chapter 70

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Der Abend verläuft unglaublich schön. Wir schauen uns zusammen den Film an, essen Pizza und andere Snacks und reden dabei immer wieder über die komischsten Dinge, die uns einfallen. Demnach verbringen wir mehr als die Hälfte der Zeit damit, zu lachen und ich war geschockt über mich selbst, denn ich habe mich wirklich über die dümmsten Dinge lustig gemacht.

Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich so kurz nach Mum's Tod einen ganzen Abend lang unbeschwert und sorgenfrei verbringen kann oder das ich noch immer dazu in der Lage bin, andere Menschen so zum Lachen bringen zu können.

Umso trauriger war ich dann, als der Abend sein Ende genommen hat und ich mich von den anderen verabschieden musste. Sobald ich dann wieder alleine zu Hause bin, schweifen meine Gedanken zurück zu Derek und ich greife nach meinem Handy, in der Hoffnung, eine neue Nachricht von ihm angezeigt zu bekommen, doch als ich noch immer nichts sehe, seufze ich nur und lege mein Handy enttäuscht auf den Tresen zurück.

Was Derek gerade wohl tut? Ob er noch immer bei Rider ist? Was auch immer der Fall ist, ich hoffe ganz einfach, dass es ihm gut geht...

Als mein Handy im nächsten Moment vibriert, macht mein Herz einen kleinen Hüpfer und ich greife danach, mit dem Gedanken an Derek. Doch als ich erkenne, dass es Dean ist, bin ich überrascht.

Ich drücke auf seine Nachricht.

Dean
22:49
Ich hoffe, es geht dir gut. Hast du Samstag vielleicht Zeit? Dann können wir uns endlich treffen und über alles reden.

Ich halte für einen Moment inne und atme tief durch, ehe ich ihm zurückschreibe, dass ich einverstanden bin. Denn ich will endlich alles vom Tisch haben. Ich möchte das mit Dean klären und hoffe, dass alles wieder gut zwischen uns wird. Auch, wenn ich weiß, dass nichts mehr wie früher sein kann, will ich zumindest, dass wir wieder Freunde werden.

Das ist mein einziger Wunsch...

Ich zucke zusammen, als es an der Haustür klingelt und werde mit einem Mal unruhig. Die anderen sind nämlich schon weg und Dad meinte, er kommt erst sehr spät nach Hause, weil er nach der Arbeit noch auf eine Feier eines engen Arbeitskollegen geht. Das heißt, ich erwarte eigentlich niemanden.

Langsam steuere ich auf die Türe zu und versuche, meinen schnellen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen, als ich vorsichtig durch das Türloch schaue und erleichtert ausatme, als ich Derek erkenne. Ich öffne ihm erfreut und zugleich verwirrt die Tür, da ich wirklich nicht mit ihm gerechnet hätte.

»Du bist ein bisschen spät dran, die anderen sind gerade–«, beginne ich belustigt, doch halte mitten im Satz inne, als meine Augen auf seine treffen. Die Luft in meinem Körper entweicht mit einem Mal und meine Augen schweifen verwirrt über Derek's Gesicht, in der Hoffnung, eine Erklärung für den komischen Ausdruck in seinen Blick zu finden, doch ich werde nicht fündig.

Das einzige, was mir auffällt, ist, dass ich Derek noch nie... so gesehen habe....

»Derek?« Ich mache einen Schritt auf ihn zu und sehe unsicher zu ihm auf. »Was ist passiert?«, frage ich dann und schlucke, als er mit diesem leeren und doch so emotionsgeladenen Blick direkt an mir vorbei sieht und sich überfordert durch die Haare fährt, ehe er ohne auf meine Frage zu antworten ins Haus deutet. »Kann... kann ich rein?«

Ich nicke sofort und mache ihm Platz, damit er ins Innere kann. Gleich nachdem er das Haus betreten hat, komme ich ihm nach und schließe die Tür hinter ihm wieder. Dann, als ich mich wieder zu ihm drehe, bin ich so überfordert, dass ich nicht weiß, was ich noch sagen oder fragen könnte.

»Derek... ist was passiert? Du... du wirkst so abwesend...«, beginne ich, halte jedoch erneut inne, als Derek den Kopf schüttelt und sich dann über die Augen reibt.

Deep Heart ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt