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~Timeskip~

Ich werde von der Seite vorsichtig angetippt. Langsam und verschlafen öffne ich meine Augen und sehe eine Flugbegleiterinnen an, die mir mitteilt, dass wir in Kürze landen werden und wir unsere Sachen zusammen packen sollen und uns bitte die Gurte wieder anlegen sollen.
Etwas verschlafen nicke ich und sehe zu Yuri, die immer noch an meiner Schulter schläft und meinen Arm umklammert hält. Ich präge mir diesen Anblick genau ein, da ich sie nun leider aufwecken muss und ich schließlich nicht weiß, wann ich nochmal die Möglichkeit bekomme, sie so ansehen zu können und ihr so nah sein kann wie jetzt.

Vorsichtig rüttel ich an ihrer Schulter, um sie aus dem Land der Träume zurück zu holen.
"Yuri, aufwachen." flüstere ich ihr leise ins Ohr. Langsam schlägt sie ihre wunderschönen Augen auf und sieht sich verschlafen um.
"Wir landen bald." informiere ich sie und sehe zu, wie sie sich den Schlaf aus den Augen reibt und mit ihren langen schwarzen Wimpern noch einige Male blinzelt. Als sie sich wieder aufsetzt entweicht sofort die Wärme aus meinen Körper, die mein Herz so schnell und angenehm hat schlagen lassen und mir ein wunderschönes Gefühl beschert hat.

Wir fangen an unsere Sachen zusammen zupacken und schnallen uns an um uns für die Landung vorzubereiten.
Unser Flugzeug sinkt nun immer tiefer zu Boden und der Druck auf meinen Ohren wächst stetig. Als uns der Pilot mitgeteilt hat das wir nun zur Landung ansetzen hab ich automatisch Yuris Hand in meine genommen. Eigentlich nur, weil ich die Wärme von ihr vermisse, aber auch um ihr ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln.

Nach und nach verlieren wir an Höhe bis unser Jet schließlich auf dem Boden von Busan aufsetzt. Als er schlussendlich zum stehen kommt ziehen wir unsere Jacken und Mundschütze auf und gehen zur Tür um die große Treppe vor dem Ausgang hinunter zusteigen. Draußen ist es schon total dunkel und ein eisiger Wind bläst uns entgegen und heißt uns somit in meiner Heimatstadt willkommen. Yuri vergräbt ihre Nase tief in meinem Schal und auch ich vergrabe meine Hände tief in meinen Manteltaschen.
Zusammen gehen wir nun die Treppe runter und steigen am Ende der Treppe in ein Auto, indem unser Gepäck schon verstaut wurde und uns ein Chauffeur zu meinen Eltern bringen wird. Wie es ein Mann tut halte ich Yuri die Autotür auf, wofür sie etwas errötet und sich bedankt und sich anschließend in das warme Auto setzt. Anschließend gehe ich um den Wagen herum und setze mich neben Yuri auf die Rückbank. Als ich die Tür schließe startet der Fahrer den Wagen und fährt los.

Wir fahren nun durch die Straßen meiner Heimatstadt und es kommen alte Erinnerungen auf.
Wie ich zum Beispiel an einer mir bekannten Eisdiele ein Eis mit meiner Mutter gegessen habe. Oder als ich mit meinem Bruder in einem berühmten Sportladen meine ersten Fußballschuhe gekauft habe. Oder als mich mein Vater zu meinem ersten Schultag begleitet hat...
Damals war alles noch in Ordnung...

Um mich von diesen unschönen Gedanken abzulenken sehe ich zu dem schönen Mädchen, eigentlich jungen Frau neben mir. Da es in Auto dunkel ist kann ich nicht alles genau erkennen wie sonst, doch ein kleines Lächeln ziert ihre vollen rosanen Lippen, während sie sich die Umgebung von Busan ansieht. Ihre Dunkeln Augen, die von ihren langen schwarzen Wimpern umrandet sind, erkunden aufmerksam und interessiert die neue Umgebung, was mich nur noch schmunzeln lässt.

Vor Aufregung auf die nächsten Tage fängt mein Magen an angenehm zu kribbeln und zufrieden sehe ich wieder nach draußen.

Yuris Perspektive:

~Timeskip~

Etwas nervös kaue ich auf meiner Unterlippe.
Wie seine Familie wohl ist ?
Ob sie mich mögen werden ?
Was wenn ich einfach nicht in seine Welt passe ?
Wenn ich mich nicht anpassen kann ?

Angespannt spiele ich an meinem Ring, der an meinem Zeigefinger steckt, den ich mal von meinem Bruder geschenkt bekommen habe.
Wie sehr ich ihn vermisse...

Ich spüre wie der Wagen immer langsamer wird und schließlich vor einer großen Villa stehen bleibt, die hell beleuchtet ist.

"Wir sind da" sagt 'Oppa' mit einem Lächeln auf den Lippen.
I-Ist das wirklich das Haus seiner Familie ?!
Ich zwinkere einige Male um sicher zu gehen, dass ich nicht träume. Ich hab noch nie so ein schönes und großes Haus gesehen.
Zögernd schnallen ich mich ab und steige aus um zu 'Oppa' zu gehen, der am Kofferraum steht. Ich helfe ihm die Koffer und Taschen aus dem Auto zu heben, die von unserem Fahrer ins Haus gebracht werden. Ein wenig eingeschüchtert stehe ich nun vor diesem riesigen Gebäude und sehe mir alles genau an.
Die ganzen Fenster und die Boone.
Die große dunkle Eichentür am Eingang des Hauses.
Die teuren Autos in der Garage, die offen steht.
Ich spüre wie jemand seine Hand auf meine Schulter legt und es ist niemand anderes als 'Oppa' der neben mich tritt und mich aufmunternd ansieht. Ich zwinge mir ein lächel auf und folge ihm in Richtung Haustür.
Nun gibt es kein zurück mehr.

𝙸𝚗 𝚕𝚘𝚟𝚎 𝚠𝚒𝚝𝚑 𝚊 𝚜𝚝𝚛𝚊𝚗𝚐𝚎𝚛   [ ʲᵘⁿᵍᵏᵒᵒᵏ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳ ᶠᶠ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt