✦25 ~ Time goes by✦

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So wichtig mir auch Woojins Vertrauen war, ich wollte nicht riskieren, dass Minho etwas geschah. Waffenhändler konnten ziemlich aggressiv werden, sobald ihnen etwas nicht passte und gerade mit solchen gefährlichen Dingen in der Nähe musste man ziemlich aufpassen. Aus diesem Grund begab ich mich an diesem Nachmittag zu dem Ort, an dem ich erwartet wurde. Der Verkäufer hatte mir eine Adresse durchgegeben, die ein schlechtes Gefühl in mir hinterließ, aber dennoch ging ich dorthin. Schließlich ging es hier um Jeongins Leben und das durfte ich nicht riskieren.

Leise betrat ich den alten U-Bahn-Schacht, zu dem die Adresse mich geführt hatte. Die Stadt verwaltete dieses Viertel nicht sonderlich gut, dementsprechend gab es nur noch einen intakten U-Bahnhof. Alle anderen waren stillgelegt worden, doch die Verschließung der Treppen hatte Drogendealer, Waffenhändler und Obdachlose nicht davon abgehalten, trotzdem nach unten zu gehen. Hier war man ungestört und keiner würde einem zu nahe kommen, was natürlich sehr positiv für Geschäfte war. Unter normalen Umständen begab sich selbst die Polizei dort nicht hinunter, dabei war gerade diese in den letzten Wochen wieder aktiver geworden. Sie versuchten die hier lebenden Kriminellen zu fassen, weshalb ich meinen Jungs verbieten musste, nach erfolgreichen Rennen zu sprayen. Es war einfach zu gefährlich, das konnten wir nicht riskieren. Die Gefahr, bei Autorennen erwischt zu werden, war hoch genug.

Auch Jeongin würde ich hier unten wiedersehen. Der Treffpunkt, der in knapp einer Woche anstand, befand sich ebenso in einem U-Bahn-Schacht, weshalb ich mich umso eher traute, hier herunter zu kommen. Jedoch blieb die Nervosität in meinen Knochen bestehen und ich lief langsam, vorsichtig die Treppen hinunter. Den Geldbeutel, den ich mit mir trug, hatte ich fest umklammert in meiner Jackentasche, jeglichen anderen, wertvollen Besitz hatte ich Zuhause gelassen. Ich wollte nicht riskieren, dass ich überfallen und ausgeraubt werden könnte. Und die Wahrscheinlichkeit, dass das passierte, war hier unten ziemlich hoch.

"Bang Chan?", ertönte plötzlich eine Stimme aus dem Dunkeln, kaum war ich am Ende der Treppe angelangt und leicht zuckte ich zusammen. So furchtlos ich auch sein mochte, selbst für mich war dieser Ort ziemlich gruselig und ich wollte schnell wieder verschwinden.

"Ja?", antwortete ich brav der fremden Stimme und versuchte meine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Es dauerte nicht lange, bis ich das schwache Licht einer Lampe erkannte und auf diese zulief. Die Stimme fand dort ihren Ursprung und neugierig musterte ich den Mann, der dort stand. Seine schwarzblonden Haare hingen ihm wirr ins Gesicht und er musterte mich mit einem undefinierbaren Blick, der mich leicht einschüchterte. Doch seine Haltung verriet mir, dass er nicht für einen Kampf hier war. Er wollte mir bloß die Waffen verkaufen und dann wieder seine Wege ziehen.

"Hier sind die Waffen, die du wolltest. Acht verschiedene Pistolen und jeweils ihre Munition dazu", meinte er zu mir und schob mit seinem Fuß eine mittelgroße Kiste in meine Richtung. Kurz betrachtete ich ihn noch, kniete mich dann aber auf den Boden und öffnete die Kiste, um ihren Inhalt zu überprüfen. Wie er soeben gesagt hatte, befanden sich darin acht Waffen und die entsprechende Munition. Sogar ein scharfes Taschenmesser hatte er mir beigelegt und ich wollte es bereits fasziniert herausholen, als er plötzlich mit seinem Fuß den Deckel schloss. Sogleich schreckte ich zurück und zog schnell genug meine Hände zurück, damit sie nicht eingeklemmt werden würden, bevor ich meinen Kopf hob und zu ihm hoch sah.

"Du hast das Geld?", wollte er mit kühler Stimme von mir wissen. Hastig nickte ich und zog etwas nervös meinen Geldbeutel hervor, nahm das Geld heraus und streckte es ihm entgegen. "Genau der Preis, den du wolltest", antwortete ich ihm ehrlich, mit den Intention, ihn nicht zu verärgern. Er hingegen nahm mir das Geld ab und zählte es geduldig, ließ währenddessen seinen Fuß auf der Kiste ruhen. Ich hoffte zutiefst, dass das der passende Betrag war, denn er verlangte viel. Für diese Waffen musste ich beinahe mein ganzes Geld, welches ich eigentlich für Notfälle aufbewahrt hatte, opfern und sollte er mehr verlangen, war ich erledigt. Immerhin konnte ich nichts von unseren Gewinnen für Jeongin nehmen... das würde Woojin bemerken und mir dann sicherlich die Hölle heiß machen.

Stray Kids - The Untold StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt