Ausreden

435 15 2
                                    

P.O.V. Draco Malfoy.

Es war Samstagmorgen. 

Draco musste sich beeilen, dass er noch rechtzeitig im Manor auftauchen würde. Er hatte gestern den ganzen Abend, bis tief in die Nacht, mit Hermine verbracht und war erst um acht wach geworden. 

Eigentlich wollte er um neun bei seinem Vater auf der Matte stehen, doch das würde er wohl kaum schaffen. 

Seine Gryffindor lag noch in seinem Bett und schlief, doch auch das würde nicht mehr von Lange sein, er musste sie wecken, wenn er in einer halben Stunde auschecken wollte. 

"Hermine?", sagte er in ihr Ohr und rüttelte sie am Arm," Du musst aufwachen und dich umziehen! Ich muss gleich los!" 

Die Braunhaarige schlug ihre Augen auf und blickte ihn verschlafen an. Zuerst schien sie nicht ganz zu verstehen, doch dann sprang sie von ihrem Bett hinunter, suchte ihre Sachen zusammen, zog sich an, gab Draco noch einen flüchtigen Kuss auf den Mund und sagte kurz bevor sie den Raum verließ:" Tschüss Draco, bis morgen Abend!" 

"Ja, tschüss, meine kleine!", sagte er und lächelte sie an, als sie aus der Tür verschwand. 

Draco schwenkte seinen Zauberstab durch die Luft und sofort flog alles geordnet in seine Reisetasche. 

Er zog seine Schuhe an, seinen Mantel und ging dann samt seines Gepäcks nach unten, um aus zu checken. 

Tom, der Inhaber des tropfenden Kessels, wünschte ihm noch ein paar schöne Stunden, bevor er wieder zurück in die Schule müsste, und dann ging Draco durch die Tür in das Treiben der Muggel. 

Sein Vater hatte ihm eine Limousine bestellt, die ihn abholen sollte und im Manor absetzen sollte. Das schwarze Auto wartete schon brav mit seinem Fahrer vor dem verdreckten Gebäude, hinter dem sich die Winkelgasse befand. 

Der Fahrer, ein alter Familienfreund, gebot ihm Einlass. Der Blondhaarige setzte sich hinein und schon fuhren die zwei los. 

Draco klopfte mit dem großen schlangenförmigen Türklopfer an die Tür und nach etwa einer Minute kam Tipsi, die Hauselfe der Malfoys, und ließ ihn und seinen Begleiter ein. 

Lucius saß an dem großen Esstisch und unterhielt sich mit dem Vater von Grap. Seine Mutter saß ihrem Mann gegenüber und unterhielt sich mit Pansys Mutter, deren Tochter sich direkt neben ihr befand. 

"Dracoschatz! Komm her und setz dich neben Pansy!", sagte seine Mutter, als sie sah, dass er im Türrahmen stand. 

Er nickte und ließ sich neben seiner schwarzhaarigen Hauskollegin nieder. 

"Hallo Draco! Wie geht es dir?", fragte  sie ihn ehrlich interessiert. 

"Oh, ganz gut!", sagte Draco zu ihr. 

"Du strahlst so, anscheinend hat es geholfen, dass du die zwei Wochen im tropfenden Kessel verbracht hast!", meinte seine Mutter. 

"Ja, mir geht es besser!", meinte er. 

"Als er zuhause bei uns ankam, ging es ihm äußerst schlecht! Es schien irgendetwas passiert zu sein, doch er wollte es mir nicht sagen. Ich habe Lucius gefragt, ob er mal mit seinem Sohn reden könnte, aber er fühlte sich selber nicht gut, du weißt ja...", sagte seine Mutter zu Mrs. Parkinson. 

"Draco, was war denn mit dir los? Deine Mutter hat recht, du warst tatsächlich nicht ganz auf der Spur...", sagte Pansy besorgt. 

"Darüber will ich nicht reden. Mir geht es jetzt besser, also? Was willst du?", fragte er sie gereizt. 

Er mochte es nicht, wenn seine Mutter so über seine Schwächen redete und vor allem mochte er es nicht, dass man ihm ansah, dass es ihm nicht gut gegangen war. 

Draco fragte sich des Öfteren, was wohl passiert wäre, wenn Hermine nicht zu ihm gegangen wäre und wieder bei ihm gewesen wäre. 

Hätte er sich vielleicht umgebracht? Oder wäre er von selbst gestorben? 

"Pansy, Draco wollt ihr nicht auf Dracos Zimmer gehen, ich bin mir sicher ihr habt euch viel zu erzählen, nach diesen zwei Wochen!", fragte seine Mutter. 

Er wollte nicht mit ihr alleine sein. Pansy brachte es noch fertig, dass ihm irgendetwas herausrutscht, doch da war Pansy schon aufgestanden, hatte genickt und war mit ihm aus dem Raum gegangen. 

"Endlich haben wir mal etwas Zeit für uns!", sagte sie fröhlich, "Und diesmal kannst du mich nicht einfach so abwimmeln, weil du keine Zeit hast!" 

Sie machte ihm Angst. Draco hatte immer, in den letzten Monaten, wenn sie sich ihm annäherte, sie abgewimmelt und seine Ausreden waren immer fader und dünner geworden. 

Pansy öffnete die Tür seines Zimmers und zog ihn mit sich. 

Zum Glück hatte Tipsi die Reisetasche schon in sein Zimmer gepackt, so konnte er seine Sachen auspacken und musste nichts mit Pansy machen, was ihn irgendwie untreu sein ließ. 

"Pansy, ich muss meine Sachen ausräumen und meinen Koffer wieder packen, du kannst dich so lange auf mein Bett setzen und wir unterhalten uns.", bot Draco ihr an. 

Die Schwarzhaarige nickte und setzte sich auf sein Bett. 

"Also Draco, was hast du so im tropfenden Kessel getrieben?", wollte sie wissen, während er damit begann, seine Tasche aufzumachen und eine Sachen heraus zu nehmen. 

"Ich war in der Winkelgasse, habe Butterbier getrunken und etwas gekauft!", sagte er und bemerkte nicht, wie ihm einer Hermines BH's heraus fiel. 

Pansy bemerkte das schwarze Stück Stoff jedoch und hob es vom Fußboden auf. 

"Und was ist das?", fragte sie anklagend. 

Dracos Blick schnellte zu dem Kleidungstück und er suchte fieberhaft eine Ausrede. 

"Ich dachte, du hättest dich für mich entschieden und willst nur nicht unsere Freundschaft kaputt machen!?", sagte sie wütend und ihm fiel wieder ein, dass das eine seiner Ausreden gewesen war, um sie abzuwimmeln. 

"Wem gehört dieses Ding? Und sag bloß nicht, dass du ihn gekauft hast! Ich rieche ihren Geruch bis hierher!", keifte sie ihn an. 

"Er gehört einer Hexe, die ich in der Winkelgasse getroffen habe, wir haben uns gut verstanden und dann sind wir halt zusammen in der Kiste gelandet...", meinte er entschuldigend. 

"Aha?!", fragte sie doch sie schien nur noch eifersüchtig und nicht böse darauf, dass er ihr nicht die Wahrheit gesagt hatte. 

I don't fucking care at all.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt