Bergmann seufzte leise. Dieser Kampf konnte doch nicht gut enden, zumindest nicht für ihn. Er hatte einfach überhaupt keine Ahnung von PVP und mit einem Schild umgehen konnte er schon gar nicht. Er war eben eher für die Rolle des Friedensuchenden Journalisten und Zeitungsredakteurs gemacht, als für die des kampferprobten Krieger, der sich mit irgenwelchen Götter bis zum Tod prügelte.
Nun aber hatte er nicht mehr die Wahl. Es gab keine andere Rolle, in die er sich hätte begeben und in eben dieser sich aus dem Kampf herausreden können. Die einzige Möglichkeit abseits des Kampfes war die Flucht. Das aber war auf einer Seite extrem feige und auf der anderen ausweglos. Es war schließlich kein Geheimnis, dass ihr Gott sich teleportieren konnte und so jederzeit zu ihm kommen und ihn erledigen konnte. Folglich blieb nur die direkte Konfrontation, die er sonst scheute.Herr Bergmann sortierte nach bestem Wissen seine gesamte Kampfausrüstung in seinem Inventar und spannte seine Armbrust schon mal. Seit Suro hatte er wenigstens ein bisschen was über die Mechanismen der Waffe gelernt, was ihm jetzt zu Gute kam. Dennoch, viel helfen würde ihm das vermutlich auch nicht.
Veni betrachtete sein Equipment kurz und sah dann zu Bergmann rüber, der nervös einige Schritte hin und her ging.
Dann plötzlich explodierte ein Donner übe rihnen und sofort sah Bergmann nach oben. Innerhalb von Sekunden verfärbte sich der blaue Himmel zu einem tiefen schwarz und Licht hatten sie fast nur durch die immer wieder durch die regenschweren Wolken zuckenden Blitze. Simon stürmte auf sie zu und fokussierte sofort Herr Bergmann. Veni warf einen Blick auf den erschrockenen Friedenskämpfer und schoss Simon von der Seite ab, ehe er mit gezogenem Schwert auf ihn losging. Er musste ihn von Tim wegbekommen. Dieser fing endlich ebenfalls an, sich zu wehren und blockte den nächsten Angriff des Gottes, aber auch das gelang ihm nur knapp.
Veni hingegen handelte deutlich routinierter und griff Unge systematisch immer wieder an, aber er schien nicht viel Schaden anzurichten.
"Veni pass auf! Wölfe!", hörte er Bergmann hektisch sagen, ehe ein heftiger Schmerz durch seinen Arm schoss. Ein großer Wolf hatte sich verbiss und Veni tötete ihn instinktiv, ehe er ein Stück rennen musste. Weitere Wölfe verfolgten ihn, um Unge aber machten sie einen großen Bogen. Er bemerkte schnell, dass er die Viecher erst vernichten musste, bevor er wieder zu Unge durchkommen konnte. Für diesen Zeitraum war Bergmann auf sich gestellt und momentan sah es überhaupt nicht gut aus."Bergmann. Ruhe bewahren!", ertönte plötzlich Bastis Stimme und Tim hielt einen Moment inne, ehe er sich selbst zur Konzentration rief. Basti hatte schon Recht, er konnte Veni allerhöchstens dann helfen, wenn er sich auf den Kampf konzentrierte und logisch agierte. "Geh auf Abstand, nimm den einen Heilwurftrank und trink die Speedpotion", wies Basti ihn in aller Ruhe weiter an und Bergmann folgte den Anweisungen fast schon automatisch. Vermutlich war er einfach froh, nicht selbst entscheiden zu müssen und die Kontrolle ein Stück weit abgeben zu können.
Er floh ein Stück vor Unge und verwendete den Heiltrank, ehe er so schnell er konnte den Zaubertrank. Ab und an warf er einen Blick zu Veni, der einen Wolf nach dem anderen besiegte. "Äh Bergi, hilf mir!", verlangte er, als Simon den Kurs änderte und nun auch ihn angriff. Offenbar wollte der Gott ihn so schnell wie möglich loswerden.
Herr Bergmann rannte zu ihm und schoss den Wolf ab, der ihm am nächsten stand, ehe er Unge mehrfach mit seiner Klinge erwischte. Veni gelang es inzwischen, die restlichen Wölfe auszuschalten.Unge schnaubte verärgert, als sein Wolfsrudel nach und nach ausgerottet wurde. Sobald Bergmann auf Abstand gegangen war, schoss er auf Veni, um dann auf ihn mit dem Schwert loszugehen. Diesen musste er endlich aus dem Weg schaffen! Dann konnte er in aller Ruhe Bergmann töten und vorher noch ein wenig mit ihm spielen. Bösartig grinsend setzte er seine Angriffe fort. Den ganzen Kampf lang schwieg er schon, da er sich konzentrieren musste und bisher hatte das mehr als gut funktioniert. So langsam aber wendete sich das Blatt. Als Bergmann wieder in den Kampf eintrat und ihn mehrfach traf, verengte er verärgert die Augen. Er durfte das hier nicht verlieren! Donnerhölle war seine Insel, sein Eigentum! Es gehörte alles ihm! Jeder Stein, jeder Baum, jedes Leben. Ihm allein und nur er bestimmte, was hier geschah!
"Nein!", rief er verärgert aus."Heiltrank, Bergmann", erinnerte Basti ihn, der offenbar die Streams ansah und Tim zog sich erneut einen Schritt zurück, warf den Trank so, dass es neben ihm auch noch Veni traf.
"Er muss gleich tot sein! Er versucht zu fliehen!"
Bergi nahm mit Rafael die Verfolgung auf. Er konnte nicht verantworten, dass Unge wieder seine volle Kraft zurückerlangte. Ihm war ja klar, dass er den Gott nicht töten konnte, aber einen Sieg konnte man dennoch erringen! Trotz der Aussicht auf Erfolg machte ihm der Kampf keinen wirklichen Spaß, da es einfach nicht zu seiner sonst meist friedlichen Natur passte, aber davon ließ er sich nun nicht abbringen.Er blieb immer wieder kurz stehen, um einen Pfeilschuss abzugeben und traf auch mehrere Male. "Er ist richtig low. Noch ein Hit", informierte Basti sie und Bergmann starrte konzentriert auf Unge. Er durfte ihn nur nicht aus dem Auge verlieren.
"Ich hab ihn!", sagte Veni, sobald er einen weiteren Schuss abgegeben hatte. Der Pfeil traf Unge von hinten zwischen den Schulterblättern und die Göttergestalt zerfiel in tausend Einzelteile.
Bergmann legte sofort seine Waffe aus der Hand und stoppte, aber es dauerte, bis er das soeben Geschehene realisierte. Sie hatten es wirklich geschafft. Sie hatten den Gott von Donnerhölle, Unge, geschlagen!'Herzlichen Glückwunsch Venitroll und HerrBergmann. Ihr habt 'Donnerhölle' gewonnen und könnt die Insel nun verlassen!', erschien im Chat.
Unge tobte unterdessen und war mehr als genervt davon, dass er diesen Fight verloren hatte. Seine Macht als Gott hatte nicht ausgereicht, diese lächerlichen Gestalten zu erledigen! Wie hatte das passieren können!?
Sein Chat fühlte mit ihm, aber einige freuten sich auch für die Sieger des Projekts.'Wollt ihr die Insel nun verlassen?', schrieb er weiter im Chat. Wenn er sie schon nicht ermorden konnte, dann konnten sie ja sein Herrschaftsgebiet verlassen!
"Tja, Zeit zu gehen, Bergi."
Die anderen beglückwünschten sie zu ihrem Sieg, aber Bergmann hatte noch nicht vor, die Insel zu verlassen. Es gab noch etwas, das er tun musste.
"Ich kann die Insel erst verlassen, wenn weitere fünf Gräber errichtet wurden", erwiderte er und begann damit, Izzis Grab zu bauen.
Veni ging der selben traurigen Beschäftigung nach und es entstanden nach und nach auch Gräber für Papaplatte, Basti, Minimi und Paluten.
Erst nachdem er nochmal über den gesamten Friedhof gegangen war und jeden Namen gelesen hatte, verließen er und Rafael die Insel.Das Ende des Projekts war gekommen und Bergi fand es wirklich schade, dass es nun schon vorbei war. Er hatte jeden Tag Spaß an dem Projekt gehabt und freute sich innerlich schon auf das nächste Projekt, an dem er teilnehmen konnte. Vielleicht ein weiteres Projekt, in dem er auf Veni traf, ob Freund oder Feind, er freute sich darauf.
Inzwischen würde er sogar so weit gehen, dass er Veni als einen Freund bezeichnen würde.
Sooo. Morgen kommt dann nur noch der Epilog, dann ist die Geschichte abgeschlossen. Eine Fortsetzung ist bereits teilweise geschrieben und wird hier bald veröffentlich. Nähere Informationen kommen dann in einem Extrakapitel
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Beschützer (Veni/Bergmann ff)
FanficNach der ersten Staffel Suro muss Bergmann ständig daran denken, wie Veni ihn rettete und gewissermaßen unter Schutz stellte, obwohl das Projekt bereits vorbei ist. Als er bei einem weiteren Projekt erneut auf Rafael trifft, entscheidet er, sich bei...