22. Ohne Grund?!

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Rouges Sicht

Ich traute mich nicht ihn anzusehen. Ich wusste nicht was ich denken sollte. Hatte der Kuss eine Bedeutung? Wollte er mich einfach nur ablenken? Warum gerade jetzt? Viel zu viel Fragen schwirrten in meinem Kopf und Laws Stirn gegen meine gepresst zu fühlen, verschlimmerte alles nur noch.

„Rouge? Hör auf so viel nach zu denken?", vorsichtig öffnete ich meine Augen, nur um festzustellen, dass ich direkt in seine blickte. Mein Atmen blieb mir weg. Und noch bevor ich irgendetwas erwidern konnte, waren seine Lippen wieder auf meinen.

Ohne zu zögern gab ich mich der Berührung hin und vergrub meine Hände in sein pechschwarzes Haar. Mein Körper erhitze sich und erneut, gaben meine Beine nach. Das war alles zu viel für mich.

Law schien das anscheinend bemerkt zu haben und grinste während des Kusses, drückte mich fester an sich und übte Druck auf meine Hüfte aus. Mein Herz schlug viel zu schnell und die Art und Weise wie sich unsere Lippen synchron miteinander bewegten, brachte mich vollends aus dem Konzept.

Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns voneinander, der Geschmack von Law war immer noch auf meinen Lippen.

„Bitte küss mich nicht nochmal, sonst hab ich gleich wirklich kein Gefühl in den Beinen", gab ich verzweifelt von mir, denn ich wusste, dass mein Herz all dem nicht standhalten konnte. Was ich sagte brachte ihn zum lachen.

„Keine Sorge, ich halte dich fest", sagte er schelmisch doch ich schlug ihm spielerisch auf die Brust.

„Das ist nicht lustig. Du hast mich vollkommen unvorbereitet getroffen", versuchte ich mich zu verteidigen.

„Unvorbereitet?", er hob eine Augenbraue, „Wäre es dir den lieber gewesen, wenn ich es angekündigt hätte?" Er sah mich intensiv an und ich spürte, wie mein Blut in meine Wangen schoss.

„Ja... Nein... Das ist nicht der Punkt", versuchte ich mich aus der Diskussion herauszuwinden.

„Und der wäre", hackte er nach. Er grinste breit, er genoss es mich nervös zu sehen.

„Du- ähm- Das- Ich-", stammelte ich vor mir hin. Ich schloss meine Augen in der Hoffnung nicht von Laws attraktiven Gesicht abgelenkt zu werden und endlich meine Gedanken sortieren zu können.

Er sagte nichts und ließ mich in Ruhe nachdenken, stattdessen schlang er seine Arme um meine Hüfte und sorgte dafür, dass kaum mehr Luft zwischen unseren Körpern war. Was mich wieder aus der Fassung brachte.

„Was wolltest du sagen?", ich konnte förmlich sehen, wie er mich provozierte.

„Ich wollte sagen", ich machte eine lange Pause, um die passenden Worte zu finden, „Das ich nicht verstehe, warum du mich geküsst hast."

Zum Ende hin wurde meine Stimme immer leiser und verebbte förmlich, es war mir so peinlich so etwas zu sagen. Ich versuchte ihn nicht anzusehen, ich wusste, dass mein Gesicht viel zu rot war, was mir all das nur noch peinlicher mache.

„Das heißt, wenn ich es dir erklärt hätte, wäre es dir lieber gewesen?"

„Ja", ich wagte den Versuch ihn anzusehen und wartete darauf das er mir sagte, warum er mich bereits zum zweiten Mal geküsst hatte.

„Ich weiß es nicht. Ich wollte es einfach." Ich sah ihn sprachlos an.

„Du wolltest es einfach?", ich hob beide Augenbrauen. Seine Antwort machte mich aus unerklärlichen Gründen sauer.

„Ja, ich habe nicht wirklich darüber nachgedacht warum. Ich wollte es einfach", er kratze sich am Hinterkopf und versuchte nun meinem Blick auszuweichen. Am liebsten hätte ich ihm die Augen ausgekratzt.

„Wenn du nicht weißt warum, dann geh nicht herum und küss andere Leute! Die können das nämlich ganz schnell falsch verstehen!", ich löste mich von ihm und würdigte ihn keines Blickes. Stattdessen ging ich schweigend aus der Kajüte.

„Rouge? Was-", ich schlug die Tür so fest ich konnte zu. Von diesem Perversen wollte ich kein Wort mehr hören. Jemanden zu küssen ohne zu wissen warum? Was soll das denn bitte für eine Erklärung sein!

Der nächste Tag...

Ich versuchte mein bestes Law aus dem Weg zu gehen, was nicht einfach war, da ein Schiff, insbesondere ein U-Boot nicht besonders viele Ausweichmöglichkeiten bat. Frustriert ging ich mir durch die Haare. Ich hatte die letzte Nacht damit verbracht über uns nach zu denken und eine Erklärung für Laws Verhalten zu finden. Ich stellte zwei Dinge fest:

1) Er hatte mich geküsst, um mich abzulenken. Auch wenn mir das absolut idiotisch vorkam, konnte ich mir jedoch gut vorstellen, dass Law so etwas tun würde, einfach deshalb, weil dieser Typ selbst ein Idiot war. Ich hoffte jedoch tief im Inneren, dass diese Vermutung nicht stimmte.

2) Ich hatte mich in diesen Typen verliebt. Ich weiß nicht ob schon vor dem Kuss oder danach, aber jetzt war ich mir sicher. Und das gefiel mir ganz und gar nicht.

Müde von all meinen Gedankengängen gestern Nacht, schleifte ich mich in die Küche und betete, den Käpt'n nicht antreffen zu müssen.

„Morgen Roug- woah! Wie siehst du den aus?! Hast du gestern überhaupt geschlafen?", fragte Shachi als er mein Gesicht untersuchte. Ich legte meine Hand auf seinen Kopf und drehte in eine andere Richtung, sodass ich ihn dazu zwang mich nicht anzusehen.

„Guck mich nicht an", sagte ich nur genervt. Ich machte mir einen Kaffee, in der Hoffnung etwas wacher zu werden, als eine weitere Person den Raum betrat. Ich schaute über meine Schulter und stellte fest, dass es Bepo war. Erleichtert atmete ich aus. Ich hatte nun wirklich nicht die Energie mich Law zu stellen.

„Rouge machst du mir auch einen Kaffee?"

„Klar", sagte ich automatisch, doch als ich bemerkte wer es sagte, drehte ich mich erschrocken um. Law?

Wie aus dem Hut gezaubert, trat er hinter Bepo hervor. Es war nicht verwunderlich, warum ich ihn nicht gesehen hatte, wenn Bepo doppelt so groß war, wie Law selbst.

„Ist was?", fragte er, als er sah, wie ich regungslos da stand.

„Hm?", ich blinzelte mehr Mals, als ich sah, wie Law auf mich zu kam. Auf einmal war er mir ganz nah und hielt mein Kinn fest, um mein Gesicht genauer zu untersuchen.

„Hast du zu wenig geschlafen?", ich spürte wie ich rot wurde und schlug Laws Hand beiseite. Ich widmete meine Aufmerksamkeit wieder dem Kaffee zu.

„Kann schon sein", murmelte ich nur. Wessen Schuld denkst du ist das Wohl?!

Ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, gab ich Law seinen Kaffee und setzte mich mit meinem zu Bepo und Shachi. Ich spürte wie er jeder meiner Schritte mit seinem Blick folgte, doch ich tat so, als würde ich es nicht merken.

„Ist wirklich alles okay?", fragte Shachi wieder, als er mein Gesicht wieder genauer unter die Lupe nahm, „Du bist so rot ihm Gesicht."

Meine Augen fingen an zu zucken. Ich spürte, dass mir so langsam der Geduldsfaden riss. Als ob ich nicht von selbst wüsste, wie ich gerade ausschaute.

„Shachi", sagte ich dunkel, eine düstere Aura kam hinter mir zum Vorschein und die beiden Jungs am Tisch sahen mich voller Schreck an, „Lass das Aussehen meines Gesicht unkommentiert."

Er nickte eifrig und Bepo stimmte mit an, als hätte ich gerade auch ihn attackiert.

Es herrschte ein langes Schweigen am Tisch, da sich keiner der beiden traute etwas zu sagen. Law, der immer noch an der Küchenzeile mit seinem Kaffee in der Hand stand, beobachtete uns schweigend. Irgendetwas veranlasste ihn aber, sich doch zu uns zu Gesellen, zu meiner Enttäuschung.

„Rück mal ein Stück", sagte er und ich brauchte etwas, um zu verstehen das er mich meinte.

„Warum setzt du dich nicht zu Bepo?", fragte ich verwirrt.

„Hör auf zu Fragen und rück endlich auf", antwortete er nur und ich gab widerwillig nach und machte ihm auf der Bank Platz.

„Bepo, Shachi, könntet ihr schauen ob Penguin Hilfe braucht?", fragte er nach einer Weile und ich verschluckte mich fast an meinem Kaffee. Wehe die beiden lassen uns jetzt alleine!

Take me out of HELL (Trafalgar Law Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt