{Hope}
Gerade als ich wieder zurück zu meinem Zimmer will, kommt Kayden aus seinem eigenen gelaufen.
»Hope«,räuspert er sich.
»Ja?«
»In Zwanzig Minuten draußen. Ich zeige dir die Stadt«,sagt er schlicht und zwinkert mir zu.
Verdammt, wie kann ein Mensch dabei nur so gut aussehen?
Ok. Stopp, Hope. Du hast dir was versprochen. Das muss aufhören.
Bevor ich überhaupt noch etwas antworten kann, saust er schon an mir vorbei, die Treppen hinunter.
Er trägt ein breites Grinsen auf den Lippen und ich frage mich, was er wohl vorhat. Im Gegensatz zu vorhin, hat sich seine Laune schon um Welten gebessert.
Es erleichtert mich, weil Kayden ohne seine gute Laune, nicht mehr Kayden ist.
Als ich wieder meine Gedanken sortiert habe, setze ich meinen Plan durch und gehe in mein Zimmer zurück. Eigentlich wollte ich mich draußen auf der Sonnenliege ein wenig bräunen, das hat sich jetzt aber wohl erledigt. Ist aber auch nicht sonderlich schlimm, das kann ich immer noch wann anders vollenden. Also mache ich mich frisch und ziehe mich um. Ein wenig gestylter als vorhin, weil ich gehe ja jetzt in die Stadt, das heißt viele Menschen würden mich zu Gesicht bekommen. Natürlich will ich einen guten Eindruck machen.
Ich habe ziemlich schnell eine Entscheidung getroffen. Ein rosa farbenes kurzes Kleid, mit Blumenmuster. Der etwas tiefe Ausschnitt, betont meine Oberweite perfekt.Schließlich als ich fertig bin, verabschiede ich mich noch von Hailey. Eathon habe ich nicht gesehen und meinen Vater ebenso nicht, der ist vermutlich immer noch in seinem Bürozimmer und treibt seine Geschäfte. Dann trete ich nach draußen und erblicke schon Kayden, der an das selbe Auto gelehnt ist, das auch Hailey besitzt, nur in blau.
Er ist noch in sein Handy vertieft, doch als er mich sieht, richtet er sich auf und steckt sein Handy weg. Wie bedeppert steht er erst mal da und betrachtet mich eingehend von oben bis unten. Unter seinem Blick überkommt mich mit Verlegenheit, aber auch ein wenig Selbstsicherheit.
»Du siehst mega aus«,sagt er mit seiner sexy Stimme, als er sich wieder gefasst hat und ich vor ihm stehe.
»Danke.« Ich lächele und fahre durch meine blonde Mähne.
»Ehm ja...«,auf einmal scheint er komplett nervös zu sein und ich frage mich warum das jetzt wohl so ist.
Er wendet sich von mir ab und - wie so die vielen Male - hält er mir die Beifahrertür auf und gewährt mir, mich in den Wagen zu setzen.
Dankbar lächele ich ihn an und warte darauf, dass er auch kommt und mir endlich sagt, was er wohl vor hat.
Endlich springt er in das Auto und startet den Motor.
»Was hast du vor?«,stelle ich endlich die Frage, die schon die ganze Zeit meiner Zunge liegt und darauf wartet, ausgesprochen zu werden.
»Nur ein bisschen rumführen.«
Wissend zwinkert er mir zu und ich lehne mich zurück. Allerdings glaube ich ihm das nicht ganz, sonst würde er daraus nicht so ein Geheimnis machen. Außerdem hat er diesen bestimmten frechen Gesichtsausdruck drauf, der zeigt, dass er innerlich irgendwelche Pläne schmiedet.»Wir sind da!«,ruft Kayden glücklich und steigt zuerst aus, um mir wieder beim Aussteigen Hilfe zu leisten. Die ich eigentlich nicht benötige, jedoch ist es schon ziemlich süß. Wir befinden uns am Anfang der Einkaufsstraße, wo schon mehrere Leute eifrig nach Outfits in den einzelnen Läden Ausschau halten. »Nein. Heute kein Shoppen, das steht ein anderes Mal auf dem Plan«,warnt er mich sofort. Dieser Junge scheint meine Vorfreude erkannt zu haben.
»Und wann?«,frage ich neugierig und lege mein süßestes Lächeln auf.
»Morgen, denn morgen Abend findet so eine Gala statt, bei der Firma deines Dad's. Eigentlich will ich dort nicht hin, aber ich mache es meiner Mum zuliebe. Sie bekommt irgendeine Ehrung.«
Damit stellt er mich zufrieden und eigentlich habe ich keine Lust darauf, die Kollegen meines Vaters kennenzulernen, dennoch liebe ich Galen. Mich dafür schick zu machen und mit meinem Erscheinungsbild alle Blicke auf mich ziehen zu können, gefällt mir nämlich.
Echt süß, wie sehr er seine Mutter liebt und was er alles für sie tut. Ich weiß, ich sage das so oft, aber es macht mich so glücklich.
»Na dann«,beginnt er nun und fängt an zu Laufen. Doch als er bemerkt, dass ich ihm nicht folge, sondern immer noch an der selben Stelle stehe und lächele, dreht er sich zu mir um und blickt mich fragend an.
»Jaja ich komme schon.« Ich verdrehe gespielt die Augen und kichere.
Zufrieden grinst auch er jetzt und führt mich durch die Straßen. Wir sprechen über jeden Unsinn und jede Kleinigkeit, jedoch wird unser Kuss auf keinerlei Weise angesprochen. Es bleibt bei Gesprächen über die Columbia, bei dem Klatsch und Tratsch und vielleicht ein bisschen bei intensiven Blicken. Die Leute drehen sich zu mir um und auch ein paar Mädchen haben sogar schon nachgefragt, woher ich das Kleid habe. In New York würde niemand einfach auf jemanden zukommen und sowas fragen, aber die Menschen aus West Palm Beach sind eben viel offener. Sie wirken alle glücklich und tragen ein breites Lächeln auf den Lippen.
Die Stadt ist wirklich schön, insbesondere das Flair, sich an der Küste zu befinden. Die Sonne brennt auf meiner Haut und hinterlässt ein wenig Farbe auf ihr. Man fühlt sich hier viel freier und entspannter, da auch die Leute nicht so gestresst wirken und lässig durch die Straßen laufen. Kein Gehetze, kein Anrempeln.
»Eis?«,reißt mich Kayden aus meinen Gedanken und zeigt auf einen Eiswagen, nicht weit entfernt von uns.
»Da sage ich nicht nein.«
Nach meiner sicheren Antwort führt er mich dorthin und fragt mich, was ich denn wünsche.
»Vanille.«
»Pff, du bist doch langweilig!«,klagt Kayden und schlägt sich mit seiner flachen Hand auf die Stirn. Gespielt verdreht er die Augen und schüttelt mit dem Kopf.
»Nein, ich liebe Vanille. Wage es ja nicht, über meine Vanille herzuziehen«,drohe ich ihm und zeige mit dem bloßen Zeigefinger auf ihn.
»Vanille ist langweilig«,provoziert er mich dennoch und grinst mich frech an.
»Du bist unwiderstehlich«,jammere ich und schlage ihm auf die Schulter. Doch das bringt ihn nur noch mehr zum Lachen und packt nach meiner Hand.
»Ich weiß.« Er spielt mit seinen Augenbrauen und klimpert mit seinen Wimpern. Ich pruste los und schon ein paar Sekunden später schmerzt mein Bauch vom vielen Lachen.
»Was kann ich Ihnen geben?«,unterbricht uns jetzt der Eisverkäufer aus unserem Gerangel. Ich reiße meine Hand aus seinem Griff und spüre wie mir die Hitze in die Wangen steigt.
Kayden gibt die Eissorten an und seine Stimme klingt augenblicklich sofort hart und zornig. Erst als ich wieder hochblicke und sehe, dass der Typ mich die ganze Zeit über anstarrt, weiß ich warum. Er hat diesen südländischen Stil, mit seinen dunklen Augen, den blauen Augen und dem dunkleren Teint. Der typische Macho eben. Mir entgeht dabei aber nicht, dass er locker schon um die dreißig ist und einen Ehering am Finger trägt. Ekelhaft.
»Hier spielt die Musik«,weise ich ihn darauf hin und zeige auf Kayden, der schon innerlich kocht.
Künstlich lächele ich ihn an und ziehe abwartend die Augenbrauen nach oben.
»Señora, tut mir leid, ich war abgelenkt von ihrer Schönheit. Eres guapísima! Noch nie habe ich eine solch schöne Frau zuvor gesehen.« Er zwinkert mir zu und mir kommt dabei die Gülle hoch. Ich konnte es noch nie leiden, wenn Männer sich so offen und pervers auf Frauen zugehen und sie versuchen mit ihrem Charme rumzukriegen.
»Darüber bin ich mir bewusst, señor. Leider bin ich aber die falsche Adressantin für Geflirte dieser Art, ihre Frau ist dafür sicher offen. Nehmen Sie die Bestellung meines Freundes auf und fertig«,spreche ich meine Meinung unverblümt aus und versuche dabei sachlich zu bleiben. Der Mann ist völlig perplex von meiner Ansage, gibt aber nach und wendet sich an Kayden.
Danach zieht mich Kayden sofort von dort weg und führt mich in den Schatten einer Palme.
»Dein Freund also?«
Hoffnung funkelt in seinen Augen und er legt seine Hände auf meine Hüfte.
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My Happy-End
RomanceCinderella, Ariel, Aurora. Das Happy-End, das diese bekommen hatten, wünschte sich Hope schon ihr Leben lang. Hopes Leben scheint auch perfekt zu sein. Studentin an einer der renomiertesten Universitäten in New York, geliebte Tochter und Freundin...