Stray Kids - The Untold Story

✦18 ~ Love✦

Ohne auch nur eine Sekunde länger zu zögern, zog ich mehr an Jeongins Arm, sodass Seungmin ihn nicht länger festhalten konnte. Kurzerhand landete das Jüngste in meinen Armen und sofort schmiegte ich sanft meine Lippen auf seine. Ich küsste Jeongin nicht lange, es reichte gerade so aus, damit er erwidern konnte, bevor ich mich wieder löste und ihn hinter mich schob, um so Abstand zwischen ihm und Seungmin zu schaffen. Dieser starrte mich fassungslos an, sein Kinn war aufgeklappt und er schien nicht glauben, dass ich das gerade getan hatte. Und auch ich konnte es nicht so wirklich.

Es fühlte sich so surreal an, dass Jeongin erwidert hatte. Dass er einfach meinen kurzen, besitzergreifenden Kuss erwidert hatte.

Mein Herz klopfte in rasender Geschwindigkeit und mein Bauch kribbelte, als wären dort tausende Schmetterlinge unterwegs. Fest blieb meine Hand in Jeongins verschlossen, sie waren miteinander verschränkt und boten uns gegenseitig die Sicherheit, dass der andere da war und wir uns nicht alleine ließen. Zudem krallte sich Jeongin leicht in mein Oberteil und spickte über meine Schulter vorsichtig zu Seungmin.

"Würdest du dich nun bitte dazu erbarmen, mit uns Abend zu essen, anstatt Jeongin weiterhin dazu zu zwingen, hier zu bleiben?", fragte ich kühl mit einer gewissen Strenge in meiner Stimme. Sogleich weitete Seungmin leicht seine Augen und biss sich dann fest auf die Lippe, ehe er seinen Blick senkte und schwach nickte. Es tat mir weh, ihm anzusehen, dass meine Worte ihn verletzten, aber würde ich ihn jetzt machen lassen, was auch immer er wollte, könnte das schlecht enden. Vor allem für Jeongin.

"Es tut mir leid, Seungmin. Aber Jeongin ist nicht dein Sklave", seufzte ich und löste nun vorsichtig meine Hand von Jeongin. Dieser versuchte das zu verhindern, indem er seinen Griff verstärkte, doch durch einem kurzen, entschuldigenden Blick meinerseits ließ er meine Hand los und beobachtete mich dabei, wie ich zu Seungmin ging. Leicht lächelte ich den verletzten Jungen an und streckte meine Arme aus, damit ich ihn hochheben konnte. Und glücklicherweise gestattete er es mir, indem er seine Arme um meinen Hals schlang und mit meiner Hilfe aufstand.

Froh darüber, dass er nicht böse auf mich war, verließ ich so mit ihm und Jeongin zusammen das Zimmer, sodass wir endlich essen könnten. Aber als ich zu Jeongin sah, erkannte ich einen merkwürdigen Schimmer in seinen Augen. War das etwa... Eifersucht? Wie süß.

In diesem Fall würde ich wohl erst recht ein Gespräch mit ihm suchen müssen.

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"Hyunjin ist noch immer nicht aufgetaucht, nicht wahr?", fragte Changbin in die Runde. Wir saßen allesamt zusammen am Essenstisch, waren aber dennoch nur zu Acht und jedem fiel der leere Platz am Tisch auf. Woojin seufzte leise und nickte niedergeschlagen, ich hatte ihn heute Nacht eine Nachricht hinterlassen, wegen der er heute, nachdem er Felix versorgt hatte, losgegangen war und nach ihm gesucht hatte. Leider mit mangelndem Erfolg, er hatte keinen Anhaltspunkt finden können und musste schließlich wieder zurückkehren.

"Leider nicht. Er ist wie vom Erdboden verschluckt", seufzte er und schaute entschuldigend zu mir, aber ich winkte nur ab. Es war nicht seine Schuld, zumal ich ihm auch dafür dankbar war, dass er sich überhaupt um Seungmin gekümmert hatte. Ich bezweifelte zwar, dass es ihre Bindung zueinander gestärkt hatte, jedoch war es ein Anfang. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

"Schon okay... er wird wiederkommen", meinte ich überzeugt und lenkte somit alle Blick auf mich. Bis auf Jeongins. Dieser hielt seinen Kopf gesenkt und starrte nur das Essen auf seinem Teller an. Da er neben mir saß, konnte ich unter dem Tisch nach seiner Hand greifen und diese sanft drücken. So zog ich nun endlich auch seinen Blick auf mich und lächelte ihn warm an, war unglaublich froh darüber, dass er es erwiderte. Aus dem Augenwinkel heraus konnte ich dabei sehen, wie Seungmin seinen Blick abwandte und verstand langsam, wieso er allein mit Jeongin hatte sein wollen. Er war gerade nämlich auf mich eifersüchtig, weil er vermutlich etwas von dem Jüngsten wollte. Wie ich vermutet hatte. Ich jedoch wollte das auch.