Kapitel 40

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Ich sehe mich genau um.
"Deine Schuhe kannst du hier auf die Matte legen und deine Jacke kannst du mir geben, ich hänge sie dir auf", sagt er mit einem freundlichen Lächeln.
Ich tue was mir gesagt wird, er hängt meine Jacke auf und gibt mir Hausschuhe.

Wir gehen vom Flur ins Wohnzimmer, wo ich mich umsehe.
"Hast du Geschwister?", frage ich ihn.
"Nein. Du?"
"Auch nicht..."
"So ist das also. Dann bist du also Daddy's kleine Prinzessin?"
Ich muss mir ein Lachen verkneifen, aber in anbetracht, der Situation in welcher sich mein Körper befand, verging es mir schnell wieder.
"Nein,...nicht ganz..."
Er scheint mein Stimmungswandel bemerkt zu haben, denn er ändert schnell das Thema.
"Wo sind deine Eltern eigentlich, dass du bei dem Professor wohnst?"
"Die sind im Ausland und haben mich deswegen an den Professor übergeben. Auch wenn ich ja auch gut alleine leben könnte", lüge ich.
"Und wo sind deine?", ergänze ich noch.
"Meine Mutter lebt auch im Ausland und mein Vater-...", er bricht ab. Dieses Thema scheint ihm wohl sehr nahe zu gehen, denn es scheint ihm schwer zu fallen, darüber zu sprechen.
"...M-Mein Vater ist gestorben als ich 8 war...", beendet er seinen Satz.
Während er das sagt, senkt er seinen Kopf und starrt auf den Boden.
Es herscht Stille, für eine Weile.

"Das tut mir sehr leid. Mein Beileid", unterbreche ich die Stille.
"Danke...können wir das Thema wechseln?"
"Aber sicher doch." Ich schenke ihm ein Lächeln.

"Wie alt bist du eigentlich?", fragt er mich.
"Ich bin 17, und Du?"
"17"
~17 Jahre alt und schon ein Verbrecher...~
"Wer kennt eigentlich dein Geheimnis?", will ich wissen.
"Du weisst, dass das ziemlich waghalsig ist, dir so viel zu erzählen."
~Ich verstehe diesen Kerl nicht! Ich kenne sein Geheimnis, seinen Komplizen, weiss wo er wohnt, das mit seinem Vater, aber wer sonst noch von seiner zweiten Identität weiss, will er mir nicht sagen?! Jetzt mal ehrlich, jetzt ist doch sowieso alles egal. Mir Sachen zu verheimlichen macht doch überhaupt keinen Sinn mehr. Das Schlimmste weiss ich doch sowieso schon.~
"Wenn du es nicht sagen willst, dann musst du es auch nicht", sage ich.
~Ist schliesslich seine Entscheidung.~
"Ach was solls, du weisst eh schon zu viel.
Also da wären: mein Komplize Jii, meine Mutter und zwei aus meiner Klasse, aber ich leugne es ihnen gegenüber."
"Wieso wissen es deine Klassenkamaraden?"
"Der eine ist ein Detektiv und hat gut geschlussfolgert. Und die andere...naja sagen wir einfach sie hat es mit Hilfe herausgefunden. So lange sie mein Geheimnis bewahrt, werde ich ihres auch nicht verraten."
"Verstehe, das akzeptiere ich."
~Bei einem Fall hatte er mal erwähnt, dass seine Mutter ebenfalls eine Verbrecherin ist. Die Fantom Lady...Kaito Kid's Mutter.~

Dann fängt sich alles an zu drehen.
Ich gebe mir Mühe, es mir nicht anmerken zu lassen.
Aber als noch Kopfschmerzen dazu kommen - und was für welche - halte ich es nicht mehr aus.
"Kann ich was zu trinken haben?", frage ich und steure das Sofa an, bevor ich noch umkippe.
"Was? Ähh...ja, klar, warte kurz", sagt er und verschwindet in einem Raum, welcher wohl die Küche sein muss.
Als er zurück kommt, hat er ein mit Wasser gefülltes Glas in der Hand.
Er kommt auf mich zu, setzt sich neben mich und gibt mir, dann das Glas.
Ich nehme es dankend entgegen.

Doch als ich etwas getrunken habe, wird mir plötzlich übel.
~Was ist das nur? Warum geht es mir seit dieser verfluchten Verwandlung nur so schlecht? Ich kann nicht mal mehr trinken, ohne dass etwas passiert. Aber wie kommt es, dass eine Verstauchung innerhalb so kurzer Zeit verheilen konnte?! Aaaahh, mir geht es garnicht gut!~
"Ist alles in Ordnung? Du siehst irgendwie so blass aus...", fragt er mich.
"Nicht wiklich. Kannst du mir zeigen wo das Bad ist?"
"Natürlich, komm mit."
Ich stehe auf und er führt mich die Treppe hinauf.
Wir landen in einem Flur. Er geht zu einer Tür an der linken Seite und macht sie auf.
"Hier ist das Badezimmer", sagt er.
"Danke", antworte ich und gehe zum Waschbecken, wo ich meine Hände nass mache und sie mir ans Gesicht halte, um mein Gesicht etwas abzukühlen.

"Am besten legst du dich etwas hin. Ich zeige dir das Gästezimmer."
"Das wäre wohl das Beste", sage ich und trockne meine Hände ab.
Danach folge ich ihm bis ans Ende des Flurs und er öffnet die letzte Tür auf der linken Seite.
Ich betrete das Zimmer.
An der Wandmitte, steht ein Doppelbett, welches den Raum ziemlich ausfüllt
Dann gibt es noch einen Kleiderschrank und eine Komode mit einem kleinen Spiegel und an der Wand noch ein grosser.

"Mein Zimmer ist am anderen Ende des Flurs, wenn man die Treppe hochkommt, die erste Türe rechts. Sag mir Bescheid, wenn was ist", sagt er mit einem freundlichen Lächeln.
"Mach ich...und Kid!...Danke...", er dreht sich im Türrahmen nochmal zu mir um.
"Aber gerne doch."
Er geht aus dem Raum und schliesst leise und vorsichtig die Tür.
~Ich weiss, ich sollte das nicht denken, aber ich mag ihn, und ich glaube, wenn ich ihn besser kennenlerne, dann kan ich ihn auch besser verstehen. Verraten werde ich ihn auf gar keinen Fall. Aber ich sollte mich jetzt wirklich besser hinlegen.~
Ich ziehe meine Hausschuhe aus, lege mich ins Bett und decke mich zu. Ich schliesse meine Augen und schlafe ziemlich schnell ein.

Weil Du Es Bist || Detektiv ConanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt