21. Aneki

1.5K 70 7
                                    

Sie erinnerte sich auf einmal an all die Menschen die sie getötet hatte. Und mit einem Mal fühlte sich von all den Massakern keines mehr gut an. Ihr wurde schlecht bei dem Gedanken, wie sie den Menschen ihr Blut entnommen hatte, nur um weitere Menschen damit umzubringen. Ihr Kopf drehte sich und sie musste sich übergeben.

Neben all den Gedanken die sie überflutete, stach auf einmal einer besonders heraus: Die Erinnerungen von Kanda.

Wie aus dem Schlaf gerissen, spürte sie seine Präsenz neben sich, doch sie war schwach. Sehr schwach. Sein Herzschlag ging langsam und er schien Blut zu verlieren. Ihre Augen hatten sich endlich an das dämmrige Licht gewöhnt und als sie Kanda erblickte, stockte ihre der Atem.

Sein Rücken war komplett aufgerissen und das Blut strömte nur so aus ihm heraus.

Rouge rappelte sich auf und kniete sich neben ihn. Sie musste was tun, sonst würde er verbluten. Sie legte ihre Hände auf seine Wunde. Sie hatte keine Ahnung wie sie seine Wunden heilen sollte, sie hatte so was noch nie gemacht. Sie hatte immer nur Leben genommen, aber noch nie Leben gerettet.

Ich kontrolliere doch das Blut, ich muss diese Blutung doch irgendwie stoppen können?!, schrie sie in ihrem Kopf.

„Rouge?", fragte eine schwache Stimme in ihrem Kopf, „Kannst du mich hören?"

Sie blinzelte die Tränen weg.

„Kanda?! Oh Gott sei Dank du bist bei Bewusstsein! Ich werde dich retten, bleib liegen! Beweg dich nicht und lass Aneki einfach machen okay!"

„Aneki? Wer soll das sein", lachte er. Sie verstand nicht, was gerade so lustig war.

Sie konzentrierte sich auf ihre Teufelsfrucht und versuchte die Blutung zu stoppen und das Blut wieder in seine Bahnen zu bringen. Es funktioniere! Nach einer Weile, hatte die Wunde eine Kruste gebildet schien ungefährlich zu sein, aber dennoch, schien sich Kandas körperlicher Zustand nicht zu bessern.

„Was soll das?! Ich hab alle deine Blutungen gestoppt, wieso geht es dir nicht besser?!"

„Ich glaube das liegt daran, dass ein Holzpfeiler in meiner Brust steckt."

Auf Grund der Dämmerung und der Tatsache, dass Kanda auf dem Bauch lag, hatte sie es nicht bemerkt. Sie hörte ihn verzweifelt lachen in ihrem Kopf. Sie verstand es nicht. Was war so lustig daran? Was war so zu lustig daran einen Pfeiler im Herz stecken zu haben? Und warum zum Henker konnte ihre verdammte Teufelsfrucht nichts daran ändern?!

„Rouge", seine Stimme schien immer ferner zu sein. Sie sagte nichts. Sie dachte nichts. Ihr Kopf war wie leer gefegt. Sie hörte nur Kandas schwach und leise Stimme in ihm hallen.

„Als ich dich aus dem Meer gezogen habe, ist mir etwas aufgefallen. Im Wasser, ist uns beiden eine Art Nebel aus der Nase geflossen und kurz darauf, habe ich auf einmal ganz klar gesehen", er hielt inne und schnappte nach Luft. Rouge saß da, bewegungslos und hilflos. Sie sah gerade mit an, wie das Leben aus ihrem Kameraden entwich. Und es fühlte sich nicht gut an, so wie es all die Jahre zu vor tat, einen Menschen sterben zu sehen. Sie fühlte sich miserabel. Grauenhaft. Einfach nur schrecklich.

„Rouge", setzte er wieder an, doch sie hatte genug.

„Hör auf ständig meinen Namen zu sagen! Hör auf! Hör auf! Hör auf! Stattdessen werd wieder gesund! Warum bist du mir hinterher gesprungen! Ich hab dir gesagt, dass du weglaufen sollst! Warum! Warum! Warum! DU VERDAMMTER VOLLIDIOT!"

Wieder lachte er, doch er wurde immer leiser, bis er verstummte. Sie schwieg. Die Tränen strömten ihr Gesicht entlang und sie konnte fast schon sehen, wie sein Herz langsam aufgab zu schlagen.

Take me out of HELL (Trafalgar Law Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt