Kapitel 34

70 2 0
                                    

{Hope}

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Kayden die Treppen runterläuft. Er trägt ein zufriedenes Lächeln, als er mich sieht, doch als sein Blick auf meinen Knöchel fällt, auf dem ein Kühlbeutel liegt, erstirbt es.

»Was ist passiert? «, schreit er und sein Blick ist starr auf meinem Vater gerichtet, der mittlerweile auch auf der Couch sitzt, mit Hailey an seiner Seite.

Schnell kommt er angelaufen und setzt sich zu mir. Er begutachtet mein Knöchel, wobei man seinem Blick ansieht, dass er überhaupt nichts zu erkennen scheint. Im Gegensatz zu seinem Bruder ist er da also nicht so allwissend.

»Hallo? «, ruft er, als keiner von uns auf seine Frage antwortet. »Nichts Kayden. Beruhige dich! Ich bin nur blöd gestolpert«, versichere ich ihm. Seine Gesichtszüge werden weich und er lehnt sich entspannt zurück.

Kurz betrachtet er mich noch, doch ich ignoriere seinen Blick. Allerdings wendet er sein Blick auf Hailey, der man immer noch ansieht, dass ihr irgendwas stark zu schaffen macht. »Mum, was ist los? Hat dir dieses Arschloch was angetan? «, übertreibt er sofort und zeigt verachtend auf meinen Vater. Auf der einen Seite verstehe ich den Hass ihm gegenüber, aber er übertreibt wirklich. Nur weil seine Mutter etwas beschäftigt, muss das noch lange nicht heißen, dass es etwas mit meinem Vater zu tun hat.

»Kayden, benimm dich! Was ist nur in dich gefahren?! « Verzweifelt vergräbt sie ihr Gesicht wieder in ihren Händen, fuhr sich die Haare, bis sie sich dazu entschließt uns zu verlassen. Etwas hilflos zielt sie das Esszimmer an und man hört nur, wie sie sich setzt. »Ich schaue nach ihr «, lässt uns mein Vater wissen. Doch als er sich auf den Weg machen will, stößt Kayden ihn auf einmal wieder zurück und ergreift selber die Hand. Mit zügigem Schritt folgt er seiner Mutter. Was mich ein wenig wundert ist, dass man nichts von den Beiden hört. Vermutlich hat sich Kayden ihr gegenüber wieder etwas eingekriegt.

Gequält reibt sich mein Dad über seine Stirn. »Hope, ich...-«, setzt er an, jedoch unterbreche ich ihn:» Dad, ich will nichts hören. Ich habe es schon verstanden, du wolltest mich nicht sehen«. Ich bemühe mich über einen ruhigen kalten Ton und bin selber überrascht davon, dass ich es tatsächlich schaffe.

»Lass es mich doch erklären-«

»Da gibt es nichts zu erklären, ich weiß schon Bescheid«.

Frustriert fährt er sich durch seine kürzeren Haare und blickt in die Leere. Ein wirklicher Kämpfer ist er auch nicht, was mich nicht wirklich wundert. Das hat sich ja schon des Öfteren rausgestellt. Nach einer Weile erhebt er sich und verschwindet in einem Zimmer, das vermutlich ein Büro ist, den ich glaube einen Schreibtisch erhaschen zu können.

Erst jetzt fällt mir wieder Eathon auf, der immer noch neben mir sitzt und etwas perplex ist durch dieses ganze Drama. Ich kann nicht abstreiten, dass ich ihn verstehe und auch verwirrt bin. Als er meinen Blick bemerkt, zieht er seine Augenbrauen nach oben und schenkt mir ein schiefes Lächeln. Genau wie sein Bruder. »Du scheinst verwirrt zu sein, warum meine Mutter so aufgelöst ist, oder? « Eathon scheint wirklich meine Gedanken lesen zu können. Das frage ich mich nämlich schon die ganze Zeit und ich verspüre das starke Gefühl, dass ich bald die Antwort darauf erhalte. »Ja «, erwidere ich knapp und kichere verlegen.

»Ehrlich gesagt, verstehe ich es auch nicht so ganz. Mein Vater hat sich einfach gemeldet und will mich treffen. Meine Mum und er haben sich früh getrennt, weshalb ich ihn nicht oft gesehen habe. Ich würde ihn einfach gern einmal richtig kennenlernen«.

Total überrascht bin ich über seine Offenheit. Irgendwie hatte ich nicht erwartet, dass ich so einfach herausbekommen würde, was hier gerade in diesem Haus abgeht. Aber auf einmal erscheint es mir ein wenig zu harmlos. Warum ist Hailey so außer sich, wenn ihr Ex Mann einfach nur seinen Sohn wieder sehen will? Klar, er ist ihr Ex Mann, aber dieser Aufruhr deswegen ist total übertrieben. Und warum sorgt sie sich darum, dass er Eathon etwas zu Leide tun könnte? Ein Vater würde doch nicht seinen eigenen Sohn Schmerzen zufügen. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

My Happy-EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt