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【 B O N N I E 】
Wie konnte ich so dumm sein und glauben, ich könnte mit Niall ausgehen und alles würde spitze laufen?
Wie konnte ich auch nur denken, dass ich mich neben ihm, in seiner Nische wohlfühlte?
Wieso war ich einfach abgehauen?
Ich hätte durchhalten sollen, am besten cool getan und reif und erwachsen reagieren müssen. Aber stattdessen hatte ich das Weite gesucht, ohne auch nur Bescheid zu sagen.
Das hätte ich nicht tun dürfen, denn als ich im Auto schweigend neben Jude saß, da hatte ich nicht nur ein wirklich schlechtes Gewissen, sondern fand diese negativen Gefühle, die sich wie Gift in meinem Körper ausbreiteten, einfach albern.
„Wer hat denn gefeiert?", sprach Jude plötzlich. Er fuhr wie eine Oma mit grauem Star, übervorsichtig und wie eine Schnecke. Seine Karre roch nach Kaugummi und er selbst trug ein peinliches Shirt mit dem Aufdruck eines Schachvereins.
„Niemand, den du kennst", antwortete ich knapp und konzentrierte mich auf diese furchtbar schmalzige Countrymusik, die Jude in einer endlosen Playlist laufen ließ. Ich raffte relativ spät, dass Taylor Swifts erstes Album duddelten. Es fühlte sich an, als würde sie mich zusammen mit Jude verspotten.
„Bist du sicher, dass ich dich nach Hause bringen soll? Nicht, dass du Stress mit deinen Eltern kriegst", sprach er weiter und ich zwang mich aus dem Fenster zu sehen: „Ich kriege keinen Stress."
„Okay", nickte er. „Aber falls du es dir anders überlegst, dann-!"
„Lass das mal meine Sorge sein", erwiderte ich schroff. Er öffnete erneut den Mund, doch dieses Mal ließ ich ihn nicht zu Wort kommen: „Hör auf mit diesen Smalltalk-Scheiß, das ist überflüssig. Bitte setzte mich nur zu Hause ab."
Jude seufzte und schwieg. Ich hörte den Rest der Fahrt Taylors anklagenden Worten zu und sprang regelrecht aus dem Wagen, als ich das Tor meines Zuhauses sah. Bevor ich die Wagentür hastig zuschlug, hielt ich inne und wandte mich um. Ich überwand mich nur mit Mühe und Not und sprach trocken: „Danke... für's... heimbringen."
„Keine Ursache", wiegelte Jude das locker ab und ich war einfach nur froh aus diesem Auto rauszukommen. Leise ins Haus schleichen konnte ich mich nicht, denn natürlich schlug Rambo Alarm und hörte erst auf, als ich mich zu ihm runterbeugte. Sofort warf er sich auf den Rücken und ließ sich genießend von mir streicheln.
Da fühlte sich auch jemand arg vernachlässigt.
Er folgte mir mit wedelndem Schwanz zur Tür und ich erschreckte mich beinahe, als ich das Licht im Wohnzimmer entdeckte. Meine Grandma lag mit einem Glas Rotwein auf der Couch und nickerte vor sich hin. In der Glotze lief Forrest Gump, der ehemalige Lieblingsfilm meines Grandpas.
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Sweet Sixteen ✓
FanficEs sollte ein richtig toller Sommer werden. Die Zeit voller Sonne, Strand und Meer mit meinen besten Freundinnen. Ich wollte sämtliche 36 Eissorten einmal durchprobieren, im Venice Beach Skatepark so lange skaten, bis die Sonne unterging und auf de...