Liebe und Besenkammer

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 „Levi, wenn du wusstest, dass sie noch nicht ganz auskuriert ist, warum hast du sie dann trainieren lassen?“
„Weil sie es so wollte, Erwin!“
„Hanji hat dir aber gesagt, dass sie wagemutig ist und manchmal provokativ sein kann...“
„Dann ist sie selbst schuld! Dummes Gör...“
„Hör mal Levi, nur weil ihr Körper... die Verletzungen schneller heilt, heißt das nicht, dass sie schon für so ein hartes Training bereit sei. Du musst bedenken, dass ihre Ausdauer nicht die beste ist. Immerhin war sie zuvor im Forschungstrupp.“

Erwins behutsame und Levis warme Stimme dringen in deinen Kopf ein. Langsam öffnest du deine Augen. Das erste was du siehst, ist die Decke vom Krankenzimmer. Du vernimmst einen Druck auf deinen Brustkorb, doch das höllische Stechen ist fort. Deine (a/f) schielen nach rechts und erschrickst beim Anblick von Hanji – die schläft. Die Frau mit der Brille sitzt zusammengekauert auf einen Sessel.

„Hanji... du sabberst...!“, säuselst du und tippst ihr auf die Nase. Wie ein Pfeil schreckt Hanji hoch und steht nun auf ihren Beinen. Schon fast panisch schreit sie: „Ich war's nicht!“ Du bist verwirrt: „Was warst du nicht?“ - „Ähm... nichts...?“ Durch das Geschrei deiner besten Freundin werden nun auch Erwin in Levi auf dich aufmerksam.

„Schön dass du wieder wach bist, (v/n)!“, lächelt dich der Kommandant an. Levi hingegen vermeidet jeglichen Blickkontakt mit dir, leider. Erwin fährt fort: „Du bist in Ohnmacht gefallen... Anscheinend hat Soldat Jinn mit dem Holzschwert zu fest gegen deinen Brustkorb geschlagen und so eine Rippe anknacksen lassen. Jedoch...“ - „Jedoch ist es schon wieder so gut wie verheilt...“, rätst du. Erwin betrachtet es nicht weiter: „Die Ärztin hat dir einen Verband um den Brustkorb gezogen, damit es etwas gestillt bleibt. Das Training wird solange für dich ausfallen, bis wir sicher gehen können, dass du wieder vollkommen gesund bist.“ - „NEIN!“, protestierst du. Hanji und Erwin sehen dich erstaunt an, auch Levis Interesse hast du auf dich gezogen. Er sieht dich nicht überrascht an, so wie die anderen beiden. Nein, er sieht dich zornig an, aber auch besorgt.

„(v/n)... Du musst dich erholen! Du ha-“ - „Angenommen wir wären jetzt außerhalb der Mauern, dann müsste ich auch weiterkämpfen und mich nicht über eine angeknackste Rippe sorgen! Ich muss lernen mit den Schmerzen zu leben. Sei es physisch... oder psychisch!“

„Von wem hast du das?“, fragt dich Hanji verdutzt. Du hältst kurz inne und senkst deinen Blick: „Das Leben... Hanji...“ Es herrscht kurz Stille. „Tz... Wenn du unbedingt dein körperliches Wohlsein aufs Spiel setzten möchtest, na gut! Morgen beginnt das Training schon um 5 Uhr. Sei ja pünktlich!“, Levis Stimme ist gereizt und sein Blick bohrt Löcher in dein Herz.

„Levi, das kannst du doch nicht zulassen!“, mischt sich Erwin entrüstet ein. Doch das letzte was man vom Captain hört ist „Dumme Göre...“. Dann ist er aus dem Raum marschiert.

Erwin und Hanji hatten versucht dich zu überreden, doch noch einige Zeit Ruhe zu geben, doch du bist keinen Millimeter von deinem Standpunkt gewichen.

Du möchtest gerade auf dein Zimmer gehen und dich zu Bett begeben. Doch plötzlich hörst du zwei Stimmen miteinander diskutieren.

„Wie konntest du das nur tun?!“, fragt aufgebracht eine Mädchenstimme.

„I-i-ich wollte es ja nicht!“, verteidigt sich die tiefer Stimme flehend. Vorsichtig schielst du im die Ecke und entdeckst Mikasa und Eren.

„Wie ist es dann passiert!?“, fordert Mikasa Eren auf.

„E-es war ihre Schuld! S-sie ist auf mich zu und hat mich... Mikasa! Du musst mir glauben!“, Eren scheint Mikasa mit allen Mitteln überzeugen zu wollen.

„Und warum sollte ich dir das glauben?!“, Tränen bildeten sich in Mikasas Augen. Eren löst sich aus seiner angespannten Haltung und starrt Mikasa in die Augen und flüstert: „Weil... weil ich dich liebe...!“

Weiter kannst du die Liebesszene zwischen deinen beiden Freunden nicht verfolgen, denn etwas festes umklammert dein Genick und eine beherrschende Stimme fordert dich auf zu folgen. Eigentlich überflüssig, denn die Hand hat dich fest im Griff und zieht dich durch die nächste Tür. Dort wirst du gegen die Wand gedrückt. Geschockt erkennst du, dass dein Entführer niemand anderes ist als Levi.

„Warum hast du das gemacht?!“, fragt er dich verärgert und drückt noch immer deine Schultern gegen die Wand. Unwissend entgegnest du: „W-Was?“

„Warum bestehst du darauf, morgen wieder beim Training mitzumachen?!“, seine Laune wird nicht besser.

„Ich habe meinen Standpunkt schon im Krankenzimmer geäußert!“, zischt du ihn an, „Außerdem... werde ich mich nie mehr vor etwas drücken!“ Deine Gedanken schweifen zu deiner Schwester, doch dein Gesichtsausdruck bleibt entschlossen und stur.

„Dummes Gör!“, presst Levi zwischen seine Lippen hervor. Vorwurfsvoll siehst du ihn an: „DU hast doch selbst gesagt, dass es dir egal sei, wenn ich zum Training kommen werde!“ Der Blick deines Gegenübers verfinstert sich. Er lässt von deinen Schultern ab, geht ein paar Schritte von dir weg und dreht sich um. Erst jetzt bemerkst du, dass ihr euch in einer Besenkammer befindet. Dein Mut hat dich verlassen und nun stehst du still und beklommen an der Wand. Du starrst auf den Hinterkopf von Levi, welcher sich durch die Haare fährt.

„Tz... Du hast es nicht anders gewollt, dumme Göre...“, murmelt er vor sich hin. Er dreht sich wieder zu dir, nimmt deine Hände und presst sie auf Kopfhöhe gegen die Wand. Mit großen Augen fixierst du den Captain, doch dieser beugt sich zu deinen Ohr und flüstert: „Hanji hat Recht... Du bist manchmal provokant... Doch das und deine Sturheit gehören mal bestraft!“ Kurz nachdem spürst du, wie Levi dich unterm Ohr küsst, immer weiter runter bis zu den Schultern wo nun das Hemd deine Haut verdeckt. Du bist von den plötzlichen Zärtlichkeiten von Levi überwältigt und nimmst nur ein Kribbeln im ganzen Körper wahr. Als nächstes visieren Levis Lippen deine an.

Voller Elan und Leidenschaft küsst er dich, und bringt dich dazu, deinen Mund zu öffnen. Mittlerweile hat er deine Hände wieder fallen lassen, denn er braucht seine für etwas anderes. Sie ruhen auf deiner Taille. Doch als er seine Lippen von dir löst und sich etwas niederkniet, knöpft er ein paar Knöpfe von deinem Hemd auf. Schon wie letzten Abend fängt er an deinen Bauch zu küssen. Immer weniger Knöpfe sind geschlossen und da passiert es auch: Der letzte Knopf ist offen. Gemächlich streift Levi dir das Hemd ab, doch da fällt dir wieder auf, dass ein Verband deinen Oberkörper verziert. Den Corporal allerdings scheint das nicht zu stören und vergnügt sich mit der blanken Haut, die ihm bleibt. Deine Finger versuchen sich an der Wand festzuklammern, vergeblichst.

Wie aus dem nichts musst du an seine Worte denken, die er gestern äußerte 'Wenn es dir besser gehen würde... Dann würde es nicht nur bei dem verbleiben...'. 'Hat er...! Neeein... oder?!' Du bist dir unsicher, deswegen spannst du deinen Körper noch mehr an. Levi merkt es: „Entspann dich... und genieße es...“ Leichter gesagt als getan... Denn der Mann umwirbt deinen Körper mit liebevollen Berührungen und Küssen, dass ein Reiz den anderen folgt. Du nimmst wahr, das dir heiß wird, dein Herz zum rasen anfängt und du immer schwerer Luft bekommst.

Kurz nachdem bemerkst du, dass Levi sich an deiner Hose zu schaffen macht und die Schnur aufknoten will. In dem Moment wird dir klar, was er vorhat... Du greifst ihn auf den Kopf und sagst etwas neben der Spur: „Levi... Du...“ Doch du bekommst keinen anständigen Satz zurecht. Er lässt von deiner Hose ab, richtet sich wieder auf und küsst dich wieder mit vollen Einsatz auf den Mund. Dann munkelt er leise: „Was denn? Ich habe doch gesagt, dass ich dich bestrafen werde!“ Ein höhnischer Blick schleicht sich auf sein Gesicht. Schlagartig entfernt er sich von dir und geht durch die Tür – lässt dich einfach mit hochrotem Kopf und so einen Satz stehen. Doch so schnell er verschwunden war, ist er wieder bei dir und hebt dich abrupt hoch und haltet dich wie ein Bräutigam seine Braut. Dann verlässt er mit dir auf dem Arm die Besenkammer.

„Wo-wohin bringst du mich?“, fragst du still, durcheinander und noch immer voller Reiz. Gedämpft und mich einen lächeln auf den Lippen antwortet dir Levi: „Nun ja, wenn du die Besenkammer bevorzugst können wir wieder umkehren... Doch ich glaube, du bevorzugst dann doch lieber etwas gemütlicheres.“

Drunk Love (AoT FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt