Ich starre Rider weiterhin an, doch erwidere nichts mehr. Stattdessen nicke ich nur und möchte mich gerade verabschieden, als mir einfällt, dass ich eine Sache schon seit längerem loswerden wollte.Etwas, dass ich nun endlich sagen kann, da Rider weiß, dass ich nun auch bescheid weiß.
»Eine Sache noch«, setzte ich deshalb an und erlange damit wieder seine Aufmerksamkeit. Rider blickt mir direkt entgegen und ich bemerke erneut, wie nah wir uns stehen. Deshalb räuspere ich mich und trete einen kleinen Schritt zurück, ehe ich wieder das Wort ergreife. »Tut mir wirklich leid, dass Leslie sowas durchmachen musste... Und genauso sehr tut es mir leid, dass du es auch tun musstest.«
Rider scheint dies nicht direkt erwartet zu haben, denn er öffnet den Mund leicht, sagt jedoch nichts dazu. Stattdessen schließt er einfach nur die Augen und der Gedanke, dass er sich an alles grauenvolle zurückerinnert, tut mir im Herzen weh. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb ich ihm mitfühlend die Hand auf die Schulter lege. Was genau in dem Moment über mich kommt, weiß ich nicht und werde ich wahrscheinlich auch niemals erfahren. »Ihr beide habt das wirklich nicht verdient...«, füge ich dann noch leise hinzu, ehe ich meine Hand wieder zurückziehe und die Lippen zusammenpresse.
»Danke«, bringt Rider mit rauer Stimme hervor, ehe er die Augen wieder öffnet und in meine sieht. Und diesmal erkenne ich tatsächlich keine Wut mehr. Ich erkenne nur noch eine tiefgründige Trauer. »Sie hat es wirklich nicht verdient.«
Ich öffne den Mund und will ihm zustimmen und mich dann verabschieden, als ich plötzlich Schritte wahrnehme. Ehe ich die Chance habe, mich umzudrehen, höre ich schon, wie sich jemand räuspert. Mein Kopf schießt erschrocken zur Seite und ich halte die Luft an, als ich Derek erkenne, der alles andere als erfreut aussieht. Er starrt mich total entgeistert an und fixiert dann Rider mit einem Blick, der mein Herz zum rasen bringt. Mein Blutdruck schießt in die Höhe und als Rider sich dann auch Derek zuwendet und wieder diese komische Wut in seine Augen tritt, bekomme ich Panik.
»Derek, was machst du denn hier?«, entkommt es mir total überrumpelt und ich kann nicht glauben, dass ich richtig sehe. Wir haben doch ausgemacht, dass er zunächst nicht mit Rider spricht. Er hat es mir versichert!
»Das fragst du allen Ernstes mich? Was hast du bei ihm zu suchen, Vera?«, schießt Derek zurück und kommt dann auf mich zu, um nach meiner Hand zu greifen und mich zu sich zu ziehen. Er glaubt, mich vor Rider beschützen zu müssen, dabei hat er keine Ahnung, dass ich diejenige sein sollte, die ihn vor ihm beschützt. Denn mir will Rider nichts antun.
»Sie hat versucht, mich davor abzuhalten, dir direkt den Kopf abzureißen«, antwortet Rider an meiner Stelle, der mit einem dunklen Blick zu Derek sieht.
»Ich habe dir doch klar gemacht, dich von ihr fern zu halten«, knurrt Derek und stellt sich vor mich, wodurch er nun direkt vor Rider steht.
Rider lacht falsch. »Wird ja immer lustiger, echt. Sie hat mich gesucht, um mit mir zu reden. Nicht andersrum.«
Derek dreht sieht für einen Moment zu mir und ich kann mir vorstellen, dass er sich verraten fühlt, doch ich werde ihm alles erklären, sobald wir in Ruhe miteinander sprechen können. Er wird es verstehen, dass weiß ich.
Derek räuspert sich, ehe er sich wieder Rider zuwendet und sein Oberkörper sich im selben Moment verspannt. »Jetzt bin ich ja da. Und ich werde nicht gehen, bevor wir diese Sache klären.«
Rider wird wieder todernst. »Ich weiß, dass du da mit drinnen hingst.«
»Das stimmt nicht.« Derek presst den Kiefer zusammen. »Wer hat sowas behauptet? Von wo kommen diese abgefuckten Hirngespinste?«
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Deep Heart ✓
RomanceDerek King lässt keinen mehr an sich ran. Das wird Vera gleich nach ihrer ersten Begegnung mit dem attraktiven und geheimnisvollen Kerl erzählt. Doch das schreckt Vera nicht ab, ganz im Gegenteil. Sie fühlt sich magisch von ihm angezogen und ihr Int...