Kapitel 61

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Ich packe sie härter an beiden Schultern und rüttle sie durch.

Ich sehe ihr dabei fest in die Augen.

Plötzlich scheint ein roter Schleier durch ihre Augen zu huschen, beginnend im rechten und im linken endend.

Kurz nachdem der Schleier durch ist, reisst sie ihre Augen noch weiter auf als zuvor und ihre Hände schnellen wieder schützend an ihren Kopf.

~Oh Nein! Geht es jetzt wieder los?~

Doch sie nimmt ihre Hände wieder etwas runter und sieht mich an.

Sie wendet den Blick wieder ab und setzt sich auf, wobei sie ihre Beine über die Bettkannte fallen lässt.

"Hast du was zu essen?"
Ich sehe sie verwirrt an
"Du willst jetzt was essen???"
~Wie kann sie jetzt Hunger haben?~

"Hast du keinen Hunger?"
~Ihre Stimme klingt so monoton und leer...~

"Komm gehen wir runter, ich hab noch was zum aufwärmen im Kühlschrank", sage ich und sie steht auf.

Wir gehen die Treppen runter, wobei sie etwas schwankt...

"Glaubst du, du kannst das Essen bei dir behalten?", frage ich während ich das Essen in die Mikrowelle schiebe.

"Ich sollte es zumindest versuchen", ist ihre Antwort darauf.

Eine Weile herrscht Stille...niemand sagt etwas bis das Essen fertig aufgewärmt ist. Ich nehme es heraus und stelle es vor sie auf den Tisch.

Ich hole noch Besteck und setze mich mit ihr an den Tisch.
~Wir haben doch erst gegessen, auch wenn es nur Snacks waren, es ist alles weg...das eben muss wohl sehr anstrengend für sie gewesen sein...~

Sie beginnt zu essen und ich sehe nachdenklich aus dem Fenster.

"Der Regen ist schwächer geworden", murmle ich.

Ich sehe wieder zu ihr und beobachte sie.
"Geht es dir gut?", frage ich.
"Ich glaube schon...", antwortet sie schwammig.

Ich schliesse meine Augen und atme hörbar aus, bevor ich mich nach hinten lehne.

"Deine Gesundheit scheint gerade den Bach runter zu gehen, was?"
Ich blicke zu ihr auf und sehe wie sie in ihrem Essen rumstochert.
"Doch keinen Hunger?", frage ich besorgt.
"Doch und wie, aber ich krieg nichts runter", ist die Antwort und sie schiebt den Teller weg.
"Tut mir leid."
"Dafür kannst du ja nichts", sage ich und nehme den Teller vom Tisch und stelle ihn zurück in den Kühlschrank.

Sie sitzt am Tisch und starrt ins Leere. Sie scheint über etwas nachzudenken, aber was?

"Es war Chloroform, stimmts?", fragt sie schließlich.
"Ja, war es. Tut mir leid deswegen."
"Schon gut, du hast mir damit geholfen", sagt sie und atmet erschöpft aus.

Sie sitzt mit dem Rücken zu mir und ich sehe sie eine Weile an. Mein Zeitgefühl heute ist irgendwie nicht vorhanden.
Ich hasse solche Tage, in denen alles so schnell vorbei geht und nach gefühlten 3 Stunden aus dem frühen Morgen später Abend geworden ist.

Die Sonne geht schon wieder langsam unter...

"Es wird zwar gerade erst dunkel, aber wollen wir uns trotzdem hinlegen?", frage ich sie, "denn ich glaube wir sind beide erschöpft."

"Klingt gut", sagt sie und steht auf.
Wir gehen also hoch und ich begleite sie zum Gästezimmer.

Vor der Tür bleibe ich stehen und sie dreht sich zu mir um.
"Schlaf gut", kommt es noch von ihr.
"Ja, schlaf gut", sage auch ich. Sie dreht sich um, öffnet die Tür, geht hindurch und die Türe schliesst sich zwischen uns.

Weil Du Es Bist || Detektiv ConanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt