Kapitel 1

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Dies ist eine offizielle Fan-Fiction zu dem Rollenspiel "Die Werwölfe von Düsterwald". Einige der Rollen habe ich allerdings abgeändert oder rausgelassen. Ansonsten sind Rollen aus allen Erweiterungen dabei^^ Und auch die besonderen Figuren können übrigens Werwölfe sein. Also viel Spaß beim Mitraten ;D

Das war das Schönste auf dieser Welt. Einfach nur liegen, frühmorgens im eiskalten Nebel. Feine Wassertröpfchen benetzten Janes Gesicht. Sie liebte die Kälte, im Kontrast zu den wärmenden Strahlen der aufgehenden Sonne. Sie lag auf einem großen Stein. Er war perfekt. Und sie sah der Sonne beim Aufgehen zu. Es waren noch nicht sehr viele Leute wach. Höchstens der Jäger und vielleicht auch der Holzfäller. Beide sollten bereits früh am Morgen in Richtung des kleinen Wäldchens aufgebrochen sein und ihrer Arbeit nachgehen. Auf jeden Fall waren noch nicht viele wach. Auch Jane hatte sich einfach aus dem Haus gestohlen. Tatsächlich wollte ihr Vater nicht, dass sie so früh am Morgen schon nach draußen ging, seit sie damals von einem wilden Hund angegriffen worden war. Sie hatte sich eigentlich nie Sorgen darum gemacht. Nahezu jeden Morgen lag sie auf dem perfekt geformten Stein und sah der Sonne zu, bis sie am Himmel stand.

Und so, genauso, wie jeder andere Morgen, verlief auch dieser. Der Nebel verflüchtigte sich langsam und wich zum Waldrand zurück. Die Sonne bewegte sich langsam auf ihren Zenit zu. Die alte Bäckerin nahm ihre Arbeit auf und es duftete fast im gesamten Dorf herrlich nach Brot.

Danach erwachte das Dorf ziemlich schnell.

Schon bald sah sie die kleinen Kinder auf den Straßen spielen; Die drei Brüder Lukas, Nils und Finn, Die Zwillinge Lina und Aurelia, Vitus und Neele, die ihr gegenüber wohnte.

Der Flötenspieler, der auf einem niedrigen Baum saß und übte.

Die Magd des Bürgermeisters, die Äpfel kaufen ging.

Auch der Schmied begann mit seiner Arbeit und so hörte sie von etwas weiter weg seine Schläge auf dem Metall.

Binnen weniger Stunden füllte sich der Marktplatz mit einem Menschengetümmel, welches kreuz und quer durcheinander redete.

Das hieß das Aus für Jane, die bis dahin noch ganz entspannt auf dem großen Stein ausgestreckt gelegen hatte.

Immer noch müde kehrte sie in ihr Haus zurück, um Sekunden später wieder mit einem kleinen Korb und einem Tuch um den Kopf zurückzukehren.

Wie jeden Morgen versuchte sie, sich in die Menschenmasse hinein zu kämpfen, um auf dem Markt einzukaufen.

Die alte Bäckerin verkaufte flaches Fladenbrot. Jane lief zu dem kleinen, überdachten Stand. Die Brote waren oft schon aus, wenn sie ankam. Sie waren sehr beliebt bei den Bürgern, weil sie günstig und gesund waren. Doch heute nicht, heute konnte sie zwei Fladen ergattern.

Es war ein ungewöhnlich guter Tag, alles in allem.

Auf dem Rückweg kam sie auch noch am Flötenspieler, Darin, wie er sich selber getauft hatte, vorbei.

Heute warf sie auch ein bisschen Geld in den kleinen Topf vor seinen Füßen. Darin bedankte sich freundlich mit einem Kopfnicken und füllte die Straßen mit einer heiteren Melodie.

Heute war ein guter Tag.

Auch Janes Arbeiten im Haus für ihren Vater waren schnell erledigt und Jane hatte noch reichlich Zeit, bis sie das Mittagessen vorbereiten musste.

Alle waren scheinbar fröhlicher heute. Obwohl es ein Tag wie jeder andere war, vielleicht noch ein bisschen ungemütlicher. Der Winter nahte, es war ungewöhnlich kalt und auch der Nebel hatte sich nicht ganz verzogen, sondern war nur bis zum Waldrand zurückgewichen.

Jane gesellte sich zu den kleinen Kindern und sah ihnen zu, wie sie sich mit einem kleinen Lederball Beschäftigten.

Als die Wolken sich verdichteten und die Dorfbewohner in Erwartung des Regens die meist nur mit einem Stoffdach geschützten Verkaufsstände sicherten und auch nie Kinder ihr Spiel unterbrachen und jeder nach Hause eilte, änderte sich die sorglose Atmosphäre des kleinen Dorfes ein wenig. Darin, der Flötenspieler, hatte ebenfalls aufgehört, die Straßen mit lieblichen Klängen zu füllen, und bereitete sich nun auf das Unwetter vor.

Der Geruch des Brotes wurde vom Regen abgelöst, als Jane der alten Bäckerin half, die unverkauften Brötchen zu retten, ruhiges Plätschern erfüllte die Luft.

Erst am Abend brachen die Wolken auf und gaben das Licht der untergehenden Sonne dem Dorf frei. Doch traute sich nun keiner auf die Straßen, empfanden die Nässe als unbequem. Einzig die Kinder hörte man sich wieder auf dem Marktplatz Vergnügen. Jane beschloss, den restlichen Abend mit ihnen zu verbringen.

Sie spielten, bis der Abend kam.

Die Werwölfe von DüsterwaldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt