALLE VERARSCHEN?"
"Tae, du warst so beschäftigt mit deinen Emotionen, da wollte ich dich nicht auch noch mit meinen bombardieren.", erklärte sie sanft. Und mir wurde mal wieder bewusst, wie sehr mir meine Schwester geholfen hatte. Nicht nur, indem sie mir immer beistand, wie in den letzten Wochen, in denen unsere Eltern sich so strikt von mir abgewendet hatten, sondern mit ihr hatte all das überhaupt erst begonnen.

Und ich konnte nicht fassen, dass ich das Glück hatte, eine solche Schwester zu haben. Denn wo wäre ich, wenn ich nicht hier wäre? Wäre ich so glücklich, wie ich es jetzt bin? Hätte ich so viele Erfahrungen gemacht, die mich in jeglicher Hinsicht so sehr bereichern? Ich konnte das nur bezweifeln.

"Wie kam es dazu?", fragte ich sie neugierig.
"Naja, seit du mich zur Probe mitgenommen hast, haben wir uns ziemlich oft gesehen. Wir haben oft zusammen getanzt und er hat mich sogar zu Dancebattles mitgenommen, an denen einige seiner Freunde teilgenommen haben.", erzählte sie begeistert und Hobi gab ihr einen Kuss auf die Wange, was sie strahlen ließ.

Doch nicht nur sie strahlte, jeder in diesem Raum schien zu strahlen. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen und besah jeden dieser großartigen Menschen. Yoongi und Jimin konnten kaum den Blick voneinander abwenden, Jin spielte verträumt mit dem funkelnden Diamantring, der seinen Finger zierte. Hobi und meine Schwester wirkten unglaublich harmonisch, sie unterhielten sich leise über etwas, das ich nicht verstand und strahlten einander an, wie zwei Sonnen, die auf unerwartete Weise kollidieren.
Namjoon beäugte grinsend jeden einzelnen von uns, als wäre er ein stolzer Vater, der sich über das Glück von jedem einzelnen seiner Schützlinge freute.
Als mein Blick direkt neben mir hängen blieb, sahen mir warme braune Augen entgegen, aus deren tiefem Blick ich mich nur mit Mühe befreien könnte.
Doch ich wollte mich nicht daraus befreien. Ich wollte für immer darin gefangen sein.

Jungkook lächelte mich an und ich stellte mir flatterndem Herzen fest, dass ich dieses Lächeln nie wieder missen wollte und jederzeit alles in Bewegung setzen würde, damit er es so oft wie möglich auf den Lippen trug.