Über Wunder und Freunde

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Perplex sitzt du in dem Bett. Gedankenverloren starrst du vor dich her, die Stimmen, welche zu dir reden, sind nur ein Rauschen im Hintergrund. Dein Kopf beginnt sich zu drehen. Alles scheint nur noch verzerrt und surreal.

Immer wieder schaffte das Leben dich aufs neue zu Überraschen - und das leider nicht nur im positiven Sinne.

Im nächsten Moment fühlst du etwas auf deiner Schulter. Du schreckst hoch und siehst Hanjis Cousine in die Augen, bevor du dich über die Bettkante beugst und dich auf ihre Stiefel übergibst. Hali weicht keinen Zentimeter zurück und lässt auch ihre Hand auf deiner Schulter ruhen.

Als du dich wieder etwas hochrichtest und eine Entschuldigung murmelst, versuchst du noch immer, die neusten Informationen zu verarbeiten. Allerdings fühlt sich für dich alles gerade wie in Watte gepackt an. Auch mit all der Anstrengung, kannst du keinen klaren Gedanken fassen.

Ein paar mal atmest du tief ein und aus, um Sauerstoff deinem auch hochtouren arbeitenden Gehirn zu zuführen.

"Ich lasse euch beide dann mal etwas alleine.", verkündet Hali mit sanfter und nachsichtiger Stimme bevor sie dann die Tür hinter sich schließt.

Levi steht währenddessen noch immer neben dem Bett und wagt es nicht, dich anzusehen. Sehr zu deinem Bedauern.

"Warum bist du so distanziert?", fragst du mit leiser Stimme.

"(v/n)... ich...", mehr bringt er nicht hervor.

Du nickst nur und richtest deinen Blick zum Fenster. "Ich will kurz alleine sein...", sagst du zu ihm, um ihn aufzufordern zu gehen. Du kannst seine Reaktion nicht sehen, doch alleine, dass er ohne Widerrede das Zimmer verlässt, versetzt dir einen Stich ins Herz.

Nachdem du sicher gegangen bist, dass niemand mehr in deiner Nähe zu sein schien, legst du dich wieder hin und vergräbst dein Gesicht in deinen Händen. Die Tränen können nur ansatzweise zeigen, wie zerbrochen du dich fühlst.



Verloren stocherst du in der Brühe die auf deinem Schoss ruht herum. Etwas zu Essen schien nach all dem so banal und unwichtig. Auch rebellierte dein Magen so sehr, dass du schon beim Gedanken alleine, etwas zu Essen, dich am liebsten wieder übergeben würdest.

Wieder warst du alleine. Du willst einfach niemanden mit deren mitleidenden Blicken sehen. Auch seitdem du Levi aus dem Zimmer verbannt hast, hast du ihn nicht mehr gesehen. Lediglich Hali lässt du zu dir. Auch wenn du sie nicht kennst, strahlt sie etwas beruhigendes und vertrautes aus. Wahrscheinlich, weil sie deiner besten Freundin zu sehr ähnelt. Hali selbst versucht ihr bestes, um alles so angenehm wie möglich für dich zu machen und hat es schon aufgegeben dich dazu zu überreden, deine Freunde, oder vor allem ihn, zu dir zu lassen.

Von unten hörst du eine etwas mehr ausgelassenere Stimmung. Du fragst dich, ob Levi ebenfalls mitfeiert. Schnell schüttelst du den Kopf. Du kennst ihn nur zu gut, um zu wissen, dass er sowas nicht mag. Mit einem Schmunzeln musst du an die eine Feier zurück denken und an die Besenkammer. Leider verschwindet das kleine Lächeln viel zu schnell und deine Hand wandert zu deinem Bauch.

Bisher hast du versucht, nicht viel darüber nachzudenken. Über Kinder generell hast du noch nie viele Gedanken verloren. Für dich war das Thema nie wichtig. Aber jetzt, wo man es dir genommen hatte, fühlt es sich falsch an. Der Gedanke, mit deinem Geliebten ein Kind zu haben, das gefährliche Leben im Aufklärungstrupp hinter euch zu lassen und eine glückliche Familie zu gründen.

Im nächsten Moment schmeißt du die Schüssel mit dem Essen gegen die Wand und schreist auf, gefolgt von vielen Tränen und Herzschmerzen.

"Unfair!!", schreist du dich selbst an.

Schwer hievst du dich aus dem Bett und hinkst zum Fenster. Es ist dunkel draußen. So dunkel, dass man sich darin verlieren kann. So verloren, wie du dich fühlst.

"(V/N)! Leg dich sofort wieder hin!", hörst du zu deinem Überraschen Levis Stimme hinter dir. Schnell drehst du dich um und hältst dich bei dem Fensterbrett fest. Du siehst ihn wütend an.

"Warum sollte ich?! Damit ich mein Leben weiter bemitleiden kann!? Was hat das noch für einen Sinn!? Das einzige, für was ich mein Leben geben wollte, wurde mir genommen, weil ich anscheinend bei einer falschen Bewegung krepieren könnte! Soll das eben der Fall sein! Welchen Sinn hat mein Leben noch, wenn ich dem Aufklärungstrupp nicht mehr dienen kann?!"

Als du keine Antwort von Levi bekommst, wurdest du noch wütender. Langsam gehst du auf ihn zu.

"Zudem bin ich ein abnormales Monster, welches so oder so hingerichtet werden soll, also warum kämpfe ich noch??!"

Wieder keine Antwort von deinem Gegenüber. Weiterhin näherst du dich ihm.

"Verdammt noch mal...! Ich trug ein Kind in mir von dem ich nichts wusste und bevor es überhaupt der Fall sein konnte, musste es sterben, weil irgendwelche Idioten die Idee hatten, mir in den Magen zu schießen! Warum darf jeder sterben außer ich?!!"

Das nächste, das passiert ist, dass Levi dir eine Ohrfeige verpasst. Perplex starrst du ihn an.

"Sei nicht so egoistisch und denke immer nur an dich.", raunt Levi, "Glaubst du, für mich ist das ganze hier leicht? Oder für irgendjemand anderem hier? Jeder macht sich Sorgen, jeder versucht dir zu helfen, doch du stößt einfach nur jeden von dich und bemitleidest dich. Natürlich, du hast es nicht leicht, aber dafür hat man Freunde, die für einen da sind. Sobald wir in der Hauptstadt sind, wird jeder einzelne von denen alles daran geben, deinen Arsch zu retten. Auch gibt es genug Leute, die versuchen, deine Gesundheit aufrecht zu halten. Es gibt nur leider keine Wunder."

Du schluckst schwer und kannst es nicht mehr wagen, deinen Freund in die Augen zu sehen.

"Wunder... Es war allerdings ein Wunder, dass du schwanger warst. Und glaube mir, mir tut es ebenso weh wie dir. Aber ich muss stark bleiben, für dich und für die betrunkenen Idioten dort unten. Aber zu trauern ist verdammt noch mal okay, verstanden?! Wir erleben den Tod immer hautnah. Jeder erwartet von uns, dass wir abgehärtet sind, und wir das einfach hinnehmen. Doch niemand tut das! Wir verstecken es einfach und es zerfrisst uns innerlich. Aber wie kann man still bleiben, wenn etwas nicht einmal die Chance hatte, das Licht der Welt zu erblicken?!"

Als du es wagst, etwas aufzusehen, bemerkst du die wässrigen Augen von Levi. Dein Herz setzt für einen Schlag aus. Alles was er gerade sagte und nun die Tränen. Er ist auch nur ein Mensch. Als er dich dann in den Arm nimmt, vergräbst du dein Gesicht in seiner Schulter und drückst dich mit all deiner Kraft gegen ihn. Du hast keine Worte, um etwas zu entgegen. Du bist einfach überfordert und voller Emotionen.

Während du dann neben Levi im Bett liegst, er dich streichelt und beruhigt, schläfst du ein. Keine Worte wurden seitdem gesprochen. Ihr habt euch lediglich hingelegt und miteinander gekuschelt und euch geküsst.



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Hahahahahaa ich will gar nicht wissen, wie lang her das letzte Kapitel war. xD

Ich musste es mir allerdings durchlesen, um zu wissen, wo ich aufhörte und alter Leute war ich von dem Ende überrascht - OBWOHL ICH ES SELBST SCHRIEB. xD #fail
Aber hier sind wir nun, ein neues, etwas kurzes, doch trotzdem vorhandenes Kapitel! *clap clap clap*
Ich hoffe, dass es Sinn ergibt und es generell irgendwie... okay ist? Keine Ahnung, ich war selbst etwas überfordert während dem Schreiben (vielleicht, weil ich grad sterbenskrank im Bett liege). #Männergrippe

ABER HEY ES GIBT EIN NEUES KAPITEL WUHUUU *insert firework here*

Hab euch lieb, all die, die das hier wirklich noch lesen qwq

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 20, 2019 ⏰

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