Beschützer (Veni/Bergmann ff)

7.1 Entschluss

"Also Izzi, Kedos, ihr beide kennt mein Anliegen", murmelte Bergmann und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
Nun musste er hoffen, dass die beiden nichts gegen seinen Wunsch einzuwenden hatten und sich auch Palle kooperativ verhalten würde.
"Ja und wir stimmen dem auch zu. Ist zwar in gewisser Hinsicht auch blöd, aber du hast Recht", erwiderte Kedos ruhig.
"Wir helfen dir. Ich rede auch kurz mit Palle, damit der auch Bescheid weiß. Dann können wir den Stream starten, einen Treffpunkt haben wir uns ja bereits ausgemacht", ergänzte Izzi und verschwand, um mit Patrick den Plan durchzugehen.

"Hey und willkommen, ich bin Herr Bergmann und begrüße euch ZU einer neuen Folge Donnerhölle!", begann Tim seine übliche Begrüßung und fuhr dann fort: "Gestern in der Folge ist ja eine ganze Menge passiert. Ich war gefangen und Veni hat mich, mal wieder, gerettet, ist dann aber selbst grausam ermordet worden und zwar von Spark", begann er und fuhr sich durch die Haare.
"Ich fühle mich so schlecht, dass Veni schvereinbarenurch so eine Aktion gestorben ist und ich, der absolut gar keine Ahnung von PVP hat und einfach nur mit Glück und viel Hilfe überlebte, noch am Leben bin. Es wäre mir echt lieber gewesen, ich wäre bei der Aktion draufgegangen und er hätte es überlebt, obwohl das natürlich dem Plan widerspricht, den sie hatten. Es war ja sogar deren Ziel, mich zu retten, auch wenn ich nicht verstehe, warum sie das gemacht haben."

Kedos warete geduldig, bis Bergmann fertig war. "Also mein Chat meint, dass sie Schuld begleichen wollten, das hat Veni dir ja auch gesagt."

"Welche Schuld!? Es gab nichts zu begleichen!", erwiderte Bergmann hitzig und schloss einen Moment die Augen, um sich zu beruhigen. Dominik erwiderte darauf nichts mehr. Er wusste, dass er Tim in diesem Punkt nicht umstimmen konnte.
"Der Plan steht, Tim. Tag sieben in Donnerhölle beginnt gleich. Wir sollten wirklich joinen", sagte Kedos nur und riss Bergmann aus seinen Gedanken.
Sie beide betraten den Server und warteten ungeduldig auf den den Ablauf der letzten Sekunden vor Start. Izzi und Paluten gesellten sich zu ihnen und Patrick hatte dem Plan ein wenig widerwillig seine Zustimmung gegeben.
Tim konnte gut nachvollziehen, dass Palle nicht so begeistert von ihrem Plan war und zugegebenermaßen war es auch sehr riskant und könnte sie alle das Leben kosten. Aber was sollten sie machen? Sie konnten auch nicht untätig zusehen und hoffen, dass sich alles von allein regeln würde. Das konnte er nicht mit seinem Gewissen vereinbaren und den anderen ging es ähnlich.

Sobald der Tag begann, setzte sich Bergmann wieder in Bewegung. Sein Weg führte ihn wieder näher an das Seeufer und dort traf er sich nach wenigen Minuten des Wartens mit Izzi, Kedos und Paluten. Die Sonne ging schon langsam wieder unter und verschwand hinter den Baumwipfeln der hohen Eichen im Westen der Welt.
"Wo sind die anderen Teams?", wollte Bergmann wissen. Die anderen sahen sich nervös um. Es war ein großes Risiko, die Brücken in Richtung Seemitte zu betreten, da sie dort wirklich jeder sehen konnte. Sie wären leichte Beute für jeden, der es auf sie abgesehen hatte.
"Habt ihr das auch gehört?", fragte Kedos nun leise und die anderen nickten finster. "Es grummelt. Unge legt wieder los."
"Wir müssen uns beeilen. Sollen wir das Risiko einfach hinnehmen und los geht es?", wollte Bergi wissen, der kaum eine Alternative sah. Er wollte seinen Plan unbedingt umsetzen, er durfte einfach nicht versagen!
"Ja, Spark und so nähern sich auch wieder dem See", erwiderte Paluten.
"Habt ihr alles dabei?", hinterfragte Bergi zur Sicherheit nochmal und die anderen nickten.
Bergmann richtete seinen Blick ein letztes mal zum dunkel werdenden Himmel, ehe er so schnell es ging die Brücke zur Seemitte überquerte. In der Ferne hörte er Donnergrollen und hinter sich die Schritte seiner Teamkameraden. Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass alles glatt ging. Dass niemand ihnen in die Quere kam und dass alle anderen Teams so handeln würden, wie Kedos es vorausgesagt hatte, als er ihm den Plan offengelegt hatte. Die anderen Teams mussten schon mitarbeiten, um diesen Plan erfolgreich zu gestalten. Allerdings hatte er auch nicht vorher mit irgendwem gesprochen, er wollte den Plan auf keinen Fall im Stream verkünden. Das würde vermutlich zu viele Feinde auf den Plan rufen, die so oder so kommen würden, sobald sie bemerkten, was er vorhatte. Er musste sie nicht noch eher bei sich haben, so würde es schon knapp genug werden. Seine Erfolgschancen schätzte er nicht sehr hoch ein, aber alle andere Möglichkeiten gefielen ihm nicht.

Als er in der Mitte auf einer der Plattformen ankam, baute er schnell eine kleine Mauer um sich herum auf, die anderen stellten sich um die Mauer herum auf.
Dann erhob Bergmann die Stimme. "Unge! Ich habe einen Smaragd und möchte ihn nutzen", rief er aus und sah dabei nach oben, als würde er von dort Antwort erwarten.
Nach einigen Sekunden erwiderte Unge im Chat: "Nenne den Namen desjenigen, der ins Reich der Lebenden zurückkehren soll."
Das Gewitter kam näher und erste Blitze zuckten über den inzwischen nachtschwarzen Himmel. Am Rand des Sees entdeckte Izzi erste Mitglieder der Gruppe um Spark und drängte Bergi zur Eile.

"Ich nutze den Smaragd, um den Teilnehmer Venitroll wiederzubeleben", erklärte Tim entschlossen und warf den Smaragd vor sich, wo er sofort verschwand. Unge musste ihn eingesammelt haben.
"So sei es, mithilfe des Smaragds wird der Spieler Venitroll das Reich der Lebenden ein weiteres mal betreten", erwiderte Unge und das Ritual begann.