Amy hat genickt, als ich ihr meine Bedingung erklärt hatte. Sie hat meinen Arm gepackt und mich durch tausend Gänge gezogen. Kreuz und quer liefen wir, an alten Gemälden und quietschenden Rüstungen vorbei. Zwischendurch sah ich Vitrinen mit Schwertern oder Kronen, die aussahen, als ob sie Millionen von Euro wert waren. Wenn Amy mich hier alleine lassen würde, würde ich nicht mehr zurückfinden. Die Orientierung hatte ich schon vor Minuten verloren, doch sie ließ mich nicht alleine. Nach ca. 10 Minuten blieb sie vor einer großen, goldenen Tür stehen.
„Sind wir da?“, fragte ich und sah mich ängstlich um. Der Flur hier war dunkel und bog hinten in einen noch dunkleren Teil ab.
„Ja, hier ist die Bibliothek…sorry aber sie liegt weiter hinten im Institut…“, erklärte Amy und stieß die Tür auf. Ich wollte gerade etwas sagen, als mir der Anblick vor mir den Atem raubte. Die Bibliothek war nicht groß…sie war riesig! Millionen von Büchern mussten hier stehen, alle in Regalen. Die Regale standen parallel zueinander in Reihen. Alles schimmerte in Gold. Ein großer Kamin und Sessel luden einfach nur ein, dass man hier Stunden blieb und einfach nur las. An der Decke erkannte ich einen riesigen Drachen und eine Figur, einen Mann. Der Mann war dunkel gekleidet und hielt ein Schwert in der Hand, das leuchtete!? Anscheinend kämpften sie gegeneinander, denn aus den Hals des Drachen lief dunkelblaues Blut…
„…Julie?“, riss Amy mich aus meinem Staunen.
„Was?“, fragte ich total irritiert.
„Komm doch, ich hab das Buch rausgesucht!“
Schnell ging ich zu ihr. Sie saß an einem langen, dunklen Holztisch. Über ihr hing ein Kronleuchter. Er stellte einen Engel da, der viele Fackeln in den Händen hielt. Durch das Licht erkannte ich das dicke Buch vor Amy. Es war total kaputt, manche Seiten waren schon fast rausgerissen und der Einband hatte überall Risse. Auf dem Deckel war ein goldenes, verschlungenes Zeichen. Ich beugte mich näher zu dem Buch hin, um es besser zu erkennen. Das Zeichen handelte von einem Mann und einer Frau, die sich ansahen. Sie hielten sich an den Händen und hatten beide ein Schwert um, das wieder leuchtete. Ich war irritiert…wieso waren diese Schwerter immer so hell?!
„Das ist das Zeichen für Dämonenjäger.“, erklärte mir Amy und schlug das Buch dann auf. Ich sah ihr interessiert zu, wie sie weiter vorne noch ein Kapitel aufschlug mit: „Entstehung Dämonenjäger“. Ohne ein Wort zu sagen schob sie mir das Buch hin und deutete auf die erste Seite. Ich fing an zu lesen:
„Dämonenjäger gibt es seit tausende von Jahren. Sie entstanden in England, um genau zu sein in London. Ihre Aufgabe ist es, die normale Bevölkerung zu schützen vor Kreaturen, die sonst niemand kennt. Denn Dämonenjäger sind die Einzigen, die gegen Dämonen kämpfen können. Früher lebten Dämonenjäger unter sich in kleinen Städten, immer bereit um gegen Dämonen zu kämpfen. Heute kann man sie nicht mehr von der normalen Menschheit unterscheiden, sie gehen sogar in die gleichen Schulen wie normale Kinder. Die Ausbildung für Dämonenjäger beginnt mit vier Jahren in dem zugelassenen Institut. Dort lernen sie, wie man die Waffen benutzt, welche Dämonen es gibt und bekommen gleichzeitig auch noch Informationen über Schattenweltner. Ihren ersten Kampf gegen Dämonen haben sie mit 14 Jahren, den sie mit ihrem Ausbildner antreten.
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Auserwählt
Misteri / Thriller- Was würdest du machen, wenn du die Chance hättest, die Wahrheit zu erfahren? - - „Nur für den Fall…“, flüsterte Zack. Und bevor ich wusste, wie es mir wirklich geschah, zog er mich schon fest an sich. Beugte sich zu mir herab und presste seine Lip...