Kapitel 47

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War Mark etwa so schnell? Meine Augen waren noch immer geschlossen, ich war einfach zu erschöpft. Oder hat Mark etwas vergessen? Hatte er nicht alles dabei? In mir breitete sich ein unwohles Gefühl aus. Irgendwas stimmte hier nicht.

„Hey Stopp, was machen Sie da?" rief eine Krankenschwester. Sofort öffnete ich meine Augen. Jakob stand vor dem Bett von Milia, ihr Glas in einer Hand und ein kleines Flässchen mit einer Flüssigkeit in der anderen Hand. Woher weiß der, dass ich hier bin? Diese Frage stellte ich mir alles erstes.

„Ich mache hier nichts. Ich besuche nur meine Freundin und meine Tochter. Ich dachte, ich könnte etwas helfen sie wieder gesund zu machen." Von vorne bis hinten gelogen. Ihn hier zu sehen machte mich mehr als wütend. „Jakob, jetzt sag mal was du hier möchtest. Ich bin nicht deine Freundin und außerdem bist du nicht Milia's Vater." Erzeuger trifft es wohl eher, aber auf keinen Fall Vater.

Ohne zu zögern rief ich die Polizei an. Dieses Bild, er mit Glas und Flasche in der Hand kann nichts gutes heißen. „Woher weißt du eigentlich, dass wir hier sind?" fragte ich nach dem Anruf. Jakob grinste mich nur frech an. „Du hast keinen Grund die Polizei zu rufen, mein Püppchen." 'Mein Püppchen' Das kotzt mich an. Ich bin nicht sein Püppchen und werde es auch nie sein.

„Was machen Sie hier? Sie haben hier nichts zu suchen. Aber geben Sie mir mal bitte diese kleine Flasche, das sieht nach nichts Gutem aus." Er verschränkte die Arme und blieb stur. Am liebsten würde ich ihm den Hals umdrehen, so wütend bin ich auf ihn. Ich könnte glatt explodieren vor Wut.

„Du lässt meine Tochter in Ruhe Jakob. Sie hat Dir nichts getan. Warte mal, wolltest du meine Tochter umbringen?" Nur ruhig bleiben, alles wir gut. Die Polizei wird sicher auch gleich hier sein. Seine Tropfen, oder was auch immer in dieser Flasche war sah wirklich nicht gesund aus und erinnerten mich irgendwie an K.O Tropfen.
„Ich doch nicht, was denkst du denn von mir?" Man beachte seine Ironie. Die Krankenschwester, die so an meiner Seite war, gab dem Personal Bescheid, dass jeden Moment die Polizisten eintreffen könnten.

Ein Glück, dass Milia tief und fest schlief und nichts mitbekam. Vor dem Eintreffen der Polizisten kam auch Mark schon wieder. Was mich allerdings wunderte war, dass Jakob nicht die Flucht ergriff. Er stand neben dem Bett von Milia, mit dieser kleinen Flasche in der Hand und rührte sich nicht.

„Schatz, was ist hier los? Was macht Jakob hier?" „Tja, mein Ex wollte so wie es für mich aussieht unsere Tochter umbringen. Er hat da so eine Flüssigkeit in einer kleinen Flasche und wollte es in Milia's Glas schütten. Er ist einfach nur krank." Warum kann er uns nicht einfach in Ruhe lassen? Er hat sein Leben und wir haben unser Leben, wo er kein Teil davon ist. Hat er aus der Zeit hinter Gittern nichts gelernt? Nicht verstanden, dass ich nichts von ihm möchte und nur froh bin, dass er kein Teil mehr meines Lebens ist?

„Elisa hat mir erzählt, dass Milia eigentlich meine Tochter ist." Nun wurde alles klarer. Trotzdem ist das mehr als nur krank. „Was weißt du denn schon? Mark ist ihr Vater." Jakob lachte nur dumm. „Nein, ich weiß, dass Milia meine Tochter ist. Wenn man genau hinschaut sieht man eine kleine Ähnlichkeit." Er machte mich wirklich mehr als wütend. „Zu einer Vaterschaft gehört mehr als nur die Zeugung. Und Mark ist wie ihr Vater, egal ob leiblich oder nicht." Zum Glück kam kurze Zeit später schon die Polizei ins Zimmer und kümmerte sich um uns, besonders um Jakob.

„Herr Zimmer, geben Sie uns mal bitte diese kleine Flasche und sagen Sie uns, was Sie machen wollten." Frech grinsend überreichte er es dem Polizisten. Ihm war es egal, ob er wieder hinter Gittern kommen würde oder nicht. Er wollte mich nur fertig machen.

„Und Sie haben diese KO-Tropfen in dieses Glas gegeben, damit die Kleine stirbt? Tut mir leid wenn ich das jetzt so sage, aber Sie sind krank." Er schüttelte stark den Kopf und legte ihm Handschellen an. „Sie hat doch nichts besseres verdient. Sie verheimlicht mir, dass ich eine Tochter habe. Dann hat sie nen neuen Freund. Ich hasse Kinder. Ich wollte sie aus der Welt schaffen. Du hast es nicht anders verdient Eliana!"

Das traf mich wirklich. Er wollte tatsächlich meine Tochter töten. Seine Tochter? Hat dieser Mensch denn kein Herz? Wie kann man das nur übers Herz bringen? Die eigene Tochter!? Mark traf es genauso wie mich. Erschüttert schaute er mich an und nahm mich erstmal fest in den Arm.

„Jakob, das ist krank. Du bist ihr Erzeuger und möchtest sie umbringen? Dieses Kind hat dir nichts getan. Und bewusst habe ich Dir verschwiegen, dass du ein Kind hast. Du bist ein Mensch ohne Herz. Jetzt sag mal, woher weißt du, dass wir hier sind?" Er überlegte nicht lange. „Bin euch gefolgt. Das mache ich schon seid Tagen, genauso wie Elisa, bevor sie im Gefängnis landete."

„Du bist krank Jakob."
Das waren meine letzten Worte an ihn, bevor ihn die Polizisten mitnahmen. Er würde wieder hinter Gittern kommen, auf Bewährung war er noch, was das einfacher machte.

Mark's Sicht

Ich war einfach nur noch erleichtert, dass Jakob und Elisa weg waren. Fürs Erste könnten wir normal weiter leben. Wir können uns um das Baby und Milia kümmern. „Schatz, ich werde meine Tour absagen und mich mehr zurückziehen. Du, ihr drei braucht mich." Sie hat das nie von mir verlangt, wäre aber vermutlich das Beste für uns, bis die Kinder wohl etwas größer sind.

„Ich werde weiter Musik machen, aber ich werde so weit es geht die meiste Zeit in Berlin sein. Jetzt wird unsere Milia erstmal Gesund. Und dann sehen wir weiter." Ich küsste sie leidenschaftlich, von jetzt an war alles perfekt. Mir fiel echt eine große Last von den Schultern. Von nun an brauchte ich nicht nicht mehr so große Sorgen um Eliana zu machen. Die zwei komplizierten Menschen waren nicht mehr da. Da würde ich mal sagen, dass wir jetzt so richtig loslegen können.

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