Kapitel 86

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"Heisst das, sie wollen mich hier einsperren? Das ist strafbar, ich könnte sie anzeigen."

"Das willst du nicht."

"Ach nein? Und wieso nicht?"

"Weil ich der einzige bin der dich so fühlen lassen kann wie eben", grinst er mich an.

Ich sehe ihn nur mit einem unbeeindruckten Blick an.

"Für was halten sie mich? Ich werde doch nicht für irgendein Gefühl meine Freiheit hergeben. Wenn ich gehen möchte werde ich auch einen Weg finden."

"Und wenn ich sage, dass du hier nicht mehr raus kommst, werde ich auch dafür sorgen. Besser gesagt, das habe ich bereits."

"Wie meinen sie das?"

"Ich habe alle Ein- und Ausgänge prepariert. Sollte irgendeine Tür, oder irgendein Fenster geöffnet werde, so bekommt ein Freund von mir ein Alarm. Und mit den Kameras, die hier überall versteckt sind, beobachtet er aus welchem Grund sie geöffnet werden", grinst er siegessicher.

"Moment, hier sind Kameras?! Heisst das, er kann jederzeit schauen was wir machen?!"

"Die Kameras sind auf Ein- und Ausgänge gerichtet. Mehr als diese braucht er nicht zu sehen, also sieht er auch nicht mehr."

"Woher weiss ich, dass das stimmt? Ich habe schliesslich keine Kameras gefunden."

"Es sind gut getarnte. Die kannst du gar nicht finden, selbst wenn du suchst."

"Und was wollen sie nun von mir?", frage ich augenrollend.

"Wie oft soll ich es den noch sagen?! Kapierst du es echt nicht oder bist du so dumm?!"

"Also dumm hat mich ja noch niemand genannt", sage ich entsetzt.

"Es gibt immer ein Erstes Mal, Süsse."

Time skip~

Ich sitze am Tisch in der Küche und kreise gedankenversunken den Löffel in meinem Kaffe.

Es sind nun schon zwei weitere Tage vergangen. Ich habe zwar nach den Kameras gesucht, habe aber keine gefunden. Allerdings will ich nicht herausfinden was passiert, wenn ich zu flüchten versuche und der Alarm wirklich los geht. Im Moment geht es mir ja mehr oder weniger gut. Aber ob das danach noch immer so wäre, bezweifle ich.

Und dass er mir irgendetwas gegeben hat, um diese Symptome bei meinem Ersten Mal hervorzurufen, habe ich noch immer im Hinterkopf. Er gibt es mir vermutlich noch immer, oder eine andere Form davon, sonst würde ich ihn niemals an mich heran lassen. Aber ich habe ebenfalls keine Ahnung, wie er es mir gibt. Ich weiss noch nicht mal was es ist!

Ich seufze und trinke einen Schluck.

Ich höre eine Spülung und sehe wie der junge Mann zurück kommt.

"Wieso entführen sie lieber ein Mädchen, anstatt auf Dates zu gehen und eine zu finden, die sie nicht festhalten müssen?"

"Wieso siezt du mich, obwohl ich dir bereits das 'du' angeboten habe?", stellt er eine Gegenfrage.

"Zum einen kenne ich trotz allem ihren Namen nicht und zum anderen duze ich nur meine Freunde oder sympathische Leute, die mir das 'du' anbieten. Ich denke, das sollten Sie wissen", antworte ich und betone das Sie dabei besonders.

Er schüttelt nur amüsiert den Kopf und setzt sich mit einer Tasse Kaffee zu mir an den Tisch. Wir sehen uns gegenseitig an, während ich langsam genervt bin und er noch immer amüsiert dreinschaut.

Nach einer Weile gibt er ein Lachen von sich und trinkt selber von seinem Getränk.

Ich wende meinen Blick ab und sehe aus dem Fenster. Ich kenne die Umgebung nicht. Ich sehe auch keine Nachbarschaft. Ich kann also keine Hilfe bei einem Nachbarn holen. Wenn ich trotz Alarm flüchten sollte, gäbe es keine Häuser wo ich mich verstecken könnte. Ich wäre ausgeliefert. Ich weiss schliesslich nicht wie lange es dauert bis jemand hier wäre.
Und ich wüsste nicht mal, ob es einen Alarm gibt oder nicht. Schliesslich hatte er gesagt, dass dieser bei seinem Freund los geht und nicht hier.

Ich stehe auf, spüle meine leere Tasse ab und gehe auf das Fenster ihm Wohnzimmer zu, welches offen an die Küche grenst. Ich stelle mich vor das Fenster und sehe hinaus, ehe ich nach dem Fenster greife  und es langsam öffne, während er mich abwartend bei meinem Tun beobachtet und ruhig weiter trinkt.

Ich ziehe das Fenster ganz auf und lausche, ... und tatsächlich war kein Geräusch eines Alams  zu hören. Dachte ich jedenfalls. Denn plötzlich klingelte  das Telefon und ich schrecke zusammen.

Der junge Mann steht auf und geht auf das Telefon zu. Er nimmt das Telefon ab.

"Hallo?"
"Ja, ich bin zuhause."
"Schon gut."
"Gerne."

Spricht er in verschiedenen Abständen in den Hörer und sieht mich dabei an, bevor er wieder auflegt und sich mit seinem Kaffe auf die Couch setzt und mich weiterhin ansieht.

Ich löse meinem Blick nach einer Weile wieder von Seinem und sehe durch das offene Fenster nach draussen in die dunkle Nacht.

Ich stütze meine Hände an dem Fensterrahmen ab und lehne mich nach draussen, wobei  ich meinen Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken lege und tief durchatme. Ich lasse meine Augen noch etwas geschlossen und öffne sie danach wieder. Ich sehe nach rechts, nach links und kann nichts erkennen, was mir einen Hinweis auf meinen Aufenthaltsort gibt.

Nur eine unendlich erscheinende Strasse, welche von Wiesen umgeben war. Vorne Wiese hinten Wiese soweit die Dunkelheit mich sehen lässt. Was nicht gerade weit ist...

Weil Du Es Bist || Detektiv ConanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt