Kapitel 14 - Flugzeugtoilette

11K 461 18
                                    

-überarbeitet-

Plötzlich wurde die Stimmung wieder ernst.

,,Und was hat sie gesagt?"

„Sie meinte, dass sie mich bei den Weihnachtsvorbereitungen vermissen würde und dass sie erst jetzt gemerkt hat, wie sehr ich fehle."

,,Was wirst du jetzt tun?"

Liam wich meinem Blick aus. ,,Ich weiß nicht..."

„Wann gehst du?", fragte ich aufmunternd lächelnd.

,,Rose, ich werde dich am Fest der Liebe nicht alleine lassen!"

,,Valentinstag ist das Fest der Liebe, Weihnachten ist bloß der Geburtstag einer vielleicht nicht vorhandenen Person, die wenn überhaupt schon Ewigkeiten tot ist", erwiderte ich stump. Religion war etwas, dass ich wirklich respektierte aber nicht selbst ausüben konnte.

Liam, der mir den Besuch bei seiner Familie ausreden wollte, ignorierend, holte ich meinen Laptop und suchte eine passende Flugverbindung aus.

,,Dein Flug geht morgen um 07:30 Uhr nach der Zeit in Österreich und du kommst um 22:30 Uhr nach der Zeit in Seattle an. Du wirst nicht mehr viel von Heilig Abend haben, aber der interessiert in Amerika eh niemanden. Viel wichtiger ist, dass du an Weihnachten bei deiner Familie bist."

,,Ich dachte Weihachten wäre bloß der Geburtstag eines Verstorbenen", grinste Liam über seine Schulter, während er Richtung Schlafzimmer lief.

,,Aber für manche ist es eben doch mehr, vor allem wenn man eine Familie hat mit der man Weihnachten feiern kann", murmelte ich, meinen Laptop klappte ich wieder zu und lief an Liam vorbei in das Schlafzimmer. Ich beugte mich runter, holte meine schwarze Laptop Tasche aus dem ebenso schwarzen Koffer und verstaute darin das Gerät. Als ich mich dann umdrehte, stand Liam mit Ski Sachen und einem riesigen Grinsen vor mir.

,,Verpiss dich mit dem Scheiß!", rief ich warnend, machte einen großen Schritt zurück. Nichts würde mich dazu bringen, auf zwei dünnen Brettern einen Berg runter zu fahren. Ihr spinnt doch alle.

_________

„Liam, ich kann nicht Skifahren, versteh es doch endlich!", rief ich, nachdem ich das fünfte Mal hingefallen war. Nach dem zweiten Sturz hatte mich der Ehrgeiz gepackt (Schließlich kann das doch nicht so schwer sein), doch nach dem vierten Sturz hatte ich die Schnauze gestrichen voll.

,,So schnell gibst du auf? Pff, ich dachte du wärst jemand mit Durchhaltevermögen", spottete Liam und fuhr grinsend an mir vorbei. Mir war klar, dass er mich nur provozieren wollte. doch ich stand wieder auf und versuchte es erneut, immer und immer wieder.

Spät abends liefen wir zurück zu unserer Hütte während wir über alles mögliche redeten. Er erzählte mir von seinem kleinen Bruder, der bevor Liam raus geworfen wurde, wirklich nett war, eben ein Bruder aber danach ein totaler Schnösel geworden ist. Später wollte er nichts mehr mit Liam zu tun haben, was ihn natürlich ziemlich verletzte. Während wir so über die Familie sprachen, dachte ich über meine nach und fragte mich wie viele Lügen meine Mutter mir erzählt hatte. Schließlich meinte Tyler, er hätte meinen Vater kennengelernt und ich vertraute ihm.

Ich war davon überzeugt in Liam einen Freund gefunden zu haben, jedoch erzählte ich ihm nichts von meiner Vergangenheit.

Wir beschlossen die Nacht durchzumachen, er sagte er könne ja im Flugzeug schlafen. Also machten wir es uns im Bett bequem wobei ich es doch tatsächlich schaffte jeden The Dark Night (Batman) Film zu sehen, ohne einzuschlafen!

Das dachte ich jedenfalls, bis ich meine Augen nach der (höchstens!) fünf Minuten Ruhepause öffnete und Liam weg war. Das einzige was er mir da gelassen hatte, war ein kleiner Zettel auf dem 'Frohe Weihnachten Rose♥' drauf stand. Müde stand ich auf, lief zur Anlage und machte das Album The Heart Of Saturday Night von Tom Waits an. (Schande über alle die Tom Waits nicht kennen)

Bad boy's, Sex and other DrugsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt