chapter 35

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Als ich das nächste mal meine Augen öffne, finde ich mich in einem dunklen Raum wieder und ich brauche einen Moment, um zu realisieren, dass dies nicht mein Zimmer ist und ich keine Ahnung habe, in wessen Bett ich gerade liege. Panik macht sich in mir breit, während ich mich blitzschnell aufrichte und im spärlich beleuchteten Zimmer umsehe.

Oh mein Gott.

Gerade, als ich glaube, ich würde an Ort und Stelle zusammenklappen, erkenne ich eine Gestalt auf dem Balkon und muss schwer schlucken. Das... ist das Derek?

Ich sehe die Person, die ganz klar männlich ist, zwar nur von hinten, doch ich habe ganz einfach dieses Gefühl, dass mir sagt, dass es Derek ist. Und als sich die Person im nächsten Moment zur Seite dreht und mir ihr Seitenprofil zuwendet, bin ich mir ganz sicher. Mit einer Zigarette in der Hand steht Derek da, mitten in der Nacht. Der Mond und die Sterne sind die einzigen Lichtquellen, und doch erscheint es mir, als würde ich ihn in seiner vollen Pracht dort stehen sehen.

Ein komisches Gefühl übermannt mich, doch es hält nur für einen Moment an, denn als ich mir meiner Lage bewusst werde und so langsam aus meiner Traumwelt drifte, schrecke ich mit einem mal hoch und durchbreche die Stille. »Was... was mache ich hier? Scheiße, was ist passiert?«

Derek dreht sich langsam um und als sein Blick den meinen trifft, setzt mein Herzschlag für einen Moment aus. Ich fühle mich ganz komisch in meiner Haut und als ich ihn genauer betrachte, fällt mir sofort sein Gesichtsausdruck auf, der neben der eisernen Kälte, die er sonst auch immer ausstrahlt, noch einen Blick auf etwas anderes freigibt...

»Du bist auch mal wach, ein Wunder. Ich habe fast angefangen, mir Sorgen zu machen.«, entgegnet Derek, nachdem er sich räuspert und einen weiteren Zug von seiner Zigarette nimmt, dabei jedoch stets den Blick auf mich gerichtet hält.

Ganz plötzlich fühle ich mich anders, denn bisher habe ich glatt vergessen, was zwischen Derek und mir vorgefallen ist und das ich mich eigentlich nicht wohl in seiner Nähe fühlen darf. Schließlich kam seine Nachricht, dass ich mich von ihm fern halten soll, klar und deutlich bei mir an.

Und doch ist er derjenige, der mich hier hergeholt hat.

Warte mal... Er hat mich aufgefangen.

Kurz nachdem ich gefallen bin.

Er ist es gewesen.

Schon wieder.

Ich schlucke schwer und das entgeht Derek nicht, der seine Zigarette im selben Augenblick ausdrückt, ehe er langsam ins Zimmer tritt. Die Luft um mich herum wird ganz dünn und lädt sich auf. So fühlt es sich zumindest an, und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, dass mein Herzschlag und mein Puls immer schneller werden und mir keine Möglichkeit lassen, einen klaren Gedanken zu fassen.

Komm zu dir!

Ich reiße mich zusammen und schwinge die Decke zur Seite, ehe ich mich endgültig aufrichte und langsam aus Derek's Bett steige. Dabei spüre ich, wie Derek jede meiner Bewegungen beobachtet. Und das macht mich gegen meinen Willen nervös.

»Du hast mich schon wieder aufgefangen. Das ist echt.... komisch.«, bemerke ich, ohne Derek anzusehen, und starre stattdessen auf den Fußboden, denn die ganze Situation ist ziemlich absurd, wenn man genauer darüber nachdenkt.

Derek schnaubt. »Ich an deiner Stelle würde mir mehr Sorgen über etwas ganz anderes machen. Vera... du bist jetzt schon das zweite mal aus dem nichts zusammengeklappt. Das ist nicht normal. Passiert dir das öfter? Dass du einfach so dein Bewusstsein verlierst?« Während Derek spricht, baut sich etwas hinter seiner Stimme auf, und ich komm nicht drumherum, zu glauben, es sei Sorge.

Deep Heart ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt