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Jungkook Perspektive:

Mit einer schlafenden Yuri auf dem Rücken, gehe ich durch die Straßen von Seoul. Naja, wohl eher durch die kleinsten Gassen, so dass mich niemand sieht, aber ich habe mir sicherheitshalber noch einen Mundschutz aufgesetzt.
Safety first und so.
Es ist schon ziemlich spät, deswegen sind auch nicht mehr viele Leute in den kalten Straßen von Seoul unterwegs. So ist schonmal das Risiko geringer, irgendwo gesehen oder erkannt zu werden.

Ich nähere mich immer mehr der Wohnung von Yuri.
Sie hatte anscheinend einen anstrengenden Tag heute, da sie sogar auf meinem Rücken eingeschlafen ist. Sie atmet ruhig und gleichmäßig und ihr warmer Atem streift immer wieder meine Haut und hinterlässt ein angenehmes prickeln an meinem Körper. Ihr Kopf lehnt an meinem und ihre Arme hängen schlaff über meine Schultern.

Ich biege gerade in die Straße ein in der sie wohnt und von weitem kann ich schon das Haus sehen, indem sie lebt. Aber wie soll ich denn rein kommen, ich hab doch gar keinen Schlüssel, doch ich möchte sie auch nicht wecken....
Nun stehe ich direkt vor der Haustür und überlege wie ich den Schlüssel bekommen soll, ohne sie aufzuwecken. 

Da kommt mir eine Idee, als ich eine niedrige Mauer neben dem Haus entdecke.
Ich gehe auf diese zu und setze Yuri vorsichtig auf dieser ab. Nun sitzt sie schlafend auf der Mauer und lehnt an meiner Brust, so dass sie nicht umfällt oder sowas. Vorsichtig streiche ich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und streiche über ihre kalte und gerötete Wange.
Danach öffne ich ihren kleinen Rucksack und fische ihren Schlüssel heraus.
Nur wie soll ich sie wieder auf meinen Rücken bekommen ? Ach egal, dann halt anders.
Vosichtig und langsam hebe ich sie im Brautstyle hoch und gehe langsam auf die Tür zu, die ich kurz danach aufsperre und mir ihr in meinen Armen ihre Wohnung betrete. Ohne mir die Schuhe auszuziehen betrete ich ihr Schlafzimmer und lege sie sachte auf ihr Bett. Ich ziehe ihr Schuhe, Jacke und Schal aus und decke sie zu.

Sie sieht so schön aus, wenn sie schläft.

Ihren Rucksack stelle ich ihn neben das Bett und ihre Schuhe stelle ich neben die Eingangstür und die Jacke und den Schal hänge ich an ihre Garderobe. Als ich gerade den Schal an den Harken hänge, fällt mir etwas auf. Sie hat meinen Schal getragen, den ich ihr an dem einen Tag angelegt habe. Mit einem grinsen und roten Wangen berühren meine Fingerspitzen den Schal. Der Gedanke das sie meinen Schal trägt, erwärmt mein Herz und hinterlässt ein wunderschönes Gefühl tief in mir.

Gähnend ziehe ich mir den Mundschutz ab und reibe mir über meine Augen.

Von der Sehnsucht getrieben gehe ich nochmal zu ihr und setze mich zu ihr an die Bettkante. Friedlich liegt sie in ihre Bettdecke eingekuschelt im Bett und atmet gleichmäßig und ruhig. Behutsam lasse ich meine Finger durch ihr glänzendes Haar gleiten und streiche ihr ein paar Haare aus ihrem wunderschönen Gesicht. Mein Blick wandert über ihr Gesicht.
Ihre wunderschönen Augen die leider geschlossen sind, doch das ist meine einzige Möglichkeit sie so betrachten zu können.
Mein Blick wandert weiter runter zu ihrer süßen Stupsnase, die sie tief in ihren Kissen vergraben hat.
Mein Blick wandert noch ein Stück weiter hinab zu ihren vollen rosanen Lippen, die sie einen Spalt geöffnet hat.
Ich ertappe mich beim Gedanken, wie es wohl wäre diese zu berühren. Ich seufze leise.

Ich beobachte sie noch eine Weile, wie sie schläft und streichel behutsam ihre Wange. Bei diesem Anblick schleicht sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht.

"Du bist so wunderschön" flüstere ich leise.

Einerseits bin ich froh das sie schläft, denn somit hat sie nicht gehört was ich gerade gesagt habe, doch andererseits würde ich ihr so gerne sagen wie ich fühle, doch ich traue mich nicht. Zu groß ist die Angst sie zu verlieren und verstoßen zu werden. Ich erinnere mich an den Tag, an dem ich sie genauso wie jetzt beim schlafen beobachtet habe und ihr auch etwas zugeflüstert habe.

"Bitte verliebe dich in mich." wiederhole ich nochmal leise. Ob mein Wunsch jemals in Erfüllung gehen wird ? 

Als ich kurz auf mein Handy sehe, bemerke ich das Jimin schon 14 Mal angerufen hat. Mist. Es ist schon fast 12 Uhr nachts und ich habe mich nicht bei ihm gemeldet. Sofort wähle ich seine Nummer und rufe ihn an. Wie erwartet muss ich nicht lange warten bis er abhebt.

"JEON JUNGKOOK, WO ZUM TEUFEL STECKST DU ?! WEISST DU WIE SPÄT ES IST ?!" schreit jimin ins Telefon. Schnell gehe ich aus dem Zimmer, indem Yuri schläft und die nicht wegen Jimins Geschrei aufzuwecken.

"Hyung, schrei nicht so."

"ICH SOLL NICHT SCHREIEN ?! MAN, ICH HAB MIR SORGEN UM DICH GEMACHT DU PABO ! WO BIST DU ?!"

"Es tut mir leid Jimin, ich wollte dir keine Sorgen bereiten, ich war nur-"
Ich stoppe. Es ist mir ziemlich unangenehm über Yuri zu reden, da Jimin schließlich über meine Gefühle bescheid weiß und ich noch nie so gefühlt habe.

"Lass mich raten, du bist bei Yuri oder ?" errät Jimin.
"J-Ja" nuschel ich in mein Handy. Ich erzähle Jimin alles was heute passiert ist und das ich noch bei ihr in der Wohnung stehe.

"Na gut Kookie, aber komm jetzt nachhause, es ist schon spät."
Ich stimme ihm zu, bis mir ein Gedanke in den Sinn kommt.
"W-Was hast du den anderen gesagt, warum ich nicht Zuhause bin  ?" frage ich leicht ängstlich und nervös. Scheiße, daran habe ich nicht mehr gedacht.

"Keine Sorge" beruhigt mich Jimin "Ich habe ihnen gesagt, dass du einen alten Freund besuchen wolltest. Jungkook, dass kann so nicht weiter gehen, du musst es ihnen sagen."
"Ja du hast recht. I-Ich werde es ihnen sagen. Gleich morgen. Geh jetzt ins Bett Hyung, ich komme jetzt nachhause."
Jimin gähnt einmal laut ins Telefon und antwortet mir.
"Na gut, aber du lass dich von Luca abholen, es ist zu gefährlich wenn du alleine in der Nacht durch Seoul gehst."

Ich stimme Jimin zu, wünsche ihm eine gute Nacht und lege auf. Danach schreibe ich Luca eine Nachricht, dass er mich bitte abholen soll und schicke ihm die Adresse in der ich mich befinde. Luca ist der private cheffeur von BTS der uns überall hinfährt und uns von Bighit zur Verfügung gestellt wurde. Ziemlich cool wie ich finde, aber auch dringend notwendig für BTS.

Nachdem ich auch dies getan habe, stecke ich mein Handy wieder in meine Jackentasche und gehe wieder ins Schlafzimmer von Yuri, um meine Rucksack zu holen, den ich dort liegen gelassen habe.
Als ich mir meinen Rucksack auf meinen Rücken geschwungen habe, bleibe ich noch eine kurzen Moment neben ihrem Bett stehen.

Ohne groß zu überlegen lehne ich mich über sie und lege meine Lippen auf ihre Stirn und verweihle einige Sekunden in dieser Position um diesen Moment in vollen Zügen zu genießen. Ich habe nicht auf meinen Verstand sondern auf mein Herz gehört und darauf hin sofort gehandelt.

Ohne es wirklich zu wollen, löse ich mich von ihr, mache das Licht aus und verlassen so leise wie möglich ihre Wohnung. Vor ihrem Haus steht der mir bekannte schwarze BMW, in den ich einsteigen und einige Minuten später auch schon zuhause ankomme. Ich verabschiede mich von Luca und betrete mein Zuhause. Ohne große Umwege gehe ich in mein Zimmer, ziehe mich um und gehe schlafen.

Meine letzten Gedanken für diesen Tagen schenke ich nur ihr.

𝙸𝚗 𝚕𝚘𝚟𝚎 𝚠𝚒𝚝𝚑 𝚊 𝚜𝚝𝚛𝚊𝚗𝚐𝚎𝚛   [ ʲᵘⁿᵍᵏᵒᵒᵏ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳ ᶠᶠ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt