chapter 31

18K 718 117
                                    



Chapter 31 –
Every heart has already had enough
    

Ich halte das nicht mehr aus.

Ich hatte zwar vor, Derek bewusst aus dem Weg zu gehen und nie wieder auch nur in seine Richtung zu gucken, vor allem nach dem, was er in der letzten Zeit bei mir abgezogen hat, doch nun, nach diesem verdammten Gespräch mit Rider, kann ich einfach nicht anders, als ihn am nächsten Tag in der Highschool zu suchen.

Denn ich werde ihn zu Rede stellen. Und es ist mir egal, ob das jetzt eine gute oder schlechte Idee ist, denn ich muss einfach nur wissen, was um alles in der Welt Derek mit Rider zutun hat, woher sie sich kennen und was Rider damit meinte, als er sagte, Mädchen, die sich auf ihn einlassen, sind bisher noch nie ohne Schmerz davon gekommen. Was wollte er mir damit weiß machen? Das ich die nächste bin? Die nächste, der... was genau passiert?

Oh Gott...

Ich werde langsam verrückt.

Diese Fragen machen mich irre, weil sie mir einfach keine Ruhe geben.

Wie soll ich nach dem, was Rider mir gesagt hat, einfach weiter machen und so tun, als wäre nichts? Wie könnte ich weiter machen, nach dem, was ich gesehen habe? Rider hat dieses Mädchen nicht nur verängstigt, er hatte ein verfluchtes Messer gezückt. Er hatte wahrscheinlich vor, ihr wehzutun.

Das alles ist schon lange kein Spiel mehr...

Oh man....

Ich muss herausfinden, was wirklich dahinter steckt. Dazu habe ich alles recht. Ich meine, – nein, ich bin mir sicher, dass ich nun auch irgendwie da drinnen stecke und da habe ich doch das Recht, mindestens zu wissen, worauf Rider damit hinaus wollte.

Und da ich mir diese Antwort schlecht von Rider selbst holen kann, – zumal ich viel zu große Angst habe, – muss ich sie mir nun wohl oder übel von Derek holen...

Ich schrecke aus meinen Gedanken, als meine Augen endlich an der Person hängenbleiben, nach der ich schon die halbe Mittagspause lang gesucht habe. Derek steht da, in seiner vollen Größe, in seiner vollen Präsenz, in seinem gesamten Wesen, dass vollkommener nicht sein könnte.

Ich schlucke schwer, als mein Herzschlag wieder beginnt sich zu beschleunigen und reiße mich zusammen, als ich mit wackeligen Schritten auf ihn zulaufe.

Derek erkennt mich erst dann, als ich bei ihm angekommen bin und sieht ziemlich überrascht aus, und das Schlimmste ist, ich kann es ihm noch nicht einmal verübeln, da ich in seiner Lage auch nie damit gerechnet hätte, dass ich so schnell wieder auftauche. Aber ich habe schließlich keine andere Wahl, mehr oder weniger. Zumindest lässt mir dieses komische Gefühl in mir keine andere Wahl, als mit allem auszupacken, was mir keine Ruhe gibt.

»Vera?«

Ich folge Derek's Stimme und erwidere seinen zum Teil... besorgten Blick benommen. Nein, dass bilde ich mir ein. Derek ist doch nicht besorgt, und schon garnicht, wenn es um mich geht. Ich schlucke schwer und versuche die Trockenheit in meinem Hals zu überspielen, als ich den Mund öffne, bereit, alles herauszulassen. Doch obwohl ich etwas sagen möchte, kommt kein Wort über meine Lippen.

Derek zieht die Brauen zusammen und macht einen Schritt auf mich zu. »Ist alles okay?«, fragt er dann, und er hätte mich fast wieder in seinen Bann gezogen, hätte ich mich nicht im letzten Augenblick an all den Leid erinnert, den er in mir verursacht hat.

Ich schließe die Augen für einen Moment und atme tief durch, um mich endlich wieder in den Griff zu bekommen und Derek mit dem kühlsten Blick zu mustern, den ich aus meinem Herzen aufbringen kann. »Rider...«, beginne ich und beinahe sofort verändert sich etwas in seinem Blick. Er sieht sich in der Gegend um und zieht mich an die Seite, weiter weg von unseren Mitschülern, die schon begonnen haben, sich vereinzelt zu uns umzudrehen.

Deep Heart ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt