Chapter 13 –
Don't take me back| Vera |
Let me down slowly •
Alex BenjaminAls ich mich eine Stunde später in mein Bett fallen lasse, weiß ich, dass es endlich vorbei ist. Ich bin den mitleidigen Blicken der anderen entkommen und kann mich jetzt erstmal für eine lange – lange Zeit von meinen Mitschülern und allen anderen Menschen da draußen abschotten.
Ich atme tief durch und versuche einen klaren Gedanken zu fassen, doch es ist unmöglich. In meinem Kopf spielt sich die Situation von vorhin immer und immer wieder ab und ich fühle mich, als würde ich langsam keine Luft mehr kriegen. Mein Hals schnürt sich zu und immer weniger und weniger Sauerstoff schafft es hindurch zu kommen.
Ich... ich habe Olivia vertraut. Ich habe ihr ehrlich vertraut. Sie war die erste, der ich das mit Mum erzählt habe. Sie... sie war meine Freundin.
Nein, dass war sie nicht.
Gott, ich bin so naiv!
Wie konnte ich nur glauben, dass ich ihr vertrauen kann? Wie konnte ich nur?
Ich bin einfach nur dumm. Durch und durch dumm. Ich vertraue den falschen Menschen und flüchte vor denen, zu denen ich bisher immer ehrlich sein könnte und die immer für mich da waren. Ich bin ein schlechter Mensch und anscheinend bereue ich gerade für all meine schlechten Taten.
Und doch kann und möchte ich nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert ist. Die ganze Schule weiß davon Bescheid. Alle wissen es. Olivia, George, Zoe... sogar Derek.
Derek...
Widerwillig erinnere ich mich an den Blick zurück, mit dem er mich vorhin angesehen hat. Er hatte tatsächlich Mitleid. Etwas weiches lag in seinen Augen, und auch wenn es nur für einen kleinen Augenblick zu sehen war, habe ich es bemerkt. Ich habe es bemerkt, da sein Blick sonst immer Kälte und Gleichgültigkeit ausgestrahlt hat. Doch anscheinend hat selbst der Kerl, der mich einen Tag zuvor noch vor der der ganzen Schule blamiert und bloßgestellt hat, ganz plötzlich Mitgefühl.
Gott, ich kann das einfach nicht mehr.
Reicht es denn nicht, wenn ich mich selbst bemitleide? Warum müssen es auch noch andere tun?
Schweratmend wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht und richte mich wieder auf. Mein Blick fällt auf mein Handy und mir wird übel. Seit dem letzten Mal habe ich es aus gelassen und nicht ein einziges Mal angerührt.
Ich bin nicht besser als Olivia.
Kein Stück.
Ich habe meine Freunde ohne ein Wort verlassen und konnte ihnen noch nicht einmal ihre Fragen beantworten. Ich konnte mich nicht dazu bringen, das Richtige zu tun.
Ich schlucke schwer, doch der Klos in meinem Hals will einfach nicht verschwinden. Schniefend greife ich nach meinem Handy und schalte es nach einigen Minuten des Zögerns an. Nachdem ich meinen Pinn eingebe, erscheinen auch schon etliche neue Nachrichten und mein Herz fängt an schneller zu schlagen.
Nervosität macht sich in mir breit und ehe ich überhaupt etwas tun kann, lasse ich mein Handy los. Es fällt mir auf den Schoß und wieder einmal sehe ich es einfach nur an.
Ich bin zu feige.
Ich kann mich ihren Worten nicht stellen.
Ich bringe es einfach nicht über mich.
Mit einem Mal springe ich auf. Sobald meine Beine auf dem Boden aufkommen, höre ich, wie es auch mein Handy tut, das kurz zuvor noch auf meinen Schoß lag. Ich will gerade danach greifen, als es an der Tür klingelt. Ich halte inne und richte mich irritiert auf.
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Deep Heart ✓
RomantizmDerek King lässt keinen mehr an sich ran. Das wird Vera gleich nach ihrer ersten Begegnung mit dem attraktiven und geheimnisvollen Kerl erzählt. Doch das schreckt Vera nicht ab, ganz im Gegenteil. Sie fühlt sich magisch von ihm angezogen und ihr Int...