chapter 69

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Als ich heute Abend schlafen gehe, fühle ich mich, als würde viel weniger Gewicht auf meinem Herzen lasten. Denn ich freue mich für Derek und Rider. Die beiden haben sich endlich vertragen und haben eingesehen, dass sie nur zusammen an ihr Ziel kommen können. Und ich hoffe wirklich, dass sie dieses erreichen, damit ihre Seelen sowas wie Frieden finden können.

Auch, wenn ich weiß, dass Rider dennoch nie vergessen kann, was war, wünsche ich ihm einfach nur, dass er irgendwann diesen Hass loslassen kann... Denn sonst wird er an ihm kaputt gehen, dass ist gewiss.

Doch ich bin zuversichtlich.

Und das wiederum macht mich glücklich. Meine fast schon benebelte gute Stimmung hält selbst am nächsten Morgen noch an und mich stören noch nicht einmal all die schrägen Blicke, die mir meine Mitschüler zuwerfen, als ich Derek am nächsten Morgen mitten in der Highschool in eine Umarmung ziehe. Ich habe aufgehört, mir einen Kopf über die Dinge zu machen, die die anderen denken könnten und habe angefangen, einfach nur zu leben.

Ich habe mir tatsächlich zum ersten Mal ein Beispiel an Derek genommen.

Bei dem Gedanken an unser Gespräch in der Mädchentoilette damals muss ich Lächeln und als Asher und Liv dies bemerken, wechseln sie einen wissenden Blick aus. »Das ist echt fast schon zu süß. Ich will auch«, bemerkt Liv und seufzt dann verträumt, »Aber keine Sorge, ich gönne es dir aus tiefstem Herzen.«

Asher lacht leise. »Ja, deine gute Laune tut selbst mir gut.«

Ich verdrehe grinsend die Augen und lasse meinen Blick dann durch die Cafeteria schweifen, obwohl ich insgeheim schon weiß, dass Derek nicht mehr hier ist. Er hat mir vor dem Unterricht Bescheid gegeben, dass er höchst wahrscheinlich ab der Mittagspause nicht mehr da sein wird, da er zusammen mit Rider direkt damit beginnen möchte, die ganze Sache mit Leslie genauer unter die Lupe zu nehmen.

Ich hab in einem Telefonat von Rider und Derek sogar mitbekommen, dass die beiden vorhaben, Leslie noch einmal zu besuchen.

Und das finde ich gut.

Denn wenn Leslie bereit dazu ist, ihre Geschichte zu erzählen, dann werden die beiden endlich die Wahrheit wissen. Die Frage ist nur, ob sie es schafft. Ich hoffe es zumindest, denn nur so wird auch sie das Ganze besser verarbeiten können. Am Ende des Tages waren diese Mistkerle nämlich diejenigen, die ihr das alles angetan haben.

Sie musste es erleben, niemand sonst.

Und demnach kann ich mir gut vorstellen, dass sie am aller meisten will, dass die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden...

Ich seufze, ehe ich die Gedanken abschüttle und mich an Asher und Liv wende. »Leute, Lydia wird heute bei mir vorbeikommen und ich dachte mir, wir könnten wieder alle vier etwas zusammen machen. Wer weiß, vielleicht kommt auch Derek dazu. Ich muss ihn zwar noch fragen, aber ich denke mal, er würde sich auch freuen.«

Asher stimmt sofort ein, was mich zum Lachen bringt. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt behaupten, er hat einen kleinen crush auf Lydia bekommen, seit dem letzten Treffen hat er nämlich immer mal wieder nach ihr gefragt und ich habe ihm angesehen, dass er Ernstes Interesse an ihr hat.

»Sehr gerne«, erwidert nun auch Liv und ich lächle zufrieden.

»Gut, dann sehen wir uns um acht bei mir zu Hause. Ich werde mich um die Snacks und den Film kümmern, keine Sorge«, gebe ich Bescheid und lehne mich dann zurück, während ich beginne, mir eine Art Checkliste im Kopf zu erstellen, die ich dann später Schritt für Schritt abarbeiten werde.

Deep Heart ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt