𝙸𝚗 𝚕𝚘𝚟𝚎 𝚠𝚒𝚝𝚑 𝚊 𝚜𝚝𝚛𝚊𝚗𝚐𝚎𝚛 [ ʲᵘⁿᵍᵏᵒᵒᵏ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳ ᶠᶠ]

80

Yuri Perspektive

Es ist mittlerweile 20 Uhr und ich gehe gerade von der Arbeit nach Hause. Ich musste mich heute komplett alleine um die Hunde und die Gäste im Café kümmern, da meine Chefin krank ist und alle anderen frei haben. Ich spüre jeden Knochen meines Körpers und am liebsten würde ich einfach ins Bett fallen und erst nach 12 Stunden Schlaf wieder aufstehen, doch schon morgen erwartet mich ein weiterer Tag im Café und wahrscheinlich viele Überstunden. Die gute Sache heute jedoch war, dass ich so viel Arbeit hatte, dass ich nicht viel Zeit hatte an Jungkook alias Kookie zu denken, doch jetzt bin ich auf dem Weg in meine Wohnung und schon wieder driften meine Gedanken ab zu ihm. Ich vermisse ihn sehr, seine Besuche im Café, die Textnachrichten auf meinem Handy und einfach seine Anwesenheit, aber irgendwie kann ich mich nicht überwinden ihn anzurufen. Ich meine, natürlich das kann nicht ewig so weiter gehen, aber sofort verzeihen kann ich ihm einfach nicht, denn dafür hat er mich einfach zu sehr verletzt.

Mit schweren Beinen besteige ich die Treppen zu meiner Wohnung, als ich eine große, männliche Gestalt sehe, wie sie vor meiner Tür steht. Verwundert und auch etwas ängstlich beobachte ich die Person, welche ganz in schwarz gekleidet ist und ihr Gesicht mit einer Maske bedeckt und auch eine Cap ist tief ins Gesicht gezogen. Nur ein paar helle Haarsträhnen sind zu erkennen, trotz dem schwachen Licht des Gangs. Angst macht sich in mir breit, schließlich steht da jemand vor meiner Haustür und klingelt mehrere Male, doch natürlich macht niemand auf. Am liebsten würde ich schnell wieder umdrehen und die Polizei anrufen, was denke ich auch vernünftiger wäre, aber bevor ich überhaupt noch eine Sekunde länger drüber hätte nachdenken können dreht sich die Person zu mir um und sieht mich an. Ich erstarre und eine unangenehme Gänsehaut macht sich auf meinem Körper breit. Was soll ich tun ? Weglaufen ? Um Hilfe schreien ? Vielleicht ist das ein Einbrecher und er wollte nur sicher gehen, dass wirklich niemand Zuhause ist. Gerade als ich langsam einen Schritt zurück mache, um schnell die Flucht zu ergreifen, zieht die Person die Maske aus und ich erkenne...

Jimin ? Er ist ein weiteres Member von BTS, dass weiß ich nun und ich erkenne ihn sofort, nur seine Haarfarbe ist anders als auf den ganzen Bildern im Internet, er ist nun blond. Mein Blick schweift über sein Gesicht runter zu seiner Kleidung. Damit sieht er wirklich nicht aus wie ein Weltstar. Schwarze, dreckige Boots, eine schwarze Jeans mit einem Loch am rechten Knie, ein Tshirt und eine einfach Bomber Jacke.

"Hi ähm ich schätze du weißt wer ich bin" flüstert er leise und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Schüchtern und etwas perplex nicke ich und entspanne etwas.

"Hat Jungkook dich geschickt ?" möchte ich wissen und auch wenn ich es nicht wirklich möchte, klingt meine Stimme hoffnungsvoll. Ich wollte versuchen ihn zu vergessen und nicht mehr an ihn zu denken, aber wie soll das gehen wenn das ganze Internet voll von ihm ist und jetzt auch noch einer seiner besten Freunde vor meiner Haustüre steht.

Er nickt und sein Blick wird ernst. Ich bitte ihn zu mir herein, wir können ja wohl schlecht im Gang über Jeon Jungkook sprechen und ich wollte nicht so unhöflich sein. Jungkook hat mir viel von seinen Freunden erzählt, natürlich nie mit Namen aber über ihre Charaktere. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, welcher von ihnen er ist: eher der kühlere Typ oder doch der Tollpatsch ? Etwas hilflos stehen wir uns in meinem Wohnzimmer gegenüber. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Wie geht es Jungkook ? Hat er etwas über mich erzählt ? Wusstest du von der ganzen Sache ? Nein, dass wäre für den Anfang zu viel.

"Möchtest du was trinken ?" frage ich zögernd und ernte ein sehr freundliches Lächeln gekoppelt mit einem Nicken. Schnell gehe ich in die Küche, hole ein Glas Wasser und kehre ins Wohnzimmer zurück, wo es sich Jimin bereits auf dem Sofa bequem gemacht hat. Ich setze mich mit etwas Abstand neben ihn und reiche ihm sein Glas. Dankend nimmt er es mir ab und trinkt ein paar Schlucke.