23 Farbe, Mut & Herz.

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【 B O N N I E 】



„Dieser blöde Sommerkurs", verfluchte ich leise meine Mathenachhilfe. Riley holte den verpassten Unterricht knallhart mit viel Tempo nach. So sehr ich ihn auch hasste, genauso sehr merkte ich, dass ich anfing nicht mehr nur Bahnhof zu verstehen, sondern Aufgaben mittlerweile anging und nicht völlig planlos davorsaß.

Trotzdem quälte er mich mit seinen dummen Sprüchen und ich hatte die Rechnung mal wieder übernehmen müssen. Danach schneite ich bei Liberty vorbei, holte leere Chipstüten, Teller und Wäsche aus ihrem Zimmer und schaffte es sie unter die Dusche zu zerren. Danach zog sie sich erneut die Decke über den Kopf und guckte irgendeinen Anime-Mist.

„Lass mich allein, ich fehe dich an!", bettelte sie und ich gab nach. Der Sommer war zu schön, um ihn mit Trübsal zu verbringen. Dämlicher Jude. War sein Verlust, wenn er meine beste Freundin nicht zu schätzen wusste. Allerdings begann ich mich zu fragen, ob mir Liberty wirklich die Wahrheit erzählte. Denn... eigentlich war Jude doch so extrem anständig.

Jetzt hob sich allerdings meine Laune. Nach zwei Tagen Abwesenheit würde ich Niall heute endlich wieder besuchen. Er hatte LA kurz verlassen und war heute Mittag erst wieder hier gelandet.

Ich dagegen hatte Granny ganz direkt gefragt, ob ich auswärts schlafen dürfte. Dreist sagte ich: „Du hast gesagt, ich solle offen und ehrlich mit dir reden. Das hier ist der Vorschussbonus, mach mir jetzt kein Strich durch die Rechnung! Sonst lerne ich daraus nur, dass ich definitiv nicht fragen sollte."

„Meine Güte bist du dramatisch", rügte sie mich lediglich und wünschte mir viel Spaß. Bei Mom wäre ich nicht damit durchgekommen, aber die blieb zum Glück noch eine ganze Weile in Miami und rief regelmäßig an.

Trotzdem verwettete ich meinen Allerwertesten darauf, dass sie Granny regelmäßig um Berichte anfauchte. Aber an sich dürfte sie kein Grund zur Klage haben. Das Einzige, was ich noch nicht schaffte, war die soziale freiwilligen Arbeit. Das bekam ich auch noch hin.

Und die paar Extrafahrstunden.

Jetzt sauste ich überschwänglich gut gelaunt über die Schleichwege, direkt zu Niall. Er wusste, ich würde die Nacht mit Gepäck bei ihm verbringen und ich hatte so einige Pläne. Als erstes wollte ich ihm die Idee mit der Leinwand erzählen.

„Hoffentlich hat er genug Humor in den Knochen", brummte ich wie eine alte Frau. Danach galt es ihn von Team X-Men zu Team Avengers zu zerren. Das ging ja gar nicht!

Ich schnaufte angestrengt, denn ich hatte eine Menge zu schleppen und es war so trocken heiß. Auf dem Kopf hatte ich den Strohhut von Libertys Schwester. Den würde ich mir auf jeden Fall nachkaufen.

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