So schwer mir diese Entscheidung auch fiel... es war das einzig Richtige.
All die Jahre hatten wir mit dem Risiko gelebt, einen von uns zu verlieren. All die Jahren hatten wir gewusst, dass irgendwann der Tag kommen würde, an dem wir nur zu siebt nachhause zurückkehrten. In all diesen vier Jahren hatten wir Tag für Tag unser Leben riskiert, um frei zu sein.
Doch Freiheit kostete ihren Preis.
In dieser Nacht hatte uns das Leben bezahlen lassen. In dieser Nacht hatte ich für alles, was ich falsch gemacht hatte, büßen müssen. In dieser Nacht hatte uns der Ernst des Lebens wieder eingeholt und nun mussten wir unter den Folgen leiden. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis wir jemanden verlieren würden. Doch nun war es zu spät, etwas daran zu ändern.
"Ihr habt recht...", sagte ich leise, mit rauer, kraftloser Stimme, "es gibt keinen Weg, Jeongin zu retten... Alle meine Pläne sind gescheitert..." Es tat weh, diese Worte auszusprechen und auch die mitleidigen Blicke, die ich von den anderen erhielt, setzten mir zu. Doch was sollte ich denn sonst sagen? Es war die Wahrheit. Ich hatte versagt. Ich hatte als Anführer versagt. Und es war an der Zeit, mit den Konsequenzen zu leben. Wir lebten nicht in einer blumig schönen Welt, in der uns niemand etwas anhaben konnte. Wir lebten in der Realität. In dieser Realität.
"Chan...", fing Woojin an, doch mit einer einzigen Handgeste brachte ich ihn zum Schweigen. "Wir können Jeongin nicht retten. Es ist zu spät", sagte ich erneut leise, spürte, wie meine Stimme zu brechen drohte. Unsicher schauten meine Jungs zueinander, sie wussten genau, welch' Schmerzen ich durch diese Worte gerade erlitt. Meine letzte Hoffnung darauf, mein Herz wiederzuerlangen, welches ich Jeongin geschenkt hatte, war erloschen. Ich hatte ihn verloren. Ich hatte die Liebe meines Lebens verloren.
Aber den Sinn meines Lebens besaß ich noch. Deswegen würde ich Stray Kids, meine Familie, nicht verlassen. Sie brauchten mich. Und ich brauchte sie.
"Wenigstens haben wir jetzt genug Geld, um für einige Wochen, vielleicht sogar Monate, ohne gefährliche Abenteuer auszukommen", startete ich einen schwachen Aufmunterungsversuch, in dem Wissen, dass ich darin scheiterte. Doch was soll's? Wenn das Leben dir Kohlebrocken gibt, verbrenn sie. Dann ist es wenigstens nicht so kalt, während du in deiner Trauer versinkst.
"Gute Nacht", waren meine letzten Worte. Ohne noch irgendetwas zu sagen, stand ich auf und verließ das Wohnzimmer. Die sechs Jungs schauten mir schweigsam und deprimiert nach, wussten, dass kein einziges Wort mich aufheitern konnte. Doch gerade, als ich den Raum verlassen wollte, ließ mich ein Miauen innehalten. Fast hatte ich vergessen, dass wir eine Katze besaßen, da sie normalerweise bei Hyunjin oder Minho und Jisung im Zimmer war. Ich war kein Katzenmensch, demnach hatte ich mit Stay keine Bindung aufbauen können. Aber die anderen liebten sie sehr, ihr würde es sicherlich gelingen, die Jungs aufzuheitern und abzulenken.
Aus diesem Grund ging ich nun über sie hinweg weiter in mein Zimmer und wollte mich ins Bett legen, um mich in den Schlaf zu weinen. Aber dann fiel mein Blick auf die Entwürfe des Liebeslieds, das ich für Jeongin hatte schreiben wollen. Wie von selbst liefen meine Beine darauf zu und langsam ließ ich mich auf den Stuhl nieder, während ich die dort geschriebenen Zeilen las.
You saved me when I was drowning.
You saved me when I was burning.
You saved me when I found myself alone in the darkness.
Without you, I would have been dead inside, only being a father for the others.
Without you, I would have felt like a prisoner who doesn't deserve love.
But you are here, you're here with me.
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Stray Kids - The Untold Story
Fanfiction¡INTERAKTIVE GESCHICHTE! [BEENDET] Stray Kids. Eine Gruppe. Acht Jugendliche. Eine Geschichte. Jeder hat seinen Hintergrund, jeder hat seine Geschichte, wieso er hier ist. Sie rebellieren, stellen sich gegen ihre Eltern und versuchen durch illegale...