PoV. Manu
Ich muss hier raus! Nur kurz. Ich brauche etwas zu trinken. Ich halte es nicht mehr lange aus, das spüre ich. Ich dachte ich könnte es noch einige Tage aushalten, bis ich wieder in Essen bin. Palles Duft jedoch hat in mir etwas ausgelöst. Ich weiß nicht was oder warum, aber ich weiß, dass ich jetzt ganz dringend etwas brauche. Da ich Palle jedoch nicht umbringen möchte, muss ich schnell hier weg.
Palles Schlüssel lag zum Glück im Flur auf der Waschmaschine, sodass ich mir den nur schnell schnappen musste und bin dann zur Tür raus. Ich hatte extra etwas gewartet, seitdem Palle in sein Zimmer verschwunden ist. Ich wollte nicht wie er noch mitbekommt, dass ich die Kontrolle verliere und nach draußen sprinte, um Menschen zu töten. Ich konnte es bis dahin ganz gut unterdrücken, doch als Palle dann ins Bett gegangen ist, verlor ich von Minute zu Minute mehr Kontrolle.
Ich sprintete los und war innerhalb weniger Minuten außerhalb von Köln, in einem Vorort, wo ich einen Wald auftreiben konnte. Ich begann zu suchen, meine Sinne spielten verrückt. Doch fast wie zu erwarten, war dort niemand mehr. Ich rannte und suchte noch einige Minuten weiter, doch es war niemand in Sicht. Mit meinem Seh- und Geruchssinn scannte ich alle Straßen und Nebengassen ab. Niemand.
Ich rannte wieder Richtung Köln und mir kamen einige feiernde entgegen, die ich allesamt in eine dunkle Seitenstraße schleppte. Trotz meiner immer noch schwindenden Kontrolle, nahm ich mir vor von den 4 Anwesenden jeweils nur ein bisschen zu trinken, damit sie nur Ohnmächtig werden und sich am nächsten Morgen an nichts erinnern. Normalerweise wird das schwierig. Um meine normale Jagdzeit sind meist nur Menschen alleine mit Hund oder so unterwegs, sodass mir die Möglichkeit meinen Durst auf verschiedene Menschen aufzuteilen genommen wird. Jetzt habe ich jedoch perfekte Voraussetzungen dafür.
Alles verlief erstaunlich gut, bis sich zwei von ihnen losmachen wollten, doch ich war schneller und packte die beiden, sodass ich nacheinander von ihnen trinken konnte. Langsam verließ mich das Verlangen und Erleichterung machte sich in mir breit.
Ich ließ die 4 einfach liegen und rannte zurück zu Palles Wohnung. An Palles Wohnblock angekommen, schloss ich schnell die Tür auf und trat ein. Doch kaum stand ich in der Wohnung, hörte ich schnelle Schritte auf mich zukommen. Ich drehte mich zu Palle und sah ihn verdattert und leicht verwirrt an.
„Wo warst du? Wieso bist du einfach raus? Ohne mir Bescheid zu geben? Was wenn-"
Er unterbrach sich selbst. Ich lächelte.
„Hast du dir Sorgen gemacht?", fragte ich leicht amüsiert.
„Ob ich mir Sorgen gemacht habe? Nein, Manu! Wie kommst du nur auf so etwas? Warum sollte ich mir Sorgen machen, wenn du alleine raus gehst, in eine fremde Stadt, wohl gemerkt und meine Schlüssel klaust?!", konterte er sarkastisch.
„Wozu gibt es denn Maps?", fragte ich ihn und nahm die ganze Situation nicht ganz so ernst, wie er, was er anscheinend auch merkte, denn seine Gesichtszüge wurden weicher.
„Und als ob ich dir deine Schlüssel KLAUEN würde!", fuhr ich fort.
„Ja, keine Ahnung. Ich hatte mich halt gewundert, wieso du um Himmelswillen um halb zwei Uhr in der Nacht das Haus verlässt."
„Nun ja... Ich dachte ich würde die paar Tage, wo ich hier bin noch aushalten, doch ich lag falsch, ich konnte nicht mehr und musste raus, um... du weißt schon...", erklärte ich ihm.
„Um Menschen zu töten?", fragte Palle leise und vorsichtig.
Zunächst nickte ich, schüttelte dann jedoch energisch den Kopf.
„Nein, ich habe niemanden umgebracht. Dieses Mal jedenfalls nicht.", sagte ich genauso leise.
„Also hast du nichts getrunken?", fragte Palle vorsichtig.
„Doch, mir kamen 4 Betrunkene entgegen und habe von jedem ein bisschen getrunken. Sie werden sich am Morgen an nichts mehr erinnern können. Ich habe sie am Leben gelassen."
Ich sah Palle an, sein Blick war undefinierbar. Ich wusste nicht, was er gerade dachte oder fühlte. Ich schluckte.
„Was denkst du?", fragte ich ihn leise und verunsichert.
„Was... Was.... Wenn du mein Blut trinken würdest? Du könntest doch jede Woche von mir trinken, sodass du mich nicht umbringen musst...?", fragte er leise und konnte mir nicht in die Augen sehen. Er kannte meine Antwort und doch fragt er.
„Palle! Nein! Ich möchte und kann das nicht tun. Das weißt du genau also hör auf darüber nachzudenken."
Palle hatte sich bis jetzt noch nicht aufs Sofa gesetzt, sodass ich aufstand, meine Hände auf seine Schultern legte und ihm fest in die Augen sah.
„Warum denn nicht? Es wäre so viel einfacher und du müsstest keine unschuldigen Menschen töten. Außerdem hocken wir doch sowieso die meiste Zeit aufeinander. Wir halten es doch keine 4 Wochen ohne einander aus. Wo liegt das Problem?", fragte er mich und beharrte weiter auf dem Thema. Er dachte wohl schon recht lange darüber nach, was das Ganze nicht besser machte. Er sollte aufhören. Ich kann ihn nicht in solche Gefahr bringen. Was wäre, wenn ich mich nicht beherrschen könnte und einfach meinem Verlangen weiter nachgehen würde?
„Werde ich dann auch zum Vampir? Oder weshalb kannst und willst du nicht?", fragte er weiter, nachdem ich ihm nicht geantwortet hatte.
„Palle, versteh' doch bitte. Du bist mein bester Freund. Was ist, wenn ich mich nicht zügeln kann? Was ist, wenn ich dir wehtun würde? Ich könnte es nicht-", ich unterbrach mich selber, weil ich nicht wusste, wie Palle reagieren würde, wenn ich jetzt sagen würde, was ich sagen wollte. Ich nahm meine Hände von seinen Schultern, sank den Blick.
„Was könntest du nicht?", fragte Palle leise und hob mit seinem Zeigefinger mein Kinn an, damit ich ihn ansah.
„Ich könnte es nicht- ... nicht ertragen, wenn du nicht mehr wärst und ich auch noch Schuld daran hätte, nur weil ich nicht aufhören konnte." Palle wusste nicht, was für eine Bedeutung diese Worte für mich hatten. Er dachte es würde mich auf freundschaftlicher Basis zerstören, doch es war viel mehr als das.
Ich hatte mich in ihn verliebt. Für einen Vampir ist das etwas Besonderes. Wir können uns nur einmal in jemanden verlieben. Die Liebe bleibt bis zu unserem Tode bestehen, sie vergeht kein bisschen. Es wäre für mich also deutlich angenehmer sich in einen Vampir zu verlieben, doch es war zu spät. Ich sackte zusammen und landete auf dem Boden. Palle versuchte mich aufzufangen, schaffte es jedoch nicht und ging mit mir zu Boden. Jetzt saß er vor mir.
„Manu?", fragte er vorsichtig.
„Ja?" Ich schaute auf.
Palle stockte, als er mir in die Augen sah.
„Manu! Deine Augen! Sie... sind lila!"
Oh Mist!
Das habe ich vergessen. Schnell senkte ich meinen Blick wieder und schüttelte meinen Kopf, um auf andere Gedanken zu kommen, bevor ich ihn wieder ansah. Palle schaute mir wieder in die Augen, Ich war mir sicher, dass sie jetzt wieder grün waren.
„Manu? Was war das?", fragte er.
„Was? Ähm nichts...", antwortete ich und setzte mich wieder aufs Sofa. Palle tat es mir gleich.
Ich war froh, dass er es dabei beließ und nicht weiter nachfragte.
"Palle, du solltest echt langsam schlafen gehen. Ich verspreche dir auch, dass ich in der Wohnung bleibe und nicht wieder einfach so abhaue, okay?", fragte ich nach einiger Zeit des Schweigens.
„Okay. Dann gute Nacht, aber glaube nicht, dass unser Gespräch damit beendet ist.", mahnte er mich, ehe er aus der Tür ging und in sein Schlafzimmer tapste.
Fast hatte ich mich verraten. Das darf nicht wieder vorkommen. Beim nächsten Mal wird er sicher nachhaken und dann wäre es vorbei. Dann wäre meine Augenfarbe nur noch blau.
Heyo, lebe noch. Würde mich wie immer über feedback freuen. :)
LG, Anni ;D
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I'm in love with...? #Kürbistumor FF
FanfictionABGESCHLOSSEN (Könnten aber noch specials kommen - mache hoffentlich nicht zu viel Hoffnung) Paluten aka. Palle möchte GermanLetsPlay aka. Manu in Reallife kennenlernen. Dieser hat ein verherendes Geheimnis, das er nur ungerne Preis gibt. Was passie...