6 Random Romeo.

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★☆★

【 B O N N I E 】




Die Sonne war heute mein Feind.

Normalerweise liebte ich sie, aber heute quälte sie mich und schickte mich buchstäblich in die Hölle. Völlig überfordertet raffte ich mich auf. Mein Kopf dröhnte, mir war schlecht und ich taumelte gegen Libertys Bücherregal, dann stolperte ich über einen Berg Klamotten.

Hart schlug ich mit den Knien auf dem Boden auf und fiel dann mit dem Oberkörper vorne über. Wehleidig wimmerte ich.

Vom Bett aus murmelte Liberty etwas Unverständliches und ich blieb wie eine Tote liegen. Dabei wollte ich unbedingt die Vorhänge weiter zu ziehen. Aber ich konnte nicht, denn meine Kopfschmerzen fühlten sich an, als hätte man mir einen Football in die Fresse geworfen.

Alkohol war böse. Das absolute Grauen. Die böse Königin aus Märchen, der Voldemort unter den Getränken und der Zaubertrank für fiese Qualen. Ich hatte keine Ahnung wann und wie wir in das Zimmer meiner besten Freundin gekommen waren.

Verdammte Scheiße, mir ging es so schlecht, wie ein zertretenes Kaugummi. Schlimmer war nur die 1D-Party bei Maria, als wir uns dermaßen an Eis, Burritos und Churros überfraßen, dass wir kotzen. Mein Magen hatte mir das Gefühl gegeben, er würde sich jeden Moment in die Luft sprengen.

Jetzt... fühlte ich mich viel mehr dreckig, krank und irgendwie so alt wie eine 40-Jährige. 

Also Steinalt.

Jemand ging an mir vorbei, die Vorhänge raschelten und dann ließ sich Liberty auf ihren Hintern fallen. Sie trug nicht mehr als ihren Slip und ihr Schlafshirt verkehrt herum.

Hatte ich überhaupt etwas an?

Ungelenkt tastete meine Hand über meine Hüfte. Noch atmete ich Fußbodenluft. Erleichtert seufzte ich, denn da war Stoff an meinen Fingern. Na immerhin etwas.

„Ich glaub, ich verrecke" hörte ich Liberty murmeln. Sie hielt sich mit beiden Händen den Kopf und sagte eine ganze Weile gar nichts. Mein Schädel beruhigte sich, aber dafür brummte mein Magen.Er meldete Hunger, schon wieder.

„Wenn wir es in die Küche schaffen, dann helfen uns Kopfschmerztabletten", ließ Liberty mich wissen, doch sie regte sich kein Stück. Ich hob nicht einmal den Kopf: „Falls du denkst, ich würde jetzt runter gehen und die Tabletten holen, dann hast du dich geirrt."

Meine beste Freundin stöhnte sich also auf die Beine und ich hörte, wie sie das Zimmer verließ. Ich beschloss einfach weiter liegen zu bleiben und zu sterben. Es klappte gefühlt 30 Minuten, dann stellte Liberty eine Flasche Wasser, samt einen widerlich riechenden Saft neben mir ab. Die grüne Flüssigkeit ließ mich fast kotzen.

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