14. Fluchtweg!

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Sie kratze immer weiter an meinem Arm, bis ihr langsam die Energie ausging. Ihre Bewegungen wurden immer kraftloser, ihre Augen immer trüber. Ich war zu wütend um meinen Griff zu lockern, und ehe ich mich versah, war sie bewusstlos. Ich ließ sie los und steckte mein Schwert wieder ein. Frustriert ging ich durch meine Mähne. Toll und was jetzt?!

Die einzige Quelle, die Rouges exakten Standort kannte, war nun ebenfalls bewusstlos. Ich dachte nach. Dan sagte, Rouge wäre in der Tropfsteinhöhle...

Ich stand auf und fesselte Ive an einen Baum. Sicherheitshalber schnitt ich ihr noch ihre restlichen Extremitäten ab.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, hatte ich den Eingang der Höhle gefunden. Als ich diese betrat musste ich jedoch feststellen, dass es weit aus mehr Wege als nur einen gab. Rouge könnte überall sein und wer weiß in welchen körperlichen Befinden sie war.

Rouges Sicht

Ping. Ping. Ping...

Ich runzelte die Stirn als ich versuchte das Geräusch zu identifizieren. Müde und erschöpft öffnete ich meine Augen und sah, wie ein Wassertropfen nach dem anderen in eine Wassergrube hinein tropfte. Es war dämmrig und eigentlich war kaum etwas zu erkennen, wäre da nicht dieser eine Sonnenstrahl gewesen, der etwas Licht in die Höhle brachte. Als ich versuchte mich zu bewegen, unterdrückte ich einen Schmerzensschrei. Jemand hatte meinen Kopf einen richtigen Schlag oder so was verpasst und ich spürte, wie mein eigenes Blut an meinem Nacken klebte. Meine Arme und Beine waren gefesselt, aber nicht mit Kairoseki, so wie ich es erwartet hatte, sondern mit einfachen Seilen. Wahrscheinlich dachte Ive, dass diese Tropfsteinhöhle schon ausreichen würde. Und sie hatte richtig kalkuliert. Diese Höhle schwächte meine Teufelskraft und in meiner jetzigen körperlichen Verfassung, machte es mich bewegungsunfähig, auch wenn die salzige Luft in dieser Höhle nur ein Zehntel der Auswirkung von Kairoseki hatte.

Ich versuchte mich an irgendwas zu erinnern, doch das einzige was mir in diesem Moment in den Sinn kam war Law. Ich hatte keine Ahnung warum, aber alleine der Gedanke an ihn beruhigte mich und löste in mir die Hoffnung, dass ich gerettet werden würde. Ich bin schon so verzweifelt, dass ich mich auf ihn verlasse.

Vorsichtig, um meinen Kopf keiner Belastung auszusetzen, versuchte ich mich zu bewegen und die Seile zu lockern, doch sie gaben keinen Zentimeter nach und nach wenigen Sekunden, war ich bereits am schwitzen, da mich dieser Akt tierisch erschöpft hatte. Aus Verzweiflung fing ich an hysterisch zu lachen. Wie kam es dazu, dass ich ausgerechnet auf dieser Insel landete? Wie kam es dazu, dass ich einfache Seile nicht losbekam? Seit wann war ich so verdammt schwach geworden? Und warum, war meine einzige Hoffnung jetzt ein Typ, denn ich erst seit einem Monat kannte? Was war nur aus der starken, fehlerfreien und selbstständigen Frau geworden, die ich einmal war?

Ich weinte. Es fing an mit einem Wimmern und am liebsten hätte ich angefangen zu schluchzten, doch mein Stolz ließ das nicht zu. Ich wäre nicht einer dieser Frauen, die weinte, weil sie hilflos und allein war. Ich würde meinen Arsch hier raus bekommen, so wie ich es früher auch getan hatte.

„Endlich wach?"

Ruckartig drehte ich meinen Kopf in die Richtung, woher die Stimme kam, was dazu führte, dass sich mein Kopf drehte. Mir wurde schwarz vor Augen und schmerzhaft kniff ich sie zusammen.

„Ganz langsam Rotschopf, sonst wirst du wieder ohnmächtig", es war eine männliche Stimme. Alt und rau, ich schätze die Person auf 60 Jahre.

„Wer sind sie", ich hustete, meine Kehle war trocken und kratze förmlich.

„Nur ein alter Mann der Geld braucht", ich konnte sein Lächeln förmlich hören.

„Hat die Organisation sie angeworben?", fragte ich, als mein Kopf sich nicht mehr drehte.

„Nein. Ich bin zu ihnen gegangen. Ich brauche das Geld."

„Kein Geld der Welt ist es Wert, ein Versuchskaninchen zu werden."

Er fing an zu lachen und hörte nicht mehr auf. Ich runzelte die Stirn. Was ist denn so lustig?!

Doch sein Lachen war so seltsam, es hörte sich an wie das Quietschen auf einer Fensterscheibe, dass es mich anstecke und ohne auch nur einen Grund zu lachen zu haben, lachte ich mit dem alten Mann, welcher mir gegenüber im Dunklen saß.

Irgendwann hatten wir uns beruhigt und saßen aus unergründlichen Dingen immer noch mit einem Lächeln da.

„Sag mir Kleine, warum bist du hier?"

„Ich weiß es nicht. Vermutlich, weil die Vergangenheit einen niemals wirklich gehen lässt."

„Hört sich an als wärst du nicht freiwillig hier."

„Ist das nicht zu erkennen?"

Er sagte daraufhin nichts mehr und ich hatte nicht die Energie das Gespräch weiter zu führen. Stattdessen tastete ich meine Umgebung ab und suchte nach einem spitzen Stein, um meine Fesseln zu lösen.

„Was tust du da?", fragte der Mann, als er bemerkte, dass ich am Boden herumrutschte.

„Ich versuche zu entkommen."

„Das hat keinen Sinn Liebes. Die Dagger Familie wird dich wieder einfangen."

„Ich weiß. Aber dieses Mal stelle ich mich der Konfrontation und versuche nicht ständig wegzulaufen", ich spürte wie meine Entschlossenheit neu aufflammte. Als ich endlich einen Stein fand, zögerte ich nicht lange und rieb meine Fesseln daran. Shoja will mich wieder sehen? Kann er haben. Dieses Mal werde ich nicht davonrennen!

Während ich versuchte meine Fesseln zu lösen, sagte der alte Mann nichts und beobachtete mich lediglich in der Dunkeln. Es war anstrengend und die salzige Luft, schwächte meinen Körper, doch mein Wille war stärker und ich ließ nicht nach, auch dann nicht, als meine Muskeln anfingen zu brennen.Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich es schaffte, die Fesseln zu lösen. Als ich endlich meine Hand- und Fußgelenke bewegen konnte, spürte ich wie Blut wieder richtig durch meine Hände floss und meine Füße langsam aufwachten. Das gab mir neue Energie, doch ich musste eine Pause machen, der Schlag auf den Kopf war kein leichter gewesen.

An der Wand stützend richtete ich mich auf und versuche mir meinen Weg zu ertasten. Ich hatte fast schon die Existenz des Mannes vergessen gehabt, bis dieser ebenfalls aufstand. Er war nicht gefesselt? Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Der alte Mann kam auf mich zu.

Instinktiv baute ich Distanz zwischen ihm und mir auf, doch es war zu dunkel und ich hatte keine Ahnung, wohin ich lief. Irgendwann traf mein Rücken auf eine Wand und der Mann pirschte sich an, als wäre er ein Raubtier und ich seine frische Beute.

„Wer sind sie?", fragte sich, als mir endgültig klar wurde, was für ein Spiel gespielt wurde.

„Nur ein alter Mann der Geld braucht."

„Und das verdienen sie, indem sie darauf achten, dass ich da bleibe wo ich bin?"

Er sagte daraufhin nichts mehr, doch es war Bestätigung genug. Er war nur noch zwei Meter von mir entfernt und das wenige Licht, dass die Höhle beleuchtete, lies etwas in den Händen des Mannes aufblitzen. Ich ahnte nicht gutes voraus.

So ruhig wie ich konnte, versuchte ich die Wand nach etwas nützlichen abzutasten. Einen losen Stein oder Sand, irgendwas um meinen Gegner zumindest für eine Sekunde abzulenken. Meine Teufelsfrucht, war absolut nicht zu gebrauchen.

„Ich hatte nicht gedachte, dass du es schaffst die Fesseln loszubekommen. Hätte ich das gewusst, hätte ich natürlich viel früher gehandelt. Mach uns beiden also kein Probleme und-"

Mit aller Kraft die ich hatte, warf ich ihm einen Stein an den Kopf und nutze diese Sekunde des Überraschungsmomentes und lief an ihm vorbei, in die Richtung, wo ich glaube einen Ausgang gesehen zu haben. Und mein Gefühl lag richtig. Ich lief geradewegs zum Ausgang, doch bevor ich überhaupt einen Fuß in Richtung Freiheit tat, spürte ich einen Schlag auf den Kopf. Mir wurde schwarz vor Augen.

Take me out of HELL (Trafalgar Law Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt