Kapitel 14

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{Hope}
Nach krampfhaften Kämpfen mit dem Bullen, falle ich schließlich herunter, auf die dicke, weiche Matte. »Das war so unfassbar cool!«,schreie ich glücklich. Kayden zieht mich hoch und ich falle in seine Arme. Sofort erwidert er meine Umarmung und schlingt seine starken Arme um mich. Ich bin ihm auf einmal so dankbar, dass er mich dazu gebracht hat, das zu machen. Wie er es mir versprochen hat, habe ich mich frei gefühlt - von all diesen Gefühlen, Gedanken und Problemen. Für einen Moment war alles perfekt. Diese Umarmung ist wunderschön, wie sie noch nie zuvor war. »Habe ich's dir doch gesagt!» Kayden grinst mich an und zwinkert mir zu. Trotz diesem berauschenden Gefühl, habe ich die ganze Zeit gehört, wie er mich anfeuert und habe gefühlt, wie sein Blick durchgängig auf mir liegt. Die Augen verdrehend löse ich mich von ihm und hake mich bei ihm ein und wir laufen zurück zu unserem Tisch. Am Liebsten hätte ich noch viel länger in dieser Umarmung verweilt, aber das wäre zu viel gewesen. Was hätte er gedacht von mir? Dass ich mich an ihn ranschmeiße? Fast muss ich über mich selber lachen. Eigentlich ist ja Kayden der Junge, der sich an jedes Mädchen ranschmeißt. Dennoch macht er dies nicht bei mir, was mich ehrlich gesagt wundert. Zwischen uns ist noch nie mehr passiert, als eine schlichte Umarmung oder ein kurzer schöner Moment. Auf einmal ist es so unbeschwert zwischen uns, keine unangenehme Stille und keine unerträgliche Spannung. Und das freut mich ungemein. Die Leute schauen uns nach und haben ein Lächeln auf den Lippen. Auf Anhieb frage ich mich wieso, aber da ich mich damit jetzt nicht auseinander setzen will, fokussiere ich mich wieder auf Kayden, der immer noch breit lächelt. Er hat so ein unfassbar schönes Lächeln, das seine Augen strahlen lässt. Das sollte er viel öfter tun, obwohl er das sowieso schon oft macht. Zum Glück!
Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, dass es bereits 22Uhr ist und mir wird klar, dass ich total die Zeit aus den Augen verloren habe. Das zeigt, wie vertieft ich die ganze Zeit in Kayden war... Dieser Zeitverlust ist aber nicht sonderlich schlimm, denn ich habe nichts mehr vor. »Wir bezahlen jetzt und dann fahre ich dich heim«,beschließt Kayden und auf einmal wirkt er ganz hektisch. Er läuft nicht einmal mehr zu unserem Tisch zurück, sondern klatscht Daniel die Dollar Scheine auf die Theke. Gierige Blicke richten sich auf das Geld, aber Daniel schnappt es sich rechtzeitig und winkt uns zum Abschied zu. »In Ordnung.« Auf eine gewisse Weise, bin ich aber traurig darüber. Ich will nicht, dass dieser Abend schon endet. Mittlerweile ist dieser Abend so schön und ich will noch viel mehr Zeit mit ihm verbringen. Auch wenn ich mir vor ein paar Stunden noch zugeschrieben habe, dass das mit Kayden ein Ende finden muss. Da sieht man mal, wie schnell sich meine Meinung ändern kann. Wir treten durch den Ausgang nach draußen und jetzt ist es schon ein wenig kälter. Ein leichte Gänsehaut überzieht mich und ich ärgere mich sofort darüber, keine Jacke mitgenommen zu haben. Wenn in New York die Sonne weggeht, ist es nämlich immer viel kälter. »Ist dir kalt?«,fragt Kayden auf einmal, als er die Gänsehaut auf meinen Armen sieht. »Nein«,lüge ich. Ich will nicht, dass er sich jetzt einen Kopf deswegen macht. Wir sind bald zu Hause und so kalt ist es ja nun auch wieder nicht. »Doch, schwindele mich nicht an«,weist Kayden mich zurecht und löst sich von mir. Ohne ein Wort zu sagen zieht er sich seine schwarze Lederjacke aus und legt sie mir um die Schultern. Prompt wird mir viel wärmer und ich lächele Kayden dankbar an. Er winkt nur ab und greift nach meinem Arm, damit ich mich wieder bei ihm einhake. Als wir am Auto sind, öffnet er mir wie vorhin die Beifahrertür. Nur nach wenigen Sekunden steigt er auch ein, startet den Motor und fährt mit aufheulendem Motor los. Er ist schon ein Angeber. Aber trotzdem finde ich das auf eine gewisse Weise total süß an ihm.
Nach mehreren Minuten Fahrt hält Kayden vor unserem Penthouse. Sobald ich aussteigen will, schüttelt Kayden den Kopf, steigt aus und macht mir die Tür auf. An der Hand führt er mich in die moderne große Lobby - vorbei an diesen ganzen Leuten und das ist ihm vollkommen egal. Gerade als ich mich ihm zuwende um mich von ihm zum zweiten Mal zu verabschieden, zieht er mich in den Aufzug und wartet darauf, bis sich die Türen schließen. Verwirrt mustere ich ihn. Was macht er da und warum ist er so verdammt nervös? Bevor ich meine Gedanken sortieren kann, drückt er mich an die harte Wand des Aufzugs. »Du sagst so göttlich heiß aus auf diesem Bullen.« Er haucht die Worte und seine Stimme ist tief und rau. Er fand mich heiß auf diesen Bullen? Wirklich? Ich schaue auf mich herab und mir wird bewusst, warum er mich womöglich heiß fand. Es muss ja gar unmöglich gewesen sein, nicht das Verborgene unter meinem Kleid zu sehen. Und wieder zeigt sich Kayden, der Junge, der nur auf Sex aus ist. Für einen kurzen Moment dachte ich, dass Kayden es vielleicht ernst meint. Und dann wird mir bewusst, dass er nur gewartet hat, bis ich völlig aufgehe und komplett offen ihm gegenüber bin. Was eine Strategie dieser Junge hat. Wie konnte ich nur so naiv sein? Ich spüre einen festen Knoten in meiner Magengrube und ich schlucke hart. Ich versuche den Kloß in meinem Hals wegzubekommen aber ich schaffe es nicht. Ein tiefes Stechen trifft in meine Magengegend. Voller Abscheu stoße ich ihn von mir. Kayden's Miene verdunkelt sich und er schaut mich verwirrt an.  »Was soll denn heiß gewesen sein?«,schreie ich ihn an und er zuckt zusammen. Diese Art von Reaktion hat er vermutlich nicht erwartet. »Warum fragst du das? Du natürlich!« Er tritt einen Schritt näher an mich heran und er wirkt bedrückt. Warum? Doch trotzdem weiche ich aus und ich muss lachen, es ist einfach nur sehr lustig, wie er wirklich denkt, er kann noch die Kurve bekommen. Das schafft er vielleicht bei anderen Mädchen, aber bei mir nicht. Ich bin nicht wie die anderen Mädchen. Zum Glück öffnen sich in dem Moment dir Aufzugstüren und ich laufe raus. Kayden versucht mir noch zu folgen, aber die Aufzugstüren schließen sich genau in dem Moment und er bleibt alleine in dem Aufzug zurück. Ich habe doch nicht überreagiert, oder?

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