7 Blair Young.

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【 B O N N I E 】




Ich konnte es nicht fassen.

Meine Mutter hätte mich auch gleich den Löwen zum Fraß vorwerfen können. Was hatte ich ihr getan, dass sie mir so einen Nachhilfelehrer engagierte? In Mathe durchzufallen klang plötzlich sehr verlocken. Viel besser, als mehrmals die Woche den Sklaven für Riley DeLuca zu spielen.

„Wir machen einen spontanen Test", sprach er gelangweilt und zog eine Mappe aus seinem Rucksack. Ich hielt geschockt die Luft an. Meinte er das Ernst?

Riley DeLuca, der zukünftige Homecoming-King meiner Schule wirkte nicht wie jemand, der in der Lage war 3+3 zu erklären. Viel eher hatte ich immer angenommen, sein Vater würde ihn die Noten erkaufen damit er nicht sitzen blieb und weiter ungestört Basketball spielen und Plastiknasen flachlegen konnte.

„Hier, dass solltest du hinkriegen", er knallte mir die Mappe vor die Nase und hielt mir einen Kugelschreiber hin. Mäßig motiviert seufzte ich tief. Mathe war ein Arschloch und nichts und niemand würde je etwas daran ändern.

Innerlich heulte ich ganze Seen voll, denn ich hatte absolut keinen Plan von Exponentialfunktionen, trigonometrischen und ganzrationalen Funktionen sowie von einfache gebrochen-rationalen Funktionen. Für mich war das alles dasselbe. Es war also nicht verwunderlich, dass bei mir eine ganze Menge auf den Arbeitsblättern leer blieb.

Doch falls ich geglaubt hatte Riley würde mich nicht weiter quälen, so hatte ich mich geirrt. Während er den Mist von Funktionen durchging, hatte er Beschäftigungsmaterial für mich.

Was ein Arsch!

Tief und dramatisch seufzte ich und kaute lustlos auf meinem Kugelschreiber herum. Das hier war absolute Zeitverschwendung, denn ich konnte rein gar nichts davon. Mathe klang für mich immer nach: Bernd kauft vier Kugeln Eis, er gibt Tina eine Kugel davon und hat plötzlich drei Kaugummi. Was kostet der Affe hinter Bernd?

„Du siehst aus, als hättest du noch nie etwas vom mehrstufigen Zufallsexperimenten gehört, oder Wahrscheinlichkeiten mithilfe von Pfadregeln bestimmt", hörte ich Rileys nervige Stimme schließlich und blickte von dem seltsamen Papier mit den noch seltsameren Zeichnungen auf.

„Och... gesehen habe ich das bestimmt mal", wich ich aus.

Riley musterte mich und eine Augenbraue rutschte arrogant in die Höhe: „Gibt es überhaupt irgendetwas, was du kannst?"

Gute Frage. Ich dachte nach und gestand: „Geometrie und Lineare Gleichungssysteme habe ich halbwegs verstanden und ich kann einen Kuchen gerecht aufteilen."

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