Kapitel 17 - Tylers alte Flamme

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-überarbeitet-

Bis zur vierten Stunde sprach ich nicht mit Tyler. Wir gingen uns nicht aus dem Weg, wir hatten bis dahin einfach keine Kurse zusammen und in den Pausen vereinnahmte Ray mich total, die seit der Geschichtsstunde am Morgen, in der sie aufhörte sauer auf mich zu sein, alles über meinen Bruder wissen wollte. Ich erzählte ihr nichts von der Gang, nur von einer verrückten Namens Sophia, mit der Amy und ich uns fälschlicherweise angefreundet hatten. Ich erzählte ihr sogar von Tobi. In der vierten Stunde dann, hatte ich Mathe mit ihm.

Unser Mathelehrer, ein Mann der unglaublich langsam sprach, stand gelangweilt zur Tafel und schrieb seinen vorgefertigten Aufschrieb ab. Er bemerkte gar nicht wie Tyler aufstand und zur Tür lief. An dieser grinste er mich so direkt und dreckig an, dass es sogar ein paar Schüler mitbekamen. Also stand ich auf, dabei bemüht nicht auch zu grinsen, und lief durch die von Tyler geöffnete Tür. Erst liefen wir still durch den eintönigen Gang, liefen an diversen Klassenräumen vorbei und beinahe dachte ich, Tyler würde gar nicht mehr sprechen, als er mich plötzlich fast schon gewalttätig gegen die Wand stieß und seine Lippen auf meine presste. Ich konnte den Kuss gar nicht erwidern, da löste sich Ty schon wieder von mir, funkelte mich mit belustigten aber erregten Augen an und lächelte eine Entschuldigung.

,,Dir tut das nicht leid", erwiderte ich grinsend und lief weiter Richtung Toiletten. Ich würde einfach so tun als müsste ich mal, sonst hätte dieser innerschulischer Ausflug gar keinen Sinn ergeben. Na außer..

Tyler sagte wieder nichts, lief einfach nur etwas hinter mir, sein grinsen konnte ich aber hören. Also drehte ich mich wieder im und sah ihn prüfend an.

,,Was ist?"

,,Nichts", antwortete er gelassen wie eh und je.

Es war kaum auszuhalten ihn nicht zu küssen. Tyler sah in dem leeren Gang und unter dem blassen Licht genauso gut wie sonst auch aus. Er lächelte mich mit diesem wissenden Grinsen an, das aber auch eine gewisse Ruhe und Glück ausstrahlte. Gerade war irgendwie alles gut, nur leider fühlte es sich wie die Ruhe vor dem Sturm an.

,,Tyler, hör auf so zu lächeln", jetzt fing ich wieder an zu kichern, das konnte doch nicht wahr sein.

,,Ok." Er zuckte die Schultern, machte einen großen Schritt auf mich zu und küsste mich wieder. Diesmal erwiderte ich diesen, in dem Bewusstsein dass dies nicht das letzte Mal sei.

Grinsend ließ ich mich wieder gegen die Wand drücken, mir den Hals küssen. Es wäre alles perfekt gewesen, käme nicht gerade jetzt eine Durchsage:

,,Ich bitte Ray Whitfield, Amy Wilson, Tyler King, Daniel Brandon und Jakob und Rosalie Gilbert in mein Büro, schnell." Die Stimme des Direktors hörte sich zittrig an, was mein geschultes Ohr hörte, andererseits lenkten Tylers Lippen auf meinen mich ab, weshalb wir anfangs nicht mal zum Büro liefen. Erst der zweite Aufruf, der nur noch an Tyler und mich gerichtet war, brachte uns dazu uns in Bewegung zu setzen. Nicht das ich lief, nein, Tyler trug mich, während er mich weiter küsste.

Kurz vor dem Raum des Rektors ließ er mich dann runter, sah mir tief in die Augen, strich mir einmal durch das Haar und öffnete dann die Tür.

,,Was ist lo-", fing ich lächelnd an, in Erwartung, dass wir wegen der Schülerkonferenz gerufen wurden. Schließlich ging die ganze Truppe einfach, obwohl die Konferenz noch nicht zu Ende war.

Doch statt der erwarteten Standpauke, ich hätte einfach ein bisschen mit dem Direktor geflirtet, bei meinem letzten Besuch fand ich raus, dass er eine Schwäche für hübsche Mädchen mit Brüsten hat, sah ich ein fast schon surreales Szenario. Dan und Ray standen Hände haltend in der Ecke, mein Bruder daneben und Amy stand mit einer Waffe, meiner Waffe bei genauerem hinsehen (mein Rucksack hang auf ihrem Rücken), vor dem Direktor. Nicht dass sie auf den Schulleiter zielte, nein, ihr Ziel war Sophia. Sophia, die ein einfaches Messer an die Kehle des fünfzigjährigen Mannes hielt, fing an zu grinsen als sie mich sah.

Ich bin mir sicher, dass ich früher ausgetickt wäre. Ich wäre auf sie zu gerannt, blind vor Wut hätte ich den Direktor vergessen und er wäre einfach gestorben. Ich war mir sicher, dass Sophia das gleiche erwartete, schließlich kannte sie mich, weshalb sie umso überraschter ausschaute, als ich zurück grinste.

,,Soph, was führt dich denn hier her?", fragte ich, während ich mich leichtfüßig durch den Raum bewegte. Gut, Jake, Ray und Dan sind in der Ecke und auch rechts neben der Tür, sie können also schnell weg. Amy steht komplett ungeschützt und ohne Fluchtweg da, Sophia wird hundertprozentig eine Waffe bei sich haben, sie könnte Amy mit Leichtigkeit erschießen. Tyler steht in der Nähe von mir, auch wenn ich mich bewege. Er ist auch in ihrer Schussbahn. Als erstes muss ich Amy da wegbringen, dann muss ich den Direktor retten, die anderen, selbst Tyler, können noch weglaufen.

,,Du hast dich geändert Rosi", erwiderte Sophia. ,,Und du weißt warum ich hergekommen bin, hehe ich. will. dich und deine Freund sollen dabei zuschauen!"

Ich fing an zu lachen. Eine dämliche aber reale Schwäche von Sophia waren unpassende oder absehbare Emotionen. Das hieß, wenn ich lachte obwohl etwas traurig war, war sie verwirrt aber wenn ich sauer war, zum Beispiel durch einen triftigen Grund, war sie belustigt, da man ihrer Meinung nach seine Emotionen gut verstecken sollte. Es huschte dann je nach Situation ein Schatten über ihr Gesicht und in diesen Sekunden wurde sie unaufmerksam. Also lief ich, während ich mich seitwärts durch den Raum bewegte, etwas nach vorne.

,,Ach bitte Soph, da-"

,,Sag nicht, dass ich das nicht schaffen könnte, deinen kleinen Bruder habe ich auch erwischt!"

Ray und Dan sogen scharf die Luft ein, sie wussten das nicht.

,,Nur der große hat irgendwie überlebt, schön dich wieder zu sehen Jake!", grinste Sophia. Sie war einfach nur krank. War ich das vielleicht auch?

Amy formte hinter ihrem Rücken eine Waffe, das reichte für mich. Von da an ging alles ganz schnell. Amy entsicherte ihre Waffe, Sophia zog ihre eigene und in dieser Sekunde schoss ich nach vorne und drückte das Messer mit meinem Fuß auf den Schoss des Direktors. Sophia fing erneut an zu lachen, jetzt stand ich direkt vor ihrer Waffe aber das hatte sich für mich gelohnt.

,,Verschwindet bitte", sagte ich zu allen. Jetzt war es wohl vorbei, aber das war ok. Ich wusste, dass Sophia höchstens Amy etwas tun würde und die konnte sich selbst verteidigen, an den anderen hatte sie kein Interesse. Unser Schulleiter stand langsam auf, während er mich aufmunternd anlächelte. Ich hörte schon wie sich die Tür öffnete, dachte ich hätte alle in Sicherheit gebracht, als Sophia sagte:

,,Ich könnte dich niemals töten bevor ich dir nicht gesagt hätte, dass ich was mit Tyler hatte."

,,WAS?", rief ich laut. Die ganze angespannte Stimmung von gerade war verflogen und ich drehte mich mit vorwurfsvoller Miene um. Nur noch Tyler und Amy standen im Raum.

,,Ja es war im Flugzeug von Österreich nach Amerika, ein heißes Nümmerchen auf der Toilette!"

Selbst Amy drehte sich zu ihm und sagte: ,,Musste das sein? Sie konntest du nicht auslassen?"

Tyler versuchte sich währenddessen zu erklären, doch Amy und ich ließen ihm keine Zeit, da es der perfekte Moment war zu verschwinden. Ich sagte doch, unpassende oder absehbare Emotionen waren ihre Schwäche und dass ich wegen der Sache mit Tyler so reagieren würde, war mehr als absehbar. Es störte mich nicht wirklich, dass Tyler etwas mit ihr hatte, nein, wirklich nicht. 

Bad boy's, Sex and other DrugsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt