Kapitel 21

645 28 2
                                    

Zack zog mich blitzschnell in das kleine Gartenhäuschen und zog mich mit runter. Nah beieinander sahen wir durch das einzige, kleine Fenster.

„Wer ist das?“, flüsterte ich aufgeregt.

„Joseph Ward, ein Werwolf.“

Ich beobachtete, wie Joseph sich eine Zigarre ansteckte und auf und ab ging. Er begutachtete die Pflanzen in den Beeten und den Grill, der da eh nur zur Tarnung stand. Vampire konnten nichts außer Blut zu sich nehmen. Nach einer gefühlten Ewigkeit verließ er endlich wieder die Terrasse und trat in den Saal. Sofort sprang Zack auf und suchte auf dem Boden nach irgendwas. Ich folgte ihm und stolperte dabei. Meine Beine verfingen sich in meinem Kleid und kurz darauf fiel ich hart auf den Holzboden.
„Oh man Julie.“, sagte Zack, aber in seiner Stimme schwang leichte Belustigung mit. Ich rappelte mich auf und warf einen Blick auf den Gegenstand, über den ich gestürzt bin. Doch es war kein Gegenstand, es war Amelia. Sie lehnte noch immer bewusstlos an der Holzwand und hatte die Augen fest geschlossen.

„Sie liegt hier immer noch?“, fragte ich fassungslos.

„Natürlich, wo sollte sie denn sonst sein?“, entgegnete Zack. „Hier, zieh das an.“ Er hielt mir dunkle Klamotten hin und als ich sie zum Fenster drehte, erkannte ich, dass es sich dabei um die Dämonenjägermonitur handelte. Ehrfurchtsvoll fuhr ich mit meinen Fingern darüber. Ich hatte noch nie eine wirklich in der Hand und sie fühlte sich viel weicher an, als sie aussah. Doch ich wollte mich nicht vor Zack umziehen. Dieser hatte in der Zwischenzeit mit einem Stein (?!) Licht gemacht.
Als er meinen fragenden Blick bemerkte, zuckte er die Achseln. „Elbenlicht, jeder Dämonenjäger hat eigentlich eins.“

„Ehm…okay. Könntest du dann vielleicht raus gehen, damit ich mich umziehen kann?“ Ich war froh, dass er nicht die Röte sah, die in meinen Kopf schoss.

Zack prustete los. „Was glaubst du, wie viele Mädchen ich schon in Unterwäsche gesehen habe. Da machst du jetzt auch keinen Unterschied mehr. Wenn du willst, kann ich mich hier drin auch umziehen, dann sind wir quitt.“ Ich erstarrte, doch Zack zog sich schon sein Jackett aus und knöpfte sein weißes Hemd auf.

Ohne den Blick abwenden zu können, musste ich mich zusammenreißen, ihn nicht mit offenem Mund anzustarren. Ich wusste, dass Zack Muskeln hatte. Und ich fand sein Gesicht schon immer wunderschön. Aber dass sein Körper auch wunderschön war, vergaß ich total. Dicke Muskelstränge durchzogen seinen Bauch und bewegten sich bei jeder kleinen Bewegung von Zack. Er hatte verschiedene Male an seiner Taille und dem unteren Bauchmuskelbereich. Doch am meisten stach ein Mal über seinem Herzen heraus. Ich erkannte nicht, was es abbildete, doch es schien tiefer in die Haut geritzt zu sein. Die Male wanden sich dann rauf zu seinem Hals. Als seine Arme seine Hose abstreiften, bewegten sich darunter ebenfalls die Muskeln und mir fiel erst jetzt richtig auf, wie breit und muskulös er war. Zack war perfekt und obwohl ich immer dachte, es gibt keinen perfekten Menschen, fand ich, dass Zack ziemlich nah dran war. Er schlüpfte aus seiner schwarzen Hose und ich musste fast schmunzeln, als ich seine Boxershorts erkannte. Von Hollister, in neon-orange und blau.
Doch da streifte Zack sich den Dämonenjäger Anzug über und schloss die Jacke über seinem Oberkörper. Schnell wandte ich den Blick ab und tat so, als ob ich mich mit meiner Kleidung beschäftigte.
„Du bist noch gar nicht fertig?“, fragte Zack erstaunt. Ich schüttelte den Kopf und spürte seinen Blick auf mir, als ich mein Kleid öffnete. In einer fließenden Bewegung fiel es von mir ab und ich stand Zack nur noch in Unterwäsche mit einem Korsett gegenüber. Doch er war gerade sehr an dem Holzboden interessiert und sah so meinen herausfordernden Blick erst spät.
„Was?“, schreckte er hoch und sah mich an.
„Du musst das Korsett aufmachen, ich kann das nicht alleine.“, erklärte ich und drehte ihm den Nacken zu. Dann hob ich meine Haare zur Seite und gab ihm so den Blick frei auf meinen Hals, Rücken und Taille. Zacks Finger berührten erst meine Schulter und fanden dann die Schnüre des Korsetts. Vorsichtig öffnete er eine nach der anderen Schlaufe und berührte dabei fast immer meine nackte Haut. Dies sorgte dafür, dass ich Gänsehaut bekam und mein kompletter Körper anfing zu prickeln. Zacks Hände waren warm und beruhigend, trotz der Narben und Schwielen. Sie wärmten mich, denn insgeheim war mir auch wieder kalt. Sein Atem in meinem Nacken kitzelte und als er das Korsett vollständig von mir entfernt hat, kicherte ich sogar kurz. Dann drehte ich mich ihm ganz zu und sah hoch in sein Gesicht. Zack ragte hoch über mir auf und musste ebenfalls grinsen.
„Wieso lachst du?“

AuserwähltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt