"Wir sollten fürs Erste eine Pause einlegen. Nach diesem Schock kann ich euch kein weiteres Rennen antun... Vorerst werden wir einen anderen Weg suchen müssen, um an Geld zu kommen", sagte ich zu Changbin. Die Entscheidung fiel mir schwer, denn eine anderen Möglichkeit, an Geld zu gelangen, gab es nicht unbedingt. In den nächsten Tagen würde ich die Reste von meinem Konto plündern müssen, die für den Notfall bestanden, allerdings würde das sicherlich nicht lange reichen.
Wir waren aufgeschmissen. Ohne einen Sieg würden wir schon bald in großen Problemen schweben.
"Wir könnten Betteln gehen", schlug Changbin mir vor und warf mir ein kleines Lächeln zu. Dieses aber erstarb sogleich wieder, da ich meinen Kopf schüttelte. So einfach das auch klingen mochte, so schwer war es in der Umsetzung. Betteln war keine Option für uns.
"In diesen Vierteln hier ist es Selbstmord zu betteln. Man macht es erst, wenn man keinerlei andere Möglichkeiten hat und ich würde euch eher ein Rennen fahren lassen, als zum Betteln zu schicken", seufzte ich. Entschuldigend sah ich Changbin an, der nun natürlich seinen Blick abgewendet hatte und auf seiner Unterlippe herumkaute, dabei nachdenklich zu Boden sah. Er ging wohl gerade alles durch, die Chancen, die sich uns boten, und fand selbst keinen anderen Weg, um an Geld zu gelangen. Obwohl es noch einen gab.
"Wie sieht es mit den anderen Rennwagen aus? Eines haben wir zwar verloren, aber wir haben doch noch drei weitere", warf ich in seine Gedanken ein. Ich lehnte mich an die Küchentheke und musterte den Jüngeren, der verwirrt seine Stirn kraus zog, dann aber leicht nickte. Wahrscheinlich versuchte er herauszufinden, was mein Plan war, doch diesen würde er noch früh genug erfahren. Es führte nämlich kein Weg drum herum.
"Zwei davon werden von mir und Hyunjin noch überarbeitet, aber eines ist einsatzfähig und wird normalerweise von den Anderen als Trainingswagen verwendet", erklärte er mir. Sein Stirnrunzeln wurde stärker und er schien zu erahnen, was mein Plan war.
"Meinst du, ihr könnt eines reparieren, damit wir es verkaufen können?", wollte ich wissen und fuhr mir leicht durch meine gräulichen Haare. Mir war bewusst, dass diese Frage ein wenig riskant war, Changbin hängte sehr an seinen Autos, auch wenn sie nicht gerade wertvoll waren. Jedoch hatten sie in seinen Augen einen ganz besonderen Wert, er arbeitete unglaublich gern an ihnen, werkelte gern an ihnen herum und erschuf in ihnen ein eigenes, wundervolles Kunstwerk. Natürlich wollte er seine Arbeit nicht einfach verkaufen. Allerdings wusste auch er, dass wir keine andere Wahl hatten. Nicht gerade, nicht jetzt.
"Wir werden morgen wieder einkaufen müssen, Changbin. Unsere Vorräte neigen sich dem Ende und ich weiß nicht, wie lange unser Geld noch ausreicht. Und Stay braucht auch etwas zu essen, vergiss das nicht. Sie ist noch ein junges Kätzchen, wir können sie ja nicht einmal nach draußen lassen. Es ist notwendig, Changbin. So leid es mir auch tut", seufzte ich leise und legte meine Hand auf seine Schulter. Der Jüngere hatte seinen Blick von mir abgewandt und schaute zu Boden, haderte offenbar mit sich. Aber dann gab er sich geschlagen und nickte leicht, wenn auch widerwillig und nicht gerade begeistert.
"Du hast recht... ich werde mein Bestes geben", versprach er mir also und hob nun langsam wieder seinen Blick. "Aber bitte hol Hyunjin aus der Werkstatt. Ich kann mich in seiner Nähe nicht konzentrieren, es tut immer noch weh, dass er mich einfach abgewiesen hat... nur durch Felix habe ich es am Essenstisch und in der Werkstatt mit ihm aushalten können. Aber jetzt, wo er verletzt ist und das Bett hüten muss, hab ich keine Ablenkung mehr. Ich kann das einfach nicht, ich kann gerade nicht mehr mit Hyunjin zusammen arbeiten. Es tut mir leid..."
"Ist schon okay, Changbin", beruhigte ich ihn sogleich und schenkte ihm ein sanftes Lächeln. Er sollte sich nicht dazu zwingen, mit seinem Crush, der ihn gekorbt hatte, ein Auto herrichten zu müssen. Das verlangte ich nicht von ihm. "Ich verstehe dich und ich werde dich zu nichts zwingen. Kümmer du dich einfach um ein Auto, das wir verkaufen können und ich werde dafür sorgen, dass du deine Ruhe hast. Ist das in Ordnung?", schlug ich vor und stieß mich zeitgleich von der Küchentheke ab, um meinen Worten direkt Folge leisten zu können. Erleichtert lächelte Changbin und nickte einmal zustimmend, war mit meinem Vorschlag einverstanden.
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Stray Kids - The Untold Story
Fanfic¡INTERAKTIVE GESCHICHTE! [BEENDET] Stray Kids. Eine Gruppe. Acht Jugendliche. Eine Geschichte. Jeder hat seinen Hintergrund, jeder hat seine Geschichte, wieso er hier ist. Sie rebellieren, stellen sich gegen ihre Eltern und versuchen durch illegale...