10. Ein Arzt und ein Pinguin

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„Worauf wartest du, du Perverser?", fragte eine rauchige und müde Stimme. Meine Augen trafen auf schwarze große Pupillen.

Er bewegte sich nicht, starrte mir nur in die Augen und schien sich in einer Art parallel Universum zu befinden. Als ob ihn ein Blitz durchfahren hätte, taute er wieder auf.

„Hm?"

„Ich habe gefragt worauf du wartest, du Perverser", ich hatte meine Stimme wieder gefunden. Ich wusste, dass meine Wangen eine leichte rosa Farbe angenommen hatte, da es mir peinlich war, so entblößt vor Law zu liegen. Er ist Arzt. Er ist Arzt. Er ist Arzt. Er behandelt dich nur, kein Grund sich aufzuregen.

„Tse, als ob dein Körper irgendwie anziehend wäre", sagte er augenrollend und wandte sich wieder meiner Brust zu und schmierte das Balsam auf die Wunde. Ich beobachtete jedes seiner Bewegungen. Sein Gesicht, seine Hände. Als ich wieder sein Gesicht in Augenschein nahm, konnte ich sehen, dass seine Ohren ihn entlarvten. Sie waren rot und das konnte seine tolle schwarze Mähne nicht kaschieren.

Nicht attraktiv was, dachte ich nur amüsiert und versuchte während ich ein Grinsen versuchte zu unterdrücken. Ich schloss meine Augen. Obwohl ich das Gefühl hatte seit Stunden nur am Schlafen zu sein, war mein Körper immer noch erschöpft.

Ich zuckte ein wenig zusammen, als Laws Finger an eine tiefere Stelle der Schnittwunde gelangte. Es war schmerzhaft aber auch irgendwie entspannend, da seine Hände kühl waren. Seine Hand glitt zwischen meinen Brüsten, hoch zu meinem Schlüsselbein. Meine Haut brannte wegen dem Fieber und der Salbe, doch seine Hände ließen mich all das vergessen.

Ich biss mir auf die Lippen, als er wieder meine Wunde mit seinen Fingerkuppen hinab glitt. Wenn ich jetzt stöhnen würde, würde ich den Kerl aus Scham umbringen.

„Kannst du dich aufsetzten, damit ich dir ein neues Verband umwickeln kann", seine Stimme war dunkler und rauchiger aus zuvor, doch ich schob diese Beobachtung beiseite.

Ich nickte nur, da ich wusste, dass ich meine Stimme nicht unter meiner Kontrolle hatte.

Er half mir, indem er mich vorsichtig am Oberarm hochzog und ich auf die Bettkante rutschte. Er setzte sich neben mich. Ich drehte mich von ihm weg, da es mir zu peinlich wäre, wenn ein Mann in meinem Alter, mir auf meine entblößte Brust schauen würde. Arzt hin oder her.

Ich hob die Arme und gab ihn somit das Zeichen, dass er den Verband anlegen konnte.

„Wie fühlst du dich?", fragte er nach ein paar Minuten. Es fiel mir schwer mich zu konzentrieren, denn auch wenn Law versuchte so wenig Kontakt wie nur möglich mit meiner Haut haben, streiften mich seine Finger hin und wieder an meiner Seite, meinen Armen oder –ganz schlimm- an meinen Brüsten.

„Ähm ich", ich biss mir auf die Zunge, um wieder klar beim Verstand zu sein, „Ich denke ganz gut. Die Wunde brennt und dieses eklige Fieber will nicht weggehen aber sonst denke ich bin ich gut dabei."

Law sagte daraufhin nichts und ich machte mir nicht die Mühe dieses Schweigen zu unterbrechen.

Er war fast fertig, hatte nur noch meine obere Bauchpartie zu bandagieren, als er sich räusperte und nach Worten suchte.

„Rouge, also ich... Weißt du... Das...", stammelte er vor sich hin.

„Hm?", meine Aufmerksamkeit glitt von den Wänden zu ihm, als ich versuchte ihn von der Seite anzusehen. Er atmete lange aus.

„Es tut mir Leid, für das was ich letztes Mal gesagt habe. Ich habe dich als ein naives und schwaches Mädchen gesehen, was du nicht bist. Du hast absolut Recht gehabt, als du gesagt hattest, dass ich nichts über dich weiß."

Take me out of HELL (Trafalgar Law Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt