chapter 29

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Chapter 29 –
Life goes on

In der Schule ist alles beim Alten. Ich werde noch immer angestarrt, aber es ist besser geworden und ich komme um einiges besser damit klar, wenn sich die Menschen zum tuscheln umdrehen, wenn ich in der Nähe bin. Ich lerne allmählich, damit umzugehen und akzeptiere, dass sie niemals komplett damit aufhören werden, sich in mein Leben einzumischen.

Zumindest solange, bis kein neues skandalöses Gerücht in die Welt gesetzt wird, und das traurige ist, dass das wahrscheinlich garnicht mehr so lange dauern wird. Für mich selbst ist es eigentlich gut, aber für die Person, über die dann getuschelt wird, empfinde ich einfach nur Mitleid.

Menschen werden einfach nie daraus lernen.

Es ist ein ewiger Teufelskreis...

»Wie fandest du die Nacht des Jahres jetzt eigentlich zurückblickend? Wurden deine Erwartungen erfüllt?«, fragt mich Olivia, während wir den Korridor entlang laufen und meine Gedanken schweifen wiederwillig zurück zu dem Gespräch mit Derek und unseren Kuss.

Doch Olivia kann ich schlecht sagen, dass ich rückblickend auf den Abend nur an eine Person denken kann, und zwar an Derek. Schließlich weiß sie von nichts, was zwischen uns passiert ist. Um genauer zu sein weiß niemand, was zwischen mir und Derek ist, oder wohl eher war.

Und wahrscheinlich ist ihm das auch ganz recht so.

Aber ich sollte mich nicht beklagen. Schließlich sind genug Gerüchte über mich in Umlauf und ich habe mir nun schon genug Feinde gemacht, ich brauche nicht noch riskieren, dass mich alle Mädchen hier hassen, weil ich ihnen ihren Traumtypen weggeschnappt habe.

Auch, wenn das sowieso unmöglich ist.

Schließlich hat Derek kein Interesse an mir.

»Hallo? Erde an Vera?«

Ich blinzle benommen und befinde mich im nächsten Moment wieder im hier und jetzt. Liv sieht mich lachend an, als wir an ihrem Spind innehalten und sie ihre Bücher austauscht.

»Sorry, was war nochmal deine Frage?«, nuschle ich, während ich mich in der Gegend umsehe. Doch sobald ich bemerke, dass ich wie von selbst Ausschau nach einer bestimmten Person halte, reiße ich mich zusammen und konzentriere mich vollkommen auf das Gespräch.

Liv lächelt. »Wie fandest du die Party?«

»Sie war... besonders?«, antworte ich nur, unsicher, ob dieses Wort diesen absolut komischen Abend beschreibt. »Auf so einer Party war ich auf jeden Fall noch nie zuvor. Die Location war traumhaft, es waren unfassbar viele Menschen dort und die Atmosphäre war eigentlich auch gut, dafür, dass unter all den Personen auch echt gruselige Gestalten waren.«

Liv nickt. »Das freut mich. Ich fand es auch atemberaubend. Das Warten hat sich wie jedes Jahr gelohnt.«

»Das kann ich mir vorstellen. Du bist richtig aufgeblüht.«, entgegne ich nur lachend und bekomme einen kritischen Blick von Olivia zugeworfen, den ich mit einem unschuldigen erwidere.

»Okay, ich muss langsam los.« Ich deute auf den Gang hinter mir. »Ich darf nicht nochmal zu spät zu Literatur kommen, Frau Boston würde mir den Kopf abreißen.«

»Alles gut, ich muss auch langsam. Wir sehen uns in der Mittagspause.« Mit diesen Worten schließt Liv ihren Spind und verschwindet in die andere Richtung.

Seufzend mache ich mich auf den Weg zum Kursraum, doch werde überraschenderweise mitten im Gang von jemanden aufgehalten, der sich nach genauerem hinsehen als Mr. Kennedy persönlich herausstellt.

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