1.1 Start

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"Sooo, es ist soweit, Leute! Heute startet das neue Projekt. Erstmal herzlich willkommen an alle Teilnehmer und natürlich auch an alle Zuschauer."
Bergmann hatte soeben seinen eigenen Livestream auf Twitch gestartet, hörte nun aber in den Stream von Unge rein, der nochmal alle Regeln erklärte. Alle Donationsounds hatte er beteits abgestellt, um sich ganz und gar auf Minecraft konzentrieren zu können.
"Wie bei Suro auch bringt euch jeder Kill einen Diamanten, aber ohne Verbündete seid ihr natürlich auch ein leichtes Ziel für Gruppen. Außerdem wisst ihr ja alle über die Regel mit den Smaragden Bescheid. Gespielt wird wie immer auf Ultrahardcore, es gibt also keine Regeneration durch Essen, sondern ihr könnt euch nur mit Heiltränken, Goldäpfeln und den Suppen heilen. Eure Spawns kennt ihr noch nicht, die wurden ausgelost, also guckt am Anfang erstmal, wer eigentlich in eurer Nähe ist und vielleicht schließt ihr mit denen erstmal Frieden oder ihr lasst euch direkt nach dem Spwan auf einen Kampf ein. Bevor ihr startet, läuft ein Countdown ab. Baut währenddessen bitte noch nichts ab", beendete Simon seine kurze Einweisung, ehe er die Spieler in verschiedene Ts-Channels schickte.

Willkommen in der Donnerhölle...
Ich habe euch hergeholt, um mich, uns alle, zu befreien. Der Gott, der diese Welt regiert, muss sterben.
Um ihn aber töten zu können, müssen alle getötet werden, die seine von Gräueltaten geprägte Herrschaft unterstützen.
Sie sind unter euch. Ihr müsst kämpfen und klug wählen, wem ihr vertraut. Mit wem ihr euch anlegt, wen ihr tötet und wen ihr verschont.

Die tiefe, ruhige Stimme verklang und die Welt um Herr Bergmann herum gewann an Farbe. Erst ein blasses Nebelgrau, dann erblickte er langsam die ersten Sonnenstrahlen, die fahle Schatten auf den Boden warfen. Es fühlte sich alles so echt an, nicht mehr wie ein Spiel, zu dem er ab und an einen Kurzfilm drehte, sondern wie bittere Realität.

Der Himmel über ihm erstrahlte in einem tiefen Blau, die Sonne stand bereits hoch am Himmel und leichter Wind bewegte die Blätter der nahen Bäume.
Wie es der Gamemaster empfohlen hatte, drehte er den Kopf nach links und versuchte seinen Nebenmann zu erkennen. Er glaubte den Namen 'Zander' zu erkennen und auf der anderen Seite erblickte er den Teilnehmer 'Clym'. Keinen von beiden schätzte er als besonders gefährlich oder aggressiv ein, aber er würde dennoch vorsichtig sein. Er wollte kein unnötoges Risiko eingehen. Das konnte er sich definitiv nicht leisten.
Dann plötzlich fühlte er ein Kribbeln in seinen Muskeln und hörte einen weit entfernten Donnerschlag. Das Projekt konnte beginnen!

Sekunden später grub er sich energisch frei und sprang aus dem kleinen Loch in dem er aufgetaucht war. Sofort schlug er den Weg zu einem Baum ein und verarbeitete diesen mit schnellen, präzisen Schlägen mit der bloßen Hand zu Kleinholz. Dann bastelte Bergi erst Bretter, dann eine Werkbank und Stöcke und mithilfe dieser Objekte eine Holzspitzhacke und ein Holzschwert. Er hoffte inständig, das Schwert nicht allzubald gegen menschliche Feinde einsetzen zu müssen, aber wenn doch, so war er vorbereitet und würde sich nicht kampflos geschlagen geben.
Sein Weg führte ihn einige Blocklängen in den Wald, wo er einige Hühner und Kühe erlegte und die ein oder andere magische Blume einsteckte, aus denen man angeblich Suppen mit heilender Wirkung herstellen konnte.

Plötzlich flimmerte eine Nachricht im Chat auf, die Bergi einen Moment lang aus dem Spiel riss.
'Der Spieler OnPointSuro wurde von BastiGHG getötet'
Innerlich schüttelte Tim den Kopf. Er konnte sich keinen wirklichen Grund vorstellen schon jetzt zu töten. Wahrscheinlich war es der pure Blutrausch, der Basti zu dieser schrecklichen Bluttat getrieben hatte.
Kurz schloss er die Augen und atmete zwei, dreimal tief durch, ehe er seine volle Konzentration zurück zu seinem Spiel lenkte.

Mit der Hand trug er Erde ab, bis er glatten, grauen Stein sah. Sofort wechselte er zu seiner Spitzhacke und baute Steine ab, aus denen er neue Werkzeuge und einen Ofen fertigte. Hinter sich baute er seinen Höhleneingang wieder zu und schlich von nun an durch die unterirdischen Gänge, welche er selbst gegraben hatte. Wenig später fand er Kohle und ein wenig Eisen, dass er im Ofen zu Barren schmolz.
Dann tauchte ein Name durch die Wände auf und Bergmann dtoppte sofort in seiner Bewegung. Wer war das? Sollte er nun schon auf den ersten Gegner treffen?
Er verharrte regungslos und starrte auf die Stelle, die hinter massivem Stein liegen musste, doch er konnte keinen Namen mehr sehen. Der andere war entweder schon wieder weg oder er schlich ebenso.
Eilig verarbeitete er das Eisen zu einem Schwert und einer Hose, die ihm wenigstens etwas Schutz bieten sollte. Bergmann wusste selbst, dass er kein begabter Kämpfer und hoffte, dass er wenigstens besser ausgerüstet war als sein potentieller Gegner.
In seinen Ohren dröhnte sein eigener Herzschlag als erneut der Name aufflackerte. Blass wie das Licht des Wintermondes schimmerte der Name des anderen durch mehrer Schichten Gestein und Erde.
Nicht weit von ihm entfernt befand sich...

Beschützer (Veni/Bergmann ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt