✦11 ~ Nine or None✦

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"Geh zu Hyunjin und sag es ihm. Nur so wirst du deine Ruhe bekommen und dich im Nachhinein auch wohlfühlen", riet ich Changbin. In meinen Augen war das der einzige Weg, durch den die wenigsten meiner Jungs verletzt werden würden. Ich konnte spüren, dass irgendjemand am Ende die Schmerzen tragen musste, doch ich durfte nicht zulassen, dass das Ausmaß zu groß werden würde. Und da Felix jederzeit von seinen Stimmen beeinflusst werden konnte, befürchtete ich, dass er unter den Schmerzen zusammenbrechen könnte.

Felix' Psyche war leicht belastbar, Dinge, die sein Herz zum Brechen brachten, konnten großen Schaden bei ihm anrichten. Vermutlich würde Changbin stark auf seine Liebe beharren, er würde sich nicht überzeugen lassen und Felix' Kräfte würden durch die vielen Stimmen schwinden. Das konnte ich nicht erlauben. Der Einzige, bei dem es in Ordnung wäre, aufgrund einer Abweisung traurig zu sein, war Changbin. Falls er überhaupt abgewiesen werden würde.

"Bist du dir sicher...?", fragte Changbin noch immer unsicher und verwirrt. Er war nicht begeistert von dieser Idee, sein eigentlicher Mut war sicher längst der Angst gewichen und er vermutete, keine Chance zu haben. Ich konnte das verstehen, obwohl ich selbst nie viel mit Liebe am Hut gehabt hatte, doch die Vorstellung, dass besondere Gefühle vielleicht nicht erwidert werden würden, war einfach grausam. Und doch musste man manchmal ein Risiko eingehen, um am Ende glücklich zu werden.

Auch wenn ich wirklich hoffte, dass Felix auf keinste Weise dadurch verletzt werden würde.

"Ja, ich bin mir sicher. Entweder wird er deine Gefühle erwidern und du wirst glücklich oder er wird dich abweisen und du kannst schneller über ihn hinweg kommen. Felix und die anderen werden dir sicher dabei helfen und dich unterstützen, somit glaube ich nicht, dass du zu lange leiden müsstest, und dann hast du eine sichere Antwort", erklärte ich ihm genauer, hoffte, dass meine Anspielung womöglich reichen könnte, dass er Felix nach einer Abweisung aufsuchen würde. Es wäre schön, wenn dieser dann seine Chance nutzen konnte, jedoch mussten davor erst andere Dinge geschehen.

"Okay...", gab sich Changbin nun leise geschlagen und nickte leicht. Mit einem tiefen Seufzen richtete er sich auf und versuchte seinen Mut zu fassen, bevor er sich einmal streckte und mir ein kleines Lächeln zuwarf. Dieses erwiderte ich auf der Stelle, wollte ihm so zeigen, dass er das schaffen konnte und ich an ihn glaubte. Ich würde immer an ihn glauben und niemals damit aufhören.

"Dann werde ich es versuchen."

-

"Dann gehen wir in einer halben Stunde los?", wollte Woojin von mir wissen. Nachdem Changbin zu Hyunjin verschwunden war, um mit diesem zu reden, hatte ich mich zu den anderen gesellt. Wie ich erwartet hatte, waren Seungmin und Woojin mitten in einem Streit gewesen, den ich mit Jeongins Hilfe hatte schlichten können und nachdem die beiden Jüngsten verschwunden ist, hatte ich mich mit dem Ältesten über die Katze gesprochen, die wir später kaufen gehen wollten. Wir mussten gerade nur noch darauf warten, was zwischen Changbin und Hyunjin herausgekommen war.

"Ja. Ich gebe euch dann Bescheid", meinte ich zu ihm und verließ dann den Raum. Ich steuerte mein Zimmer an, damit ich Geld holen konnte, bestenfalls würden wir nämlich schon heute alles für das Kätzchen kaufen. Ob wir auch eine Katze heute schon kaufen würden, war davon abhängig, ob wir heute bereits eine finden würden, aber irgendwie hatte ich ein gutes Gefühl.

"Chan-Hyung!"

Überrascht drehte ich mich um, kaum vernahm ich meinen Namen und suchte nach der Quelle der Stimme, die ich kurzerhand in mein Zimmer schob. Verwirrt stolperte ich zurück, bis ich Hyunjins Haarschopf erkannte und etwas sagen wollte, doch dieser schob mich einfach weiter an und schloss schließlich die Zimmertür, kaum waren wir in meinem Raum.

Stray Kids - The Untold StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt