Kapitel 31

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Die restliche Zeit in Paris verging so schnell. Eliana und ich haben uns schon Gedanken gemacht, wie wir mit der Situation umgehen könnten. Einfach würde es sicher nicht werden, aber sonst nimmt das alles nie ein Ende. Wir müssen Jakob ein Ende setzen.

Eliana würde die Tage erstmal zu mir kommen. Wie auch die vergangen Tage wird sie den Kontakt zu Jakob und Elisa meiden. Wir dürfen einfach keine Angst haben. Doch irgendwie habe ich trotzdem Angst. Ich kenne Jakob doch nicht und weiß nicht, wozu er alles in der Lage ist. Wieder schwirrten diese Gedanken in meinem Kopf, was wäre, wenn er ihr zu nahe kommt, sie sogar vergewaltigen möchte? Schreckliche Vorstellung, das muss ich schnell wieder aus meinem Kopf schlagen.

„Mark, ich hab Angst. Meinst du wirklich, dass wir das so machen sollten?" Wir saßen gerade im Bus, der nach Berlin fuhr, Eliana neben mir und Milia auf meinem Schoß. Die kleine bestand darauf und was dagegen hatte ich nicht. Nein, im Gegenteil, es freute mich sehr, dass sie auf meinem Schoß sitzen möchte.

„Vertrau mir. Irgendwie schaffen wir das schon. Oder möchtest du genau das machen, was sie von dir verlangen?" Sie schüttelte den Kopf und legte ihn auf meiner Schulter ab.

„Hat sich Elisa eigentlich nochmal bei dir gemeldet?" fragte ich nach einer Weile. „Nein, nach dem Treffen kam nicht wirklich was von ihr, aber ich habe ihre und Jakob's Nummer blockiert. Ob das so gut war, keine Ahnung."

Je näher wir Berlin kamen, desto nervöser wurde ich. Doch irgendwie fand ich die ganze Situation komisch. Erst drohten sie MEINER Eliana und lassen sie anschließend in Ruhe? Ich versteh's nicht. Was in deren Köpfe vor sich geht interessiert mich auch mal.

Eliana's Sicht

Man, diese ganze Situation ist komisch. Trotz dem Treffen mit Elisa und Jakob, blieb er die Tage bei mir. Ich bestand darauf. Leichtsinnig war das schon, wenn sie das wüssten, wäre ich sicher tot.

Mein Kopf ist durcheinander, so viele Gedanken schwirrten in meinem Kopf, die mich zum nachdenken brachten, die mir aber vor allem Kopfschmerzen bereiteten.

Sie haben mir gedroht und was mach ich? Ich lasse Mark einfach bei mir schlafen und fahre mit ihm nach Paris. War das jetzt dumm von mir?
Riskant war es, ist es noch immer. Doch ich möchte nicht eine Puppe für die beiden sein, die alles macht, was sie verlangen.

Vielleicht war es auch das richtige mich zu wehren, nicht das zu machen, was sie wollen. Erst bekam ich ein schlechtes Gewissen, doch jetzt denke ich, dass es besser wäre, wenn ich trotzdem was mit Mark mache. Ich liebe ihn.

Mark holte mich gerade aus meinen Gedanken. „Woran denkst du?" „Mhm," gab ich als knappe Antwort. „Hab über Jakob und Elisa nachgedacht. Ich mache das Richtige, das weiß ich." Genau, ich wusste was ich mache. Meinen Gefühlen folgen, aus dem Bauch heraus entscheiden. „Ich lasse mich nicht von denen unterkriegen. Die können sich jemand anderen suchen." Mark war stolz auf mich, dass sowas aus meinem Mund kam. Genauso stolz war ich auch auf mich.

„Jakob könnte bestimmt nicht das Sorgerecht für Milia kriegen. Jemand der kriminell ist, bekommt sicher nicht deine Tochter. Wir werden Beweise sammeln und beide zur Polizei bringen." Das ist mein Mark, so wie ich ihn damals kennen und lieben gelernt habe. Für nichts und niemand auf der Welt möchte ich ihn eintauschen.

Nach ein paar Stunden Fahrt kamen wir wieder in Berlin an. Milia schlief auf Mark's Arm. Einfach nur goldig das zu sehen. Wer weiß, vielleicht nennt ihn Milia mal ‚Papa'. Falls das passieren sollte, werde ich sicher in Tränen ausbrechen vor Freude.

„Mark, nehmen wir uns ein Taxi? Ich kann das so nicht." „Dir passiert-"
„Das ist mir klar, aber wir haben nicht gerade wenig Gepäck und du hast Milia auf dem Arm." Ein Grund war noch, dass Jakob und Elisa mich erstmal nicht sehen sollten, wie ich zu Mark gehe. Beide wissen, so weit ich weiß nicht, wo er wohnt. Jakob erst recht nicht.

Also nahmen wir ein Taxi und fuhren zu Mark. „Ähm, Mark, wir haben gar nicht bedacht, wo Milia schlafen sollte. Ich habe Zuhause noch ein Reisebettchen, für ein paar Tage wäre es sicher in Ordnung." In Mark's Wohnung fühlte ich mich wohl, irgendwie sicher und aufgehoben. Ob ich mich in meiner Wohnung auch so fühlen würde?

Auch wenn gerade die Angst von vorhin nicht mehr da ist, kann ich die Ruhe in mir nicht ganz finden. Ich hatte so ein komisches Gefühl in mir, fühlte mich seltsam.

„Mark, darf ich dein Auto haben? Ich würde gerne alleine fahren. Milia sollte lieber schlafen, sie sieht so fertig aus." Er überreichte mir seine Autoschlüssel. „Pass auf dich auf," sagte er bevor ich ging und legte seine Lippen auf meine.

Also stieg ich ins Auto und fuhr zu mir nach Hause. Dabei fühlte ich mich immer seltsamer, so unsicher. Keine Angst aber da war so ein komisches Gefühl im Bauch. So, als würde etwas passieren. Nein, bestimmt nicht. Sicher denke ich gerade nur zu viel nach. Mit wird nichts passieren....

Ich bin ein bisschen spät mit diesem Kapitel, was mir auch leid tut. Gestern ging es mir den ganzen Tag nicht gut und habe deshalb viel geschlafen.

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