Amor Al Límite

7 - Probleme

Jorge

Ich schlage meine Augen auf und Valentina liegt am anderen Ende des Bettes. Normalerweise würde mich das nicht stören, das ich meinen Freiraum habe,  aber Valu hängt immer wie ein Kletteraffe an mir und über die Jahre habe ich mich daran gewöhnt. Deswegen wundert es mich auch, wie schon die letzten Tage. Irgendwie meidet sie mich, oder besser gesagt den Körperkontakt und ich weiß nicht warum. Wenn ich frage, ob was ist, dann winkt sie ab, dabei weiß ich ganz genau, das irgendwas nicht stimmt. 

Heute starte ich einen neuen Versuch, rutsche zu ihr rüber, lege eine Hand auf ihren Bauch und küsse zärtlich ihren Nacken. 

"Jorge", murmelt sie und bewegt sich.

"Anwesend", grinse ich in ihren Nacken, küsse sie weiter. 

"Hör auf", windet sie sich aus meinem Griff, rollt sich fast aus dem Bett.

"Warum?"

"Ich muss los, ich bin mit Caro verabredet."

"Seit wann? Ich dachte, du bist nur heute Abend bei deinen Eltern?", hebe ich eine Augenbraue, als sie aufsteht, mich nicht eines Blickes würdigt. 

"Haben wir spontan ausgemacht gestern Abend, hatte ich vermutlich vergessen zu erwähnen", zuckt sie nur mit den Schultern, verlässt dann das Schlafzimmer, während ich mich seufzend wieder auf meine Seite rolle und überlege, was ich aktuell falsch mache. 

Keine halbe Stunde sagt Valu mir nur von der Tür aus Tschüss und dann ist sie auch schon weg. Scheinbar habe ich richtig Mist gebaut. Allerdings werde ich meine Gedanken daran nach hinten schieben müssen, da ich mich gleich mit Candelaria treffe, diesmal ohne Leo. Ich helfe ihr beim Umzug, da sie doch lieber alleine mit dem Kleinen wohnen will, als mit ihrer Familie. Ich habe mich sofort angeboten zu helfen, immerhin müssen wir zusammenhalten. 

Ich hole den Transporter ab, danach Cande und dann geht es zum Möbelhaus, wo ihre neuen Sachen schon warten. 

---

Stundenlange, schweißtreibende Arbeit später, sitzen wir auf dem Sofa im Wohnzimmer, mit einem kalten Wasser in der Hand. Wir haben zu zweit zwar so gut wie den ganzen Tag gebraucht, aber es steht alles an seinem Platz und das ist die Hauptsache. Umso eher die beiden hier drin wohnen, desto eher hat Leonardo Routine in seinem Leben und das ist mir unheimlich wichtig.

"Ich kann dir gar nicht genug danken für deine Hilfe, Jorge. Wirklich, dankeschön", legt Cande ihren Kopf auf der Sofalehne ab, blickt zu mir rüber. 

"Keine Ursache, habe ich gern gemacht."

"Du bist so ein guter Mensch, manchmal frage ich mich, wieso es nicht geklappt hat."

Weil du meinen Vater lieber gefickt hast? Weil du auf Treue nichts gibst?

"Tja, manchmal soll es einfach nicht sein", antworte ich jedoch sehr ruhig. Ich will nicht mit ihr streiten, zu Leos Wohl. Es reicht außerdem wenn ich mit einer Frau Probleme habe.

"Das ist wirklich schade", murmelt sie, als mein vibrierendes Handy mich aus dieser unangenehmen Situation rausholt. Ich entschuldige mich bei Cande, gehe in den Flur und schaue dann auf mein Handy.

Katja. Endlich.

"Hey, Katu, danke das du zurückrufst."

"Hey, was gibt es denn dringendes?"

"Hättest du etwas Zeit für mich, ich würde dich gern persönlich um Rat bitten?"

"Ehm ja klar, ich wäre in einer halben Stunde Zuhause, du kannst gern vorbeikommen."